Donald Trump stellt eigene Krypto-Plattform in Aussicht – Trump Media-Aktie gibt nach
In seinem aktuellen Wahlkampf buhlt der frühere US-Präsident Donald Trump massiv um die Stimmen der Krypto-Community. Die neueste Idee des Republikaners, der erneut ins Weiße Haus einziehen will, ist eine eigene Krypto-Plattform. Die soll traditionellen Banken Konkurrenz machen. Das klingt nach einer echten Kampfansage an Banken und Finanzelite.
Trump buhlt um Krypto-Stimmen
Donald Trump wirbt im US-Präsidentschaftswahlkampf 2024 bereits laufend um die Stimmen der Krypto-Community, beispielsweise mit einer eigenen NFT-Sammlung oder der Zulassung von Krypto-Spenden in Bitcoin und Ethereum. Gestern stellte der Präsidentschaftskandidat auf seinem sozialen Netzwerk Truth Social offenbar auch den baldigen Start einer eigenen Krypto-Plattform in Aussicht. „Zu lange wurde der Durchschnittsamerikaner von Großbanken und der Finanzelite ausgepresst. Es ist an der Zeit, dass wir Stellung beziehen – gemeinsam.“ Das schrieb Trump in seinem Post auf Social Truth und sein Sohn Donald Trump Jr. teilt die Nachricht auf X.
The DeFiant Ones
Im Beitrag befindet sich auch ein Link zu einem Telegram-Kanal namens „The DeFiant Ones“. Laut Beschreibung handelt es sich um den „offiziellen Trump-DeFi-Kanal“. Er hat derzeit rund 39.000 Mitglieder. Der Name „The DeFiant Ones“, dürfte auch der Name für die geplante Krypto-Plattform werden. Er ist eine Anspielung auf DeFi, also dezentralisierte Finanzdienstleistungen, die ohne die Vermittlung traditioneller Institutionen wie Banken funktionieren. Gleichzeitig lässt sich der Name aber auch in etwa mit „die Aufsässigen“ oder „die Polemisierenden“ übersetzen. Das klingt nach Kritik am aktuellen US-System, die Trump im Wahlkampf sehr gerne übt.
Trump-Söhne erwähnten bereits früher eine DeFi-Plattform
Wie „CNBC“ berichtet, war der gestrige Auftritt Donald Trumps der erste, bei dem er selbst Werbung für die geplante Plattform gemacht hat. Seine Söhne Eric und Donald Trump Jr. hingegen rühren bereits seit einigen Wochen die Werbetrommel für das Projekt. Bereits im August soll Donald Trump Jr. angekündigt haben, dass die Trump-Familie an der Entwicklung einer Krypto-Plattform arbeitet, die mit dem traditionellen Bankensystem konkurrieren soll. „Ich denke, es besteht eine große Ungleichheit, weil nur bestimmte Leute in den Genuss einer Finanzierung kommen können […], weshalb dieses Konzept der dezentralen Finanzierung sehr attraktiv für Leute wie mich ist, die kein Bankkonto mehr haben“, wird der Trump-Sohn zitiert. Sein Bruder Eric Trump beschrieb die Plattform als „digitalen Immobilienhandel“, „fair“ und „eine Sicherheit, auf die jeder sofort zugreifen kann“. Und der „Washington Post“ sagte er: „Ich weiß nicht, ob den Leuten bewusst ist, wie sehr das die Banken- und Finanzwelt erschüttern kann.“
Noch keine Details
Details zu der angestrebten Plattform oder einen konkreten Starttermin gibt es derzeit allerdings noch nicht. Um tatsächlich das Zünglein an der Waage im Wahlkampf gegen Kamala Harris zu sein, müsste die Plattform allerdings schon sehr bald an den Start gehen. Dann muss sich zeigen, ob sie wirklich als signifikanter Schritt in Richtung dezentraler Finanzdienstleistungen gewertet werden kann und „The DeFiant Ones“ tatsächlich das Potenzial hat, die traditionelle Bankenwelt zu erschüttern.
Reaktionen des Kryptomarkts und der Trump Media-Aktie
Auf den Kryptomarkt hat die gestrige Ankündigung von Trumps Krypto-Plattform bisher nur geringe Auswirkungen. Der Bitcoin verzeichnete keine größeren Ausschläge. Ethereum hingegen, das in erster Linie für DeFi-Anwendungen genutzt wird, legte in den letzten 24 Stunden um rund 2,00 Prozent zu.
Eine deutlichere Reaktion zeigte hingegen die Aktie von Trumps Medienunternehmen Trump Media & Technology Group: Die TMTG-Aktie fiel gestern im Anschluss an die Ankündigung im regulären US-Handel an der NASDAQ um 6,2 Prozent auf 22,70 US-Dollar. Vorbörslich konnte sie jedoch wieder 1,45 Prozent auf 23,03 US-Dollar gut machen.
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