Kurseinbruch bei Ford – Elektrosparte schmälert Gewinn

Die Elektroautos reißen immer noch milliardenschwere Löcher in die Bilanz von Ford. Im abgelaufenen Quartal verbuchte der US-Autoriese in dieser Sparte erneut einen Verlust, diesmal in Höhe von von 1,14 Milliarden Dollar. Dagegen schrieben Verbrennungsmodelle und Nutzfahrzeuge schwarze Zahlen. Der Quartalsumsatz stieg insgesamt um sechs Prozent auf 47,8 Milliarden Dollar (44 Milliarden Euro). Das teilte der Konzern am gestrigen Mittwoch nach US-Börsenschluss mit.

Kapazitäten vorhanden, Käufer fehlen

Während der Corona-Pandemie hatten Ford und weitere US-amerikanische Autokonzerne eine teure Aufholjagd auf den Elektroauto-Pionier Tesla gestartet. Mittlerweile sind die neuen Kapazitäten zwar vorhanden, doch das Interesse an Elektromodellen ist deutlich zurückgegangen. Die Käufer bleiben aus. Für das Gesamtjahr rechnet Ford in der Elektrosparte deshalb mit einem operativen Verlust von 5 bis 5,5 Milliarden Dollar.

Aktie sackt zweistellig ab

Das Minus im Elektro-Bereich und höhere Rückstellungen für Garantiefälle drückten den Konzerngewinn insgesamt deutlich nach unten. Unterm Strich sank er im Jahresvergleich um neun Prozent auf 1,83 Milliarden Dollar. Analysten waren im Vorfeld eigentlich von einer höheren Profitabilität ausgegangen. Sie hatten im Schnitt mit einem Umsatz von insgesamt 47,79 Milliarden USD gerechnet. Die Ford-Aktie sackte deshalb heute im vorbörslichen Handel an der New Yorker Börse zeitweise auf 12,10 US-Dollar ab. Das entspricht einem Verlust von 11,49 Prozent.

Trucks und SUVs beliebter

Das Kaufinteresse der Amerikaner hat sich in der letzten Zeit von Limousinen hin zu Trucks und SUVs verlagert. Das spielt Ford in die Karten. Der Ford F-150 ist der Full-Size-Pickup-Truck, der sich in den USA am besten verkauft. Und auch wenn Ford bei den SUVs nicht ganz an der Spitze steht, schafften es der Ford Explorer, der Escape und der Bronco im vergangenen Jahr immerhin in die Liste der 20 meistverkauften SUVs in Amerika. 

Hybrid auf dem Vormarsch

In den USA gibt es aber nicht nur Verbrennerfans. Hybridfahrzeuge sind in den letzten Monaten viel populärer geworden. Allein bei Ford kam es im vergangenen Quartal zu einer Absatzsteigerung um 34 Prozent bei Fahrzeugen mit Hybridantrieb. Die Hybridautos haben inzwischen einen Anteil von rund neun Prozent an den weltweiten Verkäufen des Konzerns erreicht.

Zweitgrößter US-Elektroautobauer

Und auch wenn die Elektrosparte derzeit noch Verluste verursacht, ist der US-Konzern da auf einem guten Weg. Dem jüngsten Auslieferungsbericht zufolge verkaufte Ford im zweiten Quartal 199.463 Fahrzeuge der F-Serie. Ford hat sich damit bereits zu Amerikas zweitgrößter Elektroautomarke entwickelt.

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