Adidas wächst trotz US-Zollstreit

Adidas zeigt im zweiten Quartal 2025 robustes Wachstum und trotzt damit der schwachen Entwicklung in der Sportartikelbranche. Trotz starker Belastungen durch den anhaltenden US-Zollstreit und den starken Euro hält der weltweit zweitgrößte Sportartikelhersteller an seiner Prognose fest. Die Fokussierung auf margenträchtige Produkte und Kostenoptimierungen tragen maßgeblich zu dieser Entwicklung bei.
Umsatzplus trotz Währungs- und Zollbelastung
Währungsbereinigt legte der Umsatz um acht Prozent zu, in Euro bedeutete das ein Plus von zwei Prozent auf 5,95 Milliarden Euro. Der schwache US-Dollar reduzierte den Umsatz um rund 300 Millionen Euro. Analysten hatten höhere Erwartungen, doch beim Betriebsergebnis überraschte Adidas positiv: Mit 546 Millionen Euro kletterte es um mehr als 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die operative Marge liegt mit 9,2 Prozent nur knapp unter dem mittelfristigen Ziel von zehn Prozent.
Bekleidung als Wachstumstreiber
Besonders stark entwickelte sich das Geschäft mit Bekleidung, während auch der Schuhsektor zweistellige Wachstumsraten in nahezu allen Regionen – mit Ausnahme von Europa – verzeichnete. Weniger Preisnachlässe, sinkende Produktions- und Transportkosten sowie der aktuelle Modetrend stärken die Marktposition. Der Fokus auf Lifestyle-Produkte, die sowohl im Sport- als auch im Freizeitbereich gefragt sind, erweist sich als Erfolgsfaktor.
Prognose bleibt unverändert
Trotz der soliden Entwicklung verzichtet Adidas auf eine Erhöhung der Jahresprognose. Grund dafür ist die Unsicherheit durch den US-Zollstreit, der vor allem Produktionsländer wie Vietnam und China betrifft. Die zusätzlichen Kosten für Adidas-Produkte in den USA könnten in diesem Jahr bis zu 200 Millionen Euro betragen. Konzernchef Björn Gulden betont, dass eine vorsichtige Planung angesichts globaler Unsicherheiten geboten sei.
Aktienkurs reagiert empfindlich
Anleger hatten mit einer Anhebung der Jahresziele gerechnet. Das Ausbleiben dieser Anpassung führte zu einem Rückgang der Aktie um mehr als acht Prozent – dem größten Tagesverlust seit April. Der Handelskonflikt zwischen den USA und zahlreichen Ländern sorgt weiterhin für Nervosität an den Märkten.
Marktreaktionen und Experteneinschätzungen
Analysten sind geteilter Meinung: Während einige den soliden Quartalsbericht hervorheben, kritisieren andere das verfehlte Umsatzziel. Besonders im Großhandelsgeschäft könnten die weltwirtschaftlichen Spannungen für Unsicherheiten sorgen. Dennoch bleibt Adidas aufgrund seiner starken Markenposition, der globalen Präsenz und der anhaltend hohen Nachfrage in wichtigen Segmenten gut aufgestellt.
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