Erst die Goldrallye, dann die Silberrallye – Weltbank prognostiziert für Silber große Gewinne

Im bisherigen Jahresverlauf verzeichnete Gold eine überdurchschnittliche Wertentwicklung. Die Weltbank prognostiziert jedoch, dass sich der aktuelle Schwung in den kommenden beiden Jahren abschwächen wird, während Silber große Gewinne einfahren und weiterhin mit solidem Wachstum aufwarten könnte.

Beeindruckende Gold-Performance

Gold hat im Jahr 2024 ganz beeindruckend performt. Kurz vor der US-Präsidentschaftswahl markierte das gelbe Edelmetall noch einige Rekordhochs. Der ungewisse Ausgang der Wahlen hatte bei Anlegern zu Unsicherheit und zu einer stärkeren Nachfrage nach dem sicheren Anlagehafen Gold geführt. Außerdem erhielt der Goldpreis wie schon früher im Jahr Unterstützung durch Zentralbanken, diesmal aus Schwellenländern. Sie stockten ihre Goldbestände auf, mit dem Ziel, ihre Reserven unabhängiger vom Dollar zu machen.

Rekordhohe Preis bremsen Höhenflug von Gold

In den Jahren 2025 und 2026 dürfte der Schwung allerdings nachlassen. Laut einer Weltbank-Prognose für den Rohstoffmarkt wird die Nachfrage der Zentralbanken und der Schmuckproduktion, die zusammen etwa zwei Drittel der weltweiten Goldnachfrage ausmachen, aufgrund der rekordhohen Preise vermutlich nachlassen. Analysten gehen davon aus, dass die Goldpreise im Jahr 2024 um insgesamt 21 Prozent steigen. Für das Jahr 2025 wird ein Rückgang von nur 1 Prozent und für das Jahr 2026 von 3 Prozent prognostiziert. Während des gesamten Prognosezeitraums liegen sie damit aber immer noch rund 80 Prozent über dem Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019.

Positive Entwicklung bei Silber

Die Weltbank sieht die Entwicklung von Silber sehr optimistisch. Das Edelmetall, das mitunter auch als „Gold des kleinen Mannes“ bezeichnet wird, könnte demnach eine vielversprechende Anlageform darstellen. Die Analysten sagen voraus, dass die Nachfrage nach Silber in den kommenden Jahren kontinuierlich steigen wird. Grund dafür ist die Tatsache, dass Silber sowohl im Finanzsektor als auch in der Industrie stark nachgefragt ist. Den Prognosen zufolge soll der Silberpreis im Jahr 2025 um 7 Prozent und im Jahr 2026 um 3 Prozent steigen.

Silber bald die Nase vorn?

Der Weltbank denkt sogar, dass Silber 2025 vor Gold liegen wird. Mitte Oktober 2024 fand die Edelmetallkonferenz der London Bullion Market Association (LBMA) in Miami statt. Eine Umfrage unter den Teilnehmern ergab, dass 37 Prozent der Befragten davon ausgehen, dass Gold im Jahr 2025 alle anderen Anlageformen in diesem Sektor übertreffen wird. 45 Prozent der Befragten sehen hingegen Silber ganz vorn. Die Experten erwarten einen Silberpreis von bis zu 45 US-Dollar pro Unze. Sie rechnen damit, dass die Nachfrage in der Industrie weiter anzieht und dass Defizite am Markt entstehen. Silberminenbetreiber werden damit kaum Schritt halten können.

Silber deutlich unterbewertet

Etliche Analysten denken, dass Silber im Vergleich zu Gold deutlich unterbewertet ist. Warum der Silberpreis immer noch unter 30 US-Dollar liegt, ist für sie unverständlich. Der Preis befindet sich weit unter seinen Höchstwerten von 2010, dabei wären. Ihrer Einschätzung nach wäre ein Wert von 50 US-Dollar pro Unze wünschenswert. Es gibt aber einige überzeugte Stimmen, die davon überzeugt sind, dass Silber im Laufe der Zeit wieder die 50-Dollar-Marke erreichen wird.

Infolge der Finanzkrise von 2008 und der nachfolgenden Eurokrise erreichte der Silberpreis im Frühjahr 2011 einen Wert von knapp unter 50 US-Dollar. Dieser Spitzenwert war seit damals nie wieder in Reichweite. Der aktuelle Kurs von Silber liegt bei knapp über 30 US-Dollar.

Gold-Silber-Ratio stimmt zuversichtlich

Ein positives Signal sendet das Gold-Silber-Ratio. Es ist mit einem Wert von rund 85 Punkten weiterhin relativ hoch. Der historische Durchschnittswert liegt jedoch bei rund 60 Punkten. Diese Differenz deutet auf ein signifikantes Aufholpotenzial bei Silber hin.

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