Krypto-Regulierung: Concordium-Blockchain bemüht sich um Versöhnung mit Behörden

Immer wieder werden sie angedroht: regulatorische Eingriffe durch staatliche Behörden. Vor allem die US-amerikanische Börsenaufsicht SEC ist gefürchtet. Diese Angst vor Regulierungen schwebt schon länger wie ein Damoklesschwert über der Kryptobranche und den Cyber-Investoren. Genau die will das Krypto-Projekt Concordium nun zerstreuen, indem es eine sogenannte regulierungsfreundliche Blockchain entwickelt. Doch was genau verbirgt sich dahinter?

Concordium verfolgt zwei Hauptziele

Das Layer-1-Netzwerk Concordium möchte zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zum einen ermöglicht die Concordium-Blockchain den Schutz von Identitätsdaten, zum anderen erfüllt sie auch Compliance-Anforderungen wie die beiden Richtlinien AML (Anti-Money Laundering) und KYC (Know Your Customer). Mit diesen Features unterscheidet sich Concordium von der überwiegenden Mehrheit der Blockchains. Andere, wie beispielsweise die Bitcoin-Blockchain, arbeiten in der Regel mit Pseudonymen und bieten damit den Nutzern ein gewisses Maß an Anonymität.

Im Fokus der Regulierungsbemühungen von US-Senatorin Elizabeth Warren, SEC-Chef Gerry Gensler & Co. sind daher auch vielmehr Krypto-Projekte, die eine vollständige Verschleierung von Blockchain-Transaktionen anstreben. So hat beispielsweise das US-Justizministerium den Krypto-Mixer Tornado-Chas, der auf die Verschleierung von Aktivitäten auf der Ethereum-Blockchain abzielt, zum Staatsfeind erklärt. Außerdem wurden einige Privacy-Coins wie Monero oder Z-Cash wohl auf Druck der Regulierungsbehörden von den großen Kryptobörsen verbannt.

Funktionsweise der Concordium-Blockchain

Ein solches Szenario will Concordium mit allen Mitteln um jeden Preis verhindern. Das Unternehmen wurde 2018 gegründet und hat nach eigenen Angaben eine sichere, vertrauenswürdige und unterbrechungsfreie Plattform für Blockchain-Transaktionen geschaffen. Einer der prominentesten Mitgründer ist Ueli Maurer, seines Zeichens Professor für Kryptologie an der renommierten Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich.

Auf der firmeneigenen Webseite wird Concordium als die weltweit erste Blockchain angepriesen, bei der die Identifizierung in das Protokoll integriert ist und somit den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Das Unternehmen hat sich das Ziel gesetzt, den Spagat zwischen Skalierbarkeit, Sicherheit, Dezentralisierung und Regulierung zu schaffen. Die Entwickler von Concordium halten es für notwendig, Compliance- und Regulierungsanforderungen zu lösen, damit Billionen von potenziellen Geschäftstransaktionen mit Blockchain erschlossen werden können.

Zu diesem Zweck bietet die Layer-1-Blockchain anpassbare Optionen und unterstützt sichere Überweisungen mit sofortiger Abwicklung für Multiparty-Transaktionen. Der Vorteil von Layer-1 Smart Contracts liegt darin, dass sie zustandslos sind und verschiedene Möglichkeiten für geregelte Prozesse bieten. Das Unternehmen beschreibt die Vorteile seiner Blockchain mit folgenden Worten: Diese Fähigkeiten finden in Branchen wie IoT, Supply Chain Finance oder Mobility as a Service Anwendung und lösen Interoperabilitätsprobleme mit anderen Plattformen und Blockchains.

Concordium-Coin seit Monaten auf Talfahrt

Der Concordium-Coin (CCD), der native Zahlungscoin des Projekts, veranschaulicht die Schwierigkeiten von Concordium, im wettbewerbsintensiven Kryptowährungssektor Fuß zu fassen. Der CCD wurde entwickelt, um Transaktionsgebühren (einschließlich Smart-Contract-Operationen) zu bezahlen, Knotenbetreiber zu belohnen und als Sicherheits-/Abwicklungsmittel zu dienen. Die Performance des Coins ist jedoch erschreckend schwach: Er befindet sich seit Monaten auf Talfahrt. In den letzten zwölf Monaten hat der Concordium-Coin satte 60 Prozent an Wert verloren und kostet derzeit nur noch 0,0034 US-Dollar. Mit einer geschätzten Marktkapitalisierung von knapp 27 Millionen US-Dollar schafft es der CDD deshalb im Ranking der größten Kryptowährungen der Welt nur auf einen der hinteren Plätze.

Ob das Concordium-Projekt halten kann, was es verspricht, und tatsächlich dafür sorgt, dass die Regulierungsbehörden der gesamten Kryptobranche freundlicher gegenüberstehen, wird sich zeigen. Derzeit gibt es schon Dutzende verschiedener Blockchains, die mehr und mehr auf den Regulierungsdruck reagieren und sich zu mehr Transparenz verpflichten. Der Wettbewerb ist also hart.

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