Absturz der BVB-Aktie nach dem Champions League-Aus für Borussia Dortmund

Am Samstag verlor Borussia Dortmund das Champions-League-Finale gegen Real Madrid. Das bekommt auch die BVB-Aktie an der Börse zu spüren. Sie startete mit einem Minus in die neue Handelswoche.

Champions League-Drama

Am Samstag trat Borussia Dortmund im Londoner Wembley Stadion gegen Real Madrid im Endspiel an und verlor den Kampf um den wichtigsten Titel im europäischen Vereinsfußball. Die Schwarz-Gelben gingen mit 0:2 geschlagen vom Platz. Der Traum vom ersten Champions League-Titel seit 1997 ist geplatzt. Nicht nur für Fußballfans eine herbe Enttäuschung, eine der größten der gesamten Vereinsgeschichte. 

Dem börsennotierten Fußballclub gehen durch diese Niederlage auch finanzielle Zuflüsse in Millionenhöhe verloren. Vermutlich zogen deshalb auch Anleger Konsequenzen: Die BVB-Aktie startet mit einem kräftigen Minus von knapp 7 Prozent in den Montagshandel und erholte sich auch im bisherigen Tagesverlauf nicht. Aktuell notiert sie bei 3,85 Euro.

Prämien in Millionenhöhe

Die Siegprämie in Höhe von 4,5 Millionen Euro streicht nun der Fußballriese aus Madrid ein. Außerdem muss der BVB auf die Antrittsprämie gegen den Europa-League-Sieger Atalanta Bergamo verzichten. Das wären weitere 3,5 Millionen Euro gewesen, für die sich der Gewinner der Champions League qualifiziert. 

Zudem ist der Champions League-Gewinner automatisch zur Teilnahme an der finanziell höchst lukrativen Fifa-Klub-WM im Sommer 2025 berechtigt. Dafür haben sich die Borussen glücklicherweise schon auf einem anderen Weg qualifiziert.

Doch die Borussia geht nicht komplett leer aus: Der Sieg des nunmehr 15-maligen Champions League-Gewinners Real Madrid spült über Umwege Geld in die Kassen des BVB. Borussia Dortmund hat seinen Spieler Jude Bellingham in der vergangenen Saison an Real Madrid verkauft. Dabei wurde Medienberichten zufolge eine Bonuszahlung von 4,5 Millionen Euro vereinbart, wenn Bellingham mit den Madrilenen die Champions League gewinnen sollte.

Und auch der Weg bis zum Finale hat schon für einen Geldregen beim BVB gesorgt: Die Antrittsprämie betrug 15,64 Millionen Euro. Und es gab Geld für Siege oder Unentschieden-Spiele in der Vorrunde, für das Erreichen des Achtel-, Viertel- und Halbfinales sowie für die Teilnahme am Endspiel.

Anleger schicken Aktie in den Keller

Dass Anleger die BVB-Aktie am Montag dennoch abstraften, dürfte auch damit zusammenhängen, dass der BVB mit der Niederlage im Endspiel nicht nur auf Geld, sondern vor allem auf Prestige verzichten muss. In der kommenden Transferperiode dürften beide Faktoren von entscheidender Bedeutung sein: Vereinslegende Marco Reus verlässt den BVB, die Zukunft von Abwehr-Routinier Mats Hummels ist nach wie vor unklar und mit Jadon Sancho und Ian Maatsen gehen zwei Leihspieler aller Voraussicht nach zu ihren Stammvereinen zurück. Der BVB würde beide gerne halten. BVB-Chef Watzke hatte bereits eine Transfer-Offensive angekündigt. Ein Champions-League-Titel wäre sicherlich ein positives Argument gewesen, um die Spieler von einem Vertrag beim BVB zu überzeugen.

Rheinmetall-Sponsoring sorgt für zusätzliche Kritik

Hinzu kommt, dass nach dem verlorenen Endspiel gegen Real Madrid viele BVB-Fans die erst kürzlich beschlossene Zusammenarbeit mit dem Rüstungskonzern Rheinmetall wieder lauter kritisieren. BVB-Chef Watzke hatte bereits im Vorfeld geahnt, dass die Partnerschaft in der Fanbase nicht nur auf Zustimmung treffen würde. Er hatte die Entscheidung für Rheinmetall unter anderem damit argumentiert, dass Sicherheit und Verteidigung Eckpfeiler der Demokratie seien und er es für angebracht halte, sich intensiv damit zu beschäftigen, wie diese Eckpfeiler geschützt werden können. Borussia Dortmund öffnet sich seiner Aussage nach ganz bewusst für einen solchen Diskurs und freut sich auf die Zusammenarbeit.

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