Holzinvestment: 5 Möglichkeiten mit attraktiven Renditen

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Holzinvestments locken mit attraktiven Renditen und besänftigen das ökologische Gewissen. Dennoch sollten Anleger beachten, dass auch ein Investment in Holz nicht ohne Risiken ist. Die Gegenüberstellung von fünf interessanten Möglichkeiten, in Holz zu investieren, erleichtern die Entscheidung.

Was ist ein Holzinvestment?

Ein Holz- oder Waldinvestment gibt es in unterschiedlichen Formen: Gemeinsam haben sie, dass es beim Investment um Holz geht. Es kann der Kauf oder die Pacht eines Waldstücks oder eines ganzen Waldes sein, es kann aber auch eine indirekte Beteiligung sein, und zwar über Fonds, Holz-Zertifikate oder Aktien, die mit Holzverkäufen in Zusammenhang stehen.

In Mitteleuropa dürfen Bäume wie Fichten oder Kiefern lange wachsen, bevor sie gefällt werden. Erst nach etwa 80 Jahren ist das der Fall. Deshalb sind sie tendenziell weniger gut zur Kapitalanlage geeignet. Viele Plantagen der Anbieter für Direktinvestments und Fonds befinden sich deshalb in Mittel- und Südamerika sowie in Südostasien, wo die klimatischen Bedingungen eine frühere Ernte und Weiterverarbeitung erlauben. Besonders beliebt sind Teak-Investments, da Teakbäume sich durch ihre Schädlingsresistenz auszeichnen, bereits nach etwa 20 Jahren gefällt werden und der Verkauf des edlen Tropenholzes hohe Gewinne bringen kann.

Fünf Möglichkeiten des Holzinvestments

Investoren haben die Wahl zwischen Direktinvestments, die meist über Online-Plattformen erfolgen, und indirekten Beteiligungen. Jede Form birgt eigene Chancen und Risiken. Ausschlaggebend sind letztendlich die Vorlieben des Investors und die Ziele, die er mit dem Investment verfolgt.

Direktinvestment

Bei einem Direktinvestment kauft oder pachtet der Investor ein bestimmtes Waldstück und investiert in der Regel einen hohen Betrag. Da sich Investoren nur in den seltensten Fällen um die Bewirtschaftung des Waldes kümmern, muss nicht nur der Kauf bzw. die Pacht, sondern auch die Bewirtschaftung vertraglich geregelt werden. Bei Waldstücken in den Tropen gibt es immer einen Forstdienstleister, der den Wald bewirtschaftet.

Ein Direktinvestment erfordert einen langen Atem: Laufzeiten zwischen 15 und 25 Jahren sind die Regel. Zwar werden junge Wälder nach etwa der Hälfte der Laufzeit ausgeforstet, sprich ein Teil der Bäume wird entnommen, um den verbleibenden Bäumen bessere Wachstumsbedingungen zu verschaffen, doch die Erträge zu diesem Zeitpunkt sind nur gering. Erst wenn die erwachsenen Bäume am Ende der Laufzeit geerntet werden, erfolgt die vollständige Ausschüttung. Bei einem erfolgreichen Investment winken dann attraktive Renditen von über 10 Prozent.

Geschlossene Holzfonds

Was die Umstände betrifft, ist eine geschlossener Fonds dem Direktinvestment sehr ähnlich: Der Investor beteiligt sich an einem oder mehreren Waldgrundstücken, der größte Teil der Einnahmen wird nach dem Verkauf der Bäume generiert, das Geld ist für die gesamte Laufzeit gebunden, die möglichen Renditen sind dafür mit über 10 Prozent durchaus beachtlich. Geschlossene Holzfonds sind also kein liquides Investment, das laufend Erträge abwirft.

Offene Holzfonds

Bei offenen Fonds hingegen sieht die Lage ganz anders aus. Anleger haben jederzeit die Möglichkeit, aus dem Investment auszusteigen. Sie müssen nicht jahrelang auf die Rendite warten, sondern sie profitieren regelmäßig von Kurssteigerungen. Ein offener Holzfonds beinhaltet zudem mehrere, auf der ganzen Welt verteilte Projekte, wodurch das Risiko gestreut und ein Totalverlust nahezu ausgeschlossen wird.

Einer der bekanntesten offenen Holzfonds, wenn nicht der bekannteste überhaupt, ist der „Pictet-Timber“-Fonds. Er investiert weltweit in Unternehmen, die in der Forstwirtschaft, Holzverarbeitung und in papierverarbeitenden Industrien tätig sind.

Holz-Zertifikate

Holz-Zertifikate sind in der Regel Index-Zertifikate und setzen sich aus Aktien verschiedener Holzunternehmen zusammen. Der UBS-Timber-Index beispielsweise enthält die Aktien der 15 größten Holzunternehmen weltweit. Holz-Zertifikate sind daher den üblichen Schwankungen der Aktienmärkte unterworfen. Häufig bilden Zertifikate die gesamte Wertschöpfungskette der Forstwirtschaft ab, manche sogar noch mehr, wenn die darin enthaltenen Unternehmen auch in anderen Geschäftsbereichen aktiv sind.

Auch bei Holz-Zertifikaten hat der Anleger jederzeit die Möglichkeit auszusteigen. So kann er Kursgewinne mitnehmen und ist sehr flexibel. Zertifikate sind im Gegensatz zu offenen Fonds allerdings deutlich risikobehafteter. Selbst ein Totalverlust ist möglich, etwa bei Insolvenz der ausgebenden Bank oder wenn bei komplex gestalteten Zertifikaten der zugrunde liegende Basiswert sich nicht in die gewünschte Richtung entwickelt.

Holz-Aktien

Eine weitere Möglichkeit des Holzinvestments sind Aktien von Firmen, die in der Holzwirtschaft tätig sind. Die größten europäischen Holzunternehmen haben ihren Sitz in Finnland, die größten Konzerne weltweit in den USA und in Kanada. Wie bei allen Rohstoffaktien gilt es auch hier, größte Vorsicht walten zu lassen. Der Aktienmarkt im Holzsektor ist riskant, volatil und unübersichtlich.

Risiken und Chancen bei Direktinvestments in Holz

Anbieter von Direktinvestments locken mit hohen Renditen von 12 Prozent und mehr und preisen sie als besonders nachhaltig und umweltfreundlich an. Sie argumentieren, dass ihre Plantagen der Abholzung der Regenwälder entgegenwirken. Zudem verweisen sie auf die weltweit steigende Holznachfrage, die insbesondere in Ländern wie China und Indien zu beobachten ist. Direktinvestments in Holz sind unabhängig von Entwicklungen an den Börsen und relativ inflationsgeschützt.

Die sehr langen Laufzeiten können bei Direktinvestments und geschlossenen Fonds als nachteilig bewertet werden. Erst nach Jahrzehnten zeigt sich, ob der Verkauf der Bäume auch tatsächlich die erhoffte Rendite bringt. Während der Laufzeit ist das investierte Kapital gebunden und nicht verfügbar. Darüber hinaus gibt es spezifische Risiken in der Forstwirtschaft, wie Stürme, Brände, Trockenheit, Überschwemmungen und Schädlinge, die ganze Wälder und damit das Investment zerstören können.

Andere, von Menschen verursachte Risiken sind Holzdiebstahl und politische Krisen im Land der Plantage, da droht ebenfalls ein Totalverlust. Auch die Volatilität des Holzpreises sollten Investoren keinesfalls unterschätzen. So können selbst weit entfernte Stürme, die den eigenen Wald gar nicht betreffen, in anderen Weltregionen aber ganze Wälder zerstören, Auswirkungen auf die Preisentwicklung haben: Unerwartet große Holzmengen überschwemmen den Markt und drücken die Preise. Wenn der eigene Verkauf in einen solchen Zeitraum fällt, könnten die prognostizierten Renditen nicht erreicht werden.

Worauf Anleger achten sollten

  • Ein seriöser Anbieter für Direktinvestments macht keine unrealistischen Versprechungen. Stattdessen informiert er umfassend über mögliche Risiken. Besonderes Augenmerk auf die Seriosität der Unterlagen des geplanten Holz-Investments kann sich bezahlt machen. Es tummeln sich viele schwarze Schafe auf dem Holzmarkt.
  • Besondere Sorgfalt bei dem Auswahl des Standorts der Plantage. Dieser darf nicht in einer Region liegen, die bekannt für Stürme, Waldbrände und Überschwemmungen ist.
  • Eine hohe Widerstandsfähigkeit der Holzart, um die Gefahr eines Schädlingsbefalls weitgehend auszuschließen.
  • Politische Verhältnisse im Land der Plantage müssen stabil sein.
  • Das Investment sollte zumindest das FSC-Siegel besitzen. Es gilt als der einzige glaubwürdige Garant für die Einhaltung ökologischer Mindeststandards.
  • Plausible Herleitung der Kosten und die Zusammensetzung der Rendite.
  • Prüfung der vom Anbieter gegebenen Sicherheiten, etwa im Fall der Insolvenz des Unternehmens und der zugehörigen Firmen.
  • Grund und Boden müssen sich im Besitz des Anbieters befinden. Dies können Anleger mit dem Grundbucheintrag der Gesellschaft überprüfen. Nur im positiven Fall besteht eine gewisse Absicherung des Firmenvermögens.
  • Befindet sich der Firmensitz des Anbieters in Deutschland oder zumindest in der EU, bietet dies im Fall einer Insolvenz oder bei anderen Rechtsstreitigkeiten eine bessere Absicherung.

Fazit

Direktinvestments bieten Aussichten auf hohe Renditen, sind aber als riskant einzustufen. Sie eignen sich ausschließlich für langfristige Geldanlagen. Es ist ratsam, sich vor dem Investment eingehend mit dem Anbieter und dem anvisierten Projekt auseinanderzusetzen. Alternative Möglichkeiten des Holzinvestments bieten Fonds, Holz-Zertifikate oder Aktien, doch auch sie sind nicht minder risikobehaftet. Wer davor nicht zurückscheut, kann sich mit etwas Glück über höchst attraktive Renditen von 10 Prozent oder mehr freuen.

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