Ausländische Anleger verkaufen vermehrt chinesische Aktien

Es gibt immer mehr Investoren aus dem Ausland, die sich von der chinesischen Börse und den entsprechenden Aktien zurückziehen. In größerem Umfang werden die Wertpapiere verkauft. Experten führen das insbesondere darauf zurück, dass die erhoffte Erholung der Wirtschaft im Reich der Mitte nach Ende der Corona-Pandemie ausbleibt.

Investoren stoßen Aktien und Anleihen aus China ab

In den letzten Wochen haben internationale Anleger auch im July und August 2023 wieder in größerem Umfang Aktien und Anleihen aus China abgestoßen. Nachdem vorher aufgrund einer avisierten Unterstützung seitens des Staates Netto-Zuflüsse von über umgerechnet 6,5 Milliarden Euro stattgefunden haben, sind diese positiven Signale mittlerweile wieder verschwunden. Stattdessen überwiegen die Abflüsse, die insbesondere von ausländische Investoren stammen. Diese veräußerten in der jüngeren Vergangenheit Aktien aus China im Gegenwert von umgerechnet fast sechs Milliarden Euro.

Chinesische Industrieproduktion verlangsamt sich

Einen Hauptgrund für die Abflüsse bei den chinesischen Aktien sehen Experten darin, dass sich sowohl die Einzelhandelsumsätze als auch die Industrieproduktion im Reich der Mitte weiterhin langsamen. Das wiederum führen Fachleute insbesondere darauf zurück, dass die angekündigten, politischen Maßnahmen der chinesischen Regierung ausbleiben. Stattdessen scheint sich die Wirtschaft weiter zu verschlechtern, was vor allem an den sich verlangsamenden Einzelhandelsumsätzen und der Industrieproduktion deutlich wird.

Verhalten der Investoren zeigt sich beim Aktienindex

Dass die Pessimisten bei den ausländischen Investoren in China von der Anzahl her wachsen, zeigt sich auch bei den entsprechenden Aktienindizes. So hat zum Beispiel CSI 300 Index, der Aktien enthält, die sowohl in Shanghai als auch in Shenzen notieren, zwar im Juli einen Zuwachs von über 5,5 Prozent verzeichnen können. Dieser ist allerdings mittlerweile fast vollständig kompensiert, was natürlich durch die zahlreichen Verkäufe ausländischer Investoren verursacht wurde. Seit Anfang August hat der CSI über 200 Punkte verloren und notiert aktuell (21. August 2023) bei rund 3.780 Punkten.

Immobilienmarkt in China ebenfalls mit negativer Tendenz

Die negative Tendenz in China scheint sich in Bezug auf Investments nicht nur auf Aktien und Anleihen zu erstrecken, sondern ebenfalls auf den Immobilienmarkt. Dort fielen die Preise für neue Objekte im Juli 2023 zum zweiten Mal hintereinander, wobei sich die negative Entwicklung sogar noch beschleunigt hat. Analysten sehen darin ein weiteres Zeichen dafür, dass sich gerade ausländische Investoren vermehrt aus den chinesischen Märkten zurückziehen, und zwar auf verschiedenen Ebenen.

Jetzt ein guter Einstiegszeitpunkt für Anleger?

Immer dann, wenn negativen Wirtschaftsaussichten existieren und sich bereits zahlreiche Investoren aus den Werten zurückgezogen haben, sind aufgrund der gesunkenen Kurse und Preise andere Anleger dazu bereit, in den Markt einzusteigen. Daher stellt sich auch aktuell im August 2023 die Frage, ob jetzt bereits ein Einstieg in die chinesischen Märkte lohnt. Die meisten Fachleute sind der Auffassung, dass es dafür noch zu früh sein dürfte.

Stattdessen sollten interessierte Anleger besser die kommenden Monate abwarten, denn der Abwärtstrend durch weitere Verkäufe könnte sich noch schneller als bisher vollziehen. Wenn dennoch an ein Investment gedacht wird, sollten Anleger vor allen Dingen Fonds mit einer breiten Streuung bevorzugen. Hier sollte darauf geachtet werden, dass möglichst verschiedene Branchen im Aktienfonds und insbesondere die größeren Unternehmen des Landes dort vertreten sind.

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