Krypto-Experten warnen vor Bitcoin-Crash

Bitcoin-Investoren kennen Höhen und Tiefen. Seit der Gründung der Ur-Kryptowährung 2008 haben sie schon einige davon erlebt. Hohe Volatilität ist für sie nichts Ungewöhnliches. Doch die kommenden Monate könnten besonders rasant werden, warnen Krypto-Experten. Steht gar ein Bitcoin-Crash bevor?

Börsenbeben erfasste auch den Kryptomarkt

Unter dem internationalen Börsenbeben vom 5. August, bei dem allen voran der japanische Leitindex Nikkei extrem an Wert verlor, litt auch der Kryptomarkt. Der Bitcoin-Kurs gab deutlich nach und rutschte unter 50.000 US-Dollar und auch der Ether notierte stellenweise nur noch in der Nähe der 2.300 US-Dollar-Marke.

Mittlerweile haben sich Bitcoin und Ether, die beiden größten Kryptowährungen der Welt, zwar wieder ein wenig erholt, trotzdem sollten Krypto-Anleger nach wie vor mit starken Kursschwankungen rechnen.

Bitcoin folgt den Aktienmärkten

Es scheint, als würde die Ur-Cyberdevise den Trend, der am Aktienmarkt zu beobachten ist, widerspiegeln. Zumindest gibt es beim kürzlichen Börsenbeben auffallende Parallelen: Zuerst kam es zu einem starken Rückgang, dann folgte eine teilweise Erholung. Sowohl bei den Aktien als auch bei den Kryptowährungen.

Diese Beobachtungen legen die Vermutung nahe, dass der Bitcoin entgegen der allgemein verbreiteten Annahme in Zeiten von Marktturbulenzen nicht als Absicherung dienen kann, da sein Preis weiterhin eng mit traditionellen Vermögenswerten wie Aktien verbunden ist. Expertenstimmen warnen deshalb, dass die jüngsten Marktschwankungen als Beweis dafür zu sehen sind, dass allgemeine wirtschaftliche Bedingungen die Performance des Bitcoin stärker beeinflussen als gemeinhin angenommen.

Der Einfluss makroökonomischer Daten auf den Bitcoin

Wie sich der Bitcoin-Kurs weiter entwickeln wird, ist deshalb relativ ungewiss. Es ist allerdings anzunehmen, dass anstehende makroökonomische Daten doch eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung des Kursverlaufs spielen werden. So dürfte das bei wichtigen Inflationsdaten der Fall sein. Diese Daten können signalisieren, wie die US-Notenbank Fed ihre Geldpolitik gestalten wird. Diese Einblicke wären von entscheidender Bedeutung. Sie lassen Rückschlüsse zu, wie sich die Stimmung der Anleger in allen Anlageklassen, einschließlich Kryptowährungen, entwickeln könnte. Die kommenden Leitzinsentscheidungen der Fed dürften somit auch die weitere Richtung des Kryptomarktes beeinflussen. Mittlerweile rechnen fast alle Börsianer für die anstehende Sitzung am 18. September mit der ersten Leitzinssenkung in den USA seit 2020. Nur die Frage, ob es zu einem kleinen (0,25 Prozent) oder einem großen (0,5 Prozent) Zinsschritt kommen wird, scheidet die Geister.

Aber auch die US-Einzelhandelsdaten – sei es von Konjunktur- oder von Unternehmensseite – dürften für den Krypto-Markt eine Rolle spielen. Investoren machen sich zunehmend Sorgen über eine mögliche US-Rezession. Somit könnten diese Wirtschaftsindikatoren zu einer weiteren Volatilität der Bitcoin-Preise bis hin zum Bitcoin-Crash führen, weil die Investoren die Auswirkungen auf die zukünftigen Marktbedingungen verarbeiten.

Weitere Einflüsse auf den Bitcoin-Kurs

Nicht nur allgemeine Wirtschaftsdaten, sondern auch die Umsatzzahlen der Unternehmen haben das Potenzial, die allgemeine Marktstimmung und darüber auch den Bitcoin zu beeinflussen. Mögliche Gewinne von großen Einzelhändlern wie Walmart könnten wertvolle Einblicke in die Gesundheit der Verbraucher geben. Investoren, die  diese Berichte analysieren, halten in der Regel Ausschau nach Anzeichen für die Widerstandsfähigkeit oder Schwäche der Verbraucherausgaben. Diese wiederum lassen Prognosen zur Risikobereitschaft in verschiedenen Anlageklassen, einschließlich der Kryptowährungen, zu.

Stärkere Verflechtung als bisher angenommen

Der Bitcoin und die traditionellen Finanzmärkte scheinen stärker verflochten zu sein, als bisher angenommen. Das wiederum bedeutet, dass positive oder negative Ergebnisberichte Auswirkungen auf den Bitcoin-Kurs haben könnten. Die dadurch verursachte höhere Volatilität kennzeichnet die jüngste Entwicklung der weltgrößten Kryptowährung. 

Diese Beobachtungen und die damit verbundenen Warnungen vor einem Bitcoin-Crash widersprechen sämtlichen Thesen, die eine zunehmende Abkoppelung der Bitcoin-Performance von den traditionellen Vermögenswerten wie Unternehmensaktien erkennen. Wer hat nun Recht?

Krypto-Anleger sollten sich inmitten der Börsenturbulenzen zumindest auf weitere, heftige Kursschwankungen einstellen.

Weitere Beiträge aus dieser Kategorie

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.