Bankdaten in ChatGPT? Wie KI zur Gefahr für den Datenschutz wird

Künstliche Intelligenz revolutioniert die Finanzwelt – und stellt Banken vor eine ihrer größten Herausforderungen: den Schutz sensibler Kundendaten. Der wachsende Einsatz von KI im Bankwesen bringt neue Effizienzpotenziale, aber auch gravierende Risiken.

Bankdaten in ChatGPT: Sicherheitslücken durch Schatten-IT

Wenn Bankdaten in ChatGPT oder andere KI-Tools gelangen, geschieht das oft außerhalb der offiziellen IT-Infrastruktur. Mitarbeitende, die mit internen Systemen unzufrieden sind, weichen auf frei verfügbare KI-Anwendungen aus. Laut der Züricher Tech-Firma Unique AG kommt es dabei regelmäßig zu Datenschutzverstößen. Besonders problematisch: Viele lesen die Nutzungsbedingungen nicht und verarbeiten sensible Daten in ausländischen Clouds – oft ohne Absicht, aber mit gravierenden Folgen.

Die Bankenaufsicht warnt: „Das ist nichts Neues“, sagt Matthias Fahrenwaldt von der BaFin. Doch das Problem verschärft sich mit dem rasanten KI-Wachstum.

Clouds, Kontrolle, Compliance: Wie Banken reagieren

Immer mehr Banken setzen künstliche Intelligenz für interne Prozesse ein. Von der Auswertung großer Datenmengen bis zur Optimierung der Kundenberatung – KI gilt als Schlüsseltechnologie. Doch die internen Lösungen reichen häufig nicht aus. Dadurch wächst der Reiz, externe Tools wie ChatGPT zu nutzen. Der Kontrollverlust über Kundendaten ist vorprogrammiert.

Ein Beispiel: Ein älterer Anleger interessiert sich nach einem Vietnam-Urlaub für Solartechnik-Investments. Der Kundenberater kennt den Markt nicht – aber das KI-System hilft. Es liefert Vorschläge, die vom Berater geprüft werden. Die Effizienz steigt, doch der Datenschutz bleibt fragil, wenn Bankdaten in ChatGPT oder anderen externen Systemen landen.

Bankdaten in ChatGPT: Zwischen Innovation und Vertrauensverlust

Nicht nur Mitarbeitende, auch Banken selbst nutzen KI zunehmend im direkten Kundenkontakt. Chatbots beantworten Routinefragen, automatisierte Systeme versenden Mails mit sogenannten „intelligenten Vertriebsimpulsen“. Ziel ist eine proaktive Kundenansprache – personalisiert, skalierbar, datenbasiert.

Doch diese Systeme erzeugen Frust. Viele Kundinnen und Kunden empfinden die KI-Kommunikation als kalt, unpersönlich und wenig hilfreich. Elektronische Stimmen, lange Warteschleifen und ständig neue Anlagevorschläge wirken abschreckend – zumal oft unklar ist, wie viele persönliche Daten in diese Prozesse fließen.

Verantwortung übernehmen: Technologischer Fortschritt mit Regeln

Die Einführung von KI im Bankwesen ist nicht aufzuhalten. Doch der Datenschutz darf nicht dem Innovationsdruck geopfert werden. Entscheidend ist, wer Zugriff auf Daten hat – und ob Bankdaten in ChatGPT überhaupt etwas zu suchen haben. Datenschutz-Expert:innen fordern klare Regeln, transparente Systeme und verbindliche Schulungen für Mitarbeitende. Nur so lässt sich verhindern, dass aus technologischem Fortschritt ein Risiko für Vertrauen und Integrität wird.

Die Balance zwischen Effizienz und Ethik bleibt dabei eine zentrale Herausforderung. Banken stehen unter Druck, dürfen aber nicht zulassen, dass ihre größten Werte – Vertrauen und Verlässlichkeit – durch unkontrollierten KI-Einsatz untergraben werden.

Weitere Beiträge aus dieser Kategorie

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.