Bahn-Generalsanierung verzögert sich – Abschluss erst 2036 geplant

Die Bahn-Generalsanierung wichtiger Hauptstrecken in Deutschland wird länger dauern als vorgesehen. Statt 2035 rechnet die Deutsche Bahn nun erst 2036 mit dem Abschluss aller Maßnahmen. Das bedeutet für Fahrgäste, dass die marode Schieneninfrastruktur und die damit verbundene Unpünktlichkeit noch länger zum Alltag gehören werden.
Verzögerung bei über 40 Hauptstrecken
Mehr als 40 stark befahrene Strecken gelten als sanierungsbedürftig. Die Bahn plant eine umfassende Modernisierung, bei der Gleise, Weichen, Signalanlagen und Bahnhöfe in einem Arbeitsgang erneuert werden. Ursprünglich war ein Abschluss bis 2030 vorgesehen, später wurde auf 2035 verlängert – nun folgt eine weitere Verschiebung.
Gründe für den neuen Zeitplan
Der Bahn zufolge sollen Planungs- und Bauprozesse entzerrt werden, um Überlastungen zu vermeiden. Branchenvertreter sehen darin auch Chancen. So können Engpässe im Güterverkehr reduziert werden, da frühere Konzepte lange Umleitungen mit erheblichen Zeitverlusten vorsahen.
Kritik des Bundesrechnungshofs
Der Bundesrechnungshof bemängelt, dass eine klare Gesamtstrategie fehle. Höhere Investitionen allein würden nicht reichen, um die strukturellen Probleme der Bahn zu lösen. Gefordert werden verbindliche Ziele, Etappenschritte und eine klare Ausrichtung der Konzernstruktur. Auch eine mögliche Trennung von Netz und Betrieb wird seit Jahren diskutiert, um mehr Wettbewerb auf der Schiene zu ermöglichen.
Erste Projekte abgeschlossen – viele noch ausstehend
Einige Strecken wurden bereits saniert, darunter die Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim. Im August 2025 startet die monatelange Vollsperrung der Verbindung Berlin–Hamburg für umfangreiche Bauarbeiten. Für 2026 und 2027 bleiben die bereits festgelegten Projekte bestehen, darunter Hagen–Wuppertal–Köln, Nürnberg–Regensburg und Rosenheim–Salzburg.
Milliardeninvestitionen für die Infrastruktur
Die Bahn-Generalsanierung ist eines der größten Infrastrukturprojekte der vergangenen Jahrzehnte. Der Bund stellt dafür Milliardenbeträge bereit. Ziel ist, durch gebündelte Arbeiten langfristig zuverlässigere und leistungsfähigere Schienenkorridore zu schaffen. Bis zur vollständigen Umsetzung bleibt das Netz jedoch anfällig – sowohl für Verspätungen im Personenverkehr als auch für Verzögerungen im Güterverkehr.
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