Börsenstimmung: DAX unter 24.000 Punkten – Anleger warten ab

Der deutsche Leitindex DAX bleibt auch zur Wochenmitte unter der psychologisch wichtigen Marke von 24.000 Punkten. Trotz eines kurzen Anstiegs um 0,2 Prozent auf 23.677 Zähler zum Handelsstart ist von neuer Dynamik wenig zu spüren. Der Handelsdeal zwischen den USA und China verpuffte schnell als Kurstreiber. Marktteilnehmer scheinen vorsichtig – technische Signale wie überkaufte Indikatoren mahnen zur Zurückhaltung. Der Trend zeigt: Der DAX unter 24.000 Punkten ist kein Ausrutscher, sondern Ausdruck gedämpfter Erwartungen.

Rücksetzer nach Allzeithoch: Bullenfalle möglich

Noch zu Wochenbeginn markierte der DAX mit 23.912 Punkten ein Rekordhoch – das Momentum konnte aber nicht gehalten werden. Ein schneller Rückgang um 600 Punkte folgte, was Zweifel an der Nachhaltigkeit des Kursanstiegs weckt. Zwar hält sich der Index momentan über dem März-Allzeithoch bei 23.475 Punkten, doch ein Bruch dieser Unterstützung könnte einen klassischen Fehlausbruch bestätigen. Die Marke bleibt für viele Investoren die letzte Bastion, um DAX unter 24.000 Punkten nicht dauerhaft zu manifestieren.

Wall Street: Technologieaktien im Fokus

In den USA sorgen sinkende Inflationszahlen für selektive Kauflaune. Besonders der Nasdaq legte mit +1,6 Prozent deutlich zu, während der Dow Jones leicht nachgab. Auch hier bleibt der Blick auf Tech-Aktien gerichtet – ein Szenario, das sich vom deutschen Markt derzeit deutlich unterscheidet, wo der DAX unter 24.000 Punkten kämpft, während Wachstumswerte an der Wall Street Auftrieb erhalten.

Asien gemischt, Nikkei mit Gewinnmitnahmen

Asiens Börsen zeigten sich uneinheitlich. Während Anleger in China weiterhin einsteigen, belasteten in Tokio Gewinnmitnahmen den Nikkei-Index, der leicht auf 38.141 Punkte sank. Der übergreifende Trend zeigt: Globale Märkte suchen nach Orientierung, während sich DAX unter 24.000 Punkten stabilisiert, aber nicht durchzusetzen weiß.

Rohstoffe: Öl schwächer, Gold verliert Unterstützung

Die Preise für Brent-Öl geben leicht nach – Gründe sind einerseits die Abkühlung der Euphorie rund um den Handelsdeal und andererseits Lagerbestandsdaten aus den USA. Der Goldpreis nähert sich seiner Unterstützungszone bei 3.200 Dollar je Unze. Anleger meiden klassische Sicherheitsanlagen – ein weiteres Indiz für Unsicherheit, die auch den DAX unter 24.000 Punkten limitiert.

Euro stabil – Unternehmensmeldungen gemischt

Der Euro notiert zum Wochenauftakt bei rund 1,1191 US-Dollar stabil. Gleichzeitig liefern mehrere DAX-Unternehmen Quartalszahlen. E.ON überrascht mit einem deutlichen Ergebnissprung, während Daimler Truck aufgrund US-Zölle seine Prognose senkt. Brenntag und TUI zeigen sich verhalten. Diese heterogenen Unternehmensdaten schaffen kein starkes Sentiment, das den DAX über 24.000 Punkte heben könnte.

Renk, Bilfinger und Microsoft mit kräftigen Impulsen

Renk verzeichnet einen Rekordauftragsbestand, Bilfinger profitiert vom Stork-Zukauf. Auf internationaler Ebene sorgt Microsoft mit angekündigten Stellenstreichungen für Schlagzeilen. Solche Einzelimpulse genügen derzeit jedoch nicht, um den DAX unter 24.000 Punkten nachhaltig zu beleben.

Marktlage bleibt angespannt

Die Unsicherheit bleibt das bestimmende Thema. Ob globale Konjunktur, geopolitische Risiken oder technische Widerstände – es fehlen starke Impulse für den nächsten Aufschwung. Solange diese ausbleiben, dürfte der DAX unter 24.000 Punkten weiter stagnieren – ein Zustand, der Anleger zunehmend nervös macht.

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