Breiter anlegen: ETF Alternativen zum MSCI World

Der MSCI World gilt als beliebter Klassiker unter den börsengehandelten Indexfonds. Doch bei genauerem Hinsehen zeigt sich: Der ETF ist stark USA-lastig und bildet weder Schwellenländer noch Branchenvielfalt umfassend ab. Für viele Anleger lohnt daher der Blick auf ETF Alternativen zum MSCI World, die das Depot sinnvoll ergänzen oder diversifizieren können.
US-Dominanz im MSCI World: Klumpenrisiko vermeiden
Trotz seines Namens bildet der MSCI World lediglich Unternehmen aus 23 Industrienationen ab – Schwellenländer wie China oder Indien fehlen völlig. Zudem sind rund 70 Prozent der enthaltenen Werte US-Konzerne, dominiert von Tech-Giganten wie Apple, Microsoft oder Nvidia. Das birgt ein erhebliches Klumpenrisiko: Einzelereignisse wie der Kursrutsch von Nvidia im Zuge neuer chinesischer Konkurrenz können den gesamten ETF ins Minus ziehen. Anleger sollten sich bewusst sein, dass der MSCI World nicht die Weltwirtschaft repräsentiert – sondern vor allem die US-Börse.
ETF Alternativen zum MSCI World: Mehr globale Streuung
Wer breiter investieren möchte, findet in globalen All-Country-ETFs interessante Optionen. Der MSCI ACWI kombiniert Industrie- und Schwellenländer, umfasst rund 2.700 Unternehmen weltweit und reduziert damit die einseitige USA-Gewichtung. Auch der FTSE All-World oder der FTSE Global All Cap zählen zu den breit gestreuten Alternativen. Sie bieten Zugang zu Märkten wie Indien, Brasilien oder Südostasien – Regionen mit hohen Wachstumschancen, die im MSCI World fehlen.
Regionale ETF als gezielte Ergänzung
Eine Möglichkeit, das Übergewicht der USA gezielt zu reduzieren, sind regionale ETFs. Fonds auf europäische Aktienindizes wie den Stoxx Europe 600 oder asiatische Märkte wie den MSCI Asia ex Japan erlauben eine feinere Steuerung des geografischen Risikos. So lässt sich das globale Portfolio besser balancieren – auch mit Blick auf Währungsrisiken und Konjunkturzyklen.
Rohstoff-ETF: Diversifikation durch Sachwerte
Ein weiterer Baustein im Portfolio können Rohstoff-ETF sein. Sie bieten Zugang zu physischen Gütern wie Gold, Silber oder Agrarrohstoffen und gelten als Schutz gegen Inflation. Ein Beispiel ist der iShares Diversified Commodity Swap ETF, der breit in Rohstoff-Futures investiert. Zwar sind Rohstoffpreise volatil, doch in inflationären Phasen können diese ETF einen wertstabilisierenden Effekt haben. Experten raten dennoch zur Vorsicht: Nicht mehr als zehn Prozent des Gesamtvermögens sollten auf Rohstoffe entfallen.
Branchen-ETF: Fokus auf Wachstumsthemen
Branchen-ETF erlauben die gezielte Investition in Sektoren wie Halbleiter, Gaming oder erneuerbare Energien. Besonders erfolgreich war im vergangenen Jahr der Amundi MSCI Semiconductors ESG ETF, getrieben vom KI-Hype rund um Nvidia und TSMC. Auch der VanEck Video Gaming and eSports ETF erzielte hohe Renditen – allerdings stark abhängig von Einzelwerten wie AppLovin. Anleger sollten bei Branchen-ETF genau prüfen, wie stark die Performance von wenigen Titeln abhängt. Die hohe Volatilität solcher Fonds macht sie eher zur Beimischung als zur Basisanlage.
ETF Alternativen zum MSCI World sinnvoll kombinieren
Die Auswahl an ETF Alternativen zum MSCI World ist groß – vom globalen ACWI über regionale Indexfonds bis hin zu Rohstoff- oder Branchen-ETF. Wer seine Geldanlage breiter aufstellen und das US-Risiko reduzieren möchte, findet hier vielfältige Möglichkeiten. Die Kombination mehrerer ETF-Typen kann helfen, ein robustes und langfristig stabiles Portfolio aufzubauen – individuell zugeschnitten auf persönliche Präferenzen und Risikoprofil.
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