Cloud Mining mit Kryptowährungen – funktioniert das als Geldanlage?
Bei Kryptowährungen denken die meisten Anleger an eine Spekulation auf die Entwicklung der Preise bei der entsprechenden digitalen Währung. Tatsächlich sind die Kurse des Bitcoins und anderer Digitalwährungen in den letzten Jahren enorm starken Schwankungen unterlegen. Das Thema Kryptowährungen an sich interessiert allerdings nicht nur Spekulanten, sondern ebenso Anleger. Diese stellen sich die Frage, ob mit Kryptowährungen nur spekuliert werden kann oder auch ein längerfristiges Investment möglich ist. Neben sogenannten Krypto-Fonds sind Solo Mining und Cloud Mining zwei Alternativen.
Was bedeutet Mining?
Wenn wir im Zusammenhang mit Kryptowährungen vom Mining sprechen, dann ist damit das Generieren neuer Coins gemeint. Beim Bitcoin zum Beispiel ist die Gesamtzahl aller zu generieren Coins auf 21 Millionen Stück begrenzt. Die einzelnen Coins müssen allerdings erst geschaffen werden, und zwar, indem Computer Algorithmus-Aufgaben lösen müssen. Diesen Prozess des Generierens neuer Coins einer Kryptowährung wird als Mining bezeichnet. In der Praxis gibt es zwei Arten von Mining, nämlich:
- Solo Mining
- Cloud Mining
Mit dem Solo Mining ist gemeint, dass eine einzelne Person, zum Beispiel Zuhause am Computer, neue Coins einer Währung generiert. In den Anfängen des Bitcoins gab es zahlreiche, solche Solo-Miner. Deren Zahl ist allerdings insbesondere aufgrund der erheblich gestiegenen Stromkosten deutlich gesunken. Stattdessen finden Anleger mittlerweile im sogenannten Cloud Mining eine Alternative.
Was ist das Cloud Mining eigentlich?
Die Grundlage für das Cloud Mining ist die gleiche wie beim Solo Mining, nämlich dass durch leistungsstarke Rechner neue Coins einer Kryptowährung geschaffen werden. Der Unterschied ist, dass es sich beim Cloud Mining um Anbieter handelt, die zum Beispiel eine Reihe von Computern zu einem Netzwerk zusammenschließen und das Schürfen neuer Coins vornehmen. Anleger müssen demzufolge nicht mehr selbst einen Rechner haben und Coins generieren, sondern können stattdessen Geld in das Cloud Mining investieren.
Cloud Mining beinhaltet demnach, dass Sie dem jeweiligen Cloud Mining Anbieter Kapital zur Verfügung stellen und damit ein Investment vornehmen. Ihr Kapital benötigt der Cloud Mining Anbieter unter anderem für die entsprechenden Kosten, Ausgaben und Aufwendungen:
- Leistungsstarker Rechner (Hardware)
- Mining Software
- Stromkosten
- Sonstige Materialkosten
Wie funktioniert das Cloud Mining: der Ablauf
Der Ablauf ist für Sie als Anleger beim Cloud Mining relativ einfach und transparent. Im ersten Schritt sollten Sie die Angebote vergleichen, denn leider gibt es in dieser Sparte auch einige unseriöse Cloud Mining Anbieter. Sie sollten sich am besten für einen Cloud Mining Anbieter entscheiden, der schon mehrere Jahre – möglichst erfolgreich – am Markt vertreten ist. Nachdem Sie sich für einen Anbieter entschieden haben, müssen Sie zudem wählen, in welche Kryptowährung Sie investieren möchten. Das Cloud Mining wird insbesondere für die großen digitalen Währungen angeboten, wie zum Beispiel:
- Bitcoin
- Ethereum
- Ripple
- Dash
- IOTA
Haben Sie sich für eine Kryptowährung entschieden, müssen Sie noch Ihre gewünschte Investitionssumme festlegen. Bei den meisten Cloud Mining Anbietern gibt es eine Mindestanlagesumme, die zum Beispiel bei 1.000 oder 5.000 Euro liegt. Das Geld transferieren Sie dann zum entsprechenden Cloud Mining Anbieter.
In der Folge erhalten Sie in der Regel monatliche oder jährliche Erträge, meistens allerdings in Form entsprechender Coins. Eine Zahlung in Euro ist stattdessen eher ungewöhnlich. Nach einer bestimmten Laufzeit erhalten Sie Ihr investiertes Kapital zurück, im Normalfall ebenfalls in Form von Coins der entsprechenden Kryptowährung. Sie sollten also zum Cloud Mining über ein Wallet verfügen. Der Ablauf gliedert sich beim Cloud Mining dementsprechend in die folgenden Phasen:
1. Cloud Mining Anbieter vergleichen (empfohlen)
2. Kryptowährung und Investitionssumme wählen
3. Geld zum Cloud Mining Anbieter transferieren
4. Auszahlung von Erträge in Form von Coins
5. Rückzahlung des Kapitals (meistens in Form von Coins)
Welche Rendite beinhaltet das Cloud Mining von Kryptowährungen?
Die Rendite beim Cloud Mining lässt sich nur äußerst schwer voraussagen und kalkulieren, auch wenn die meisten Cloud Mining Anbieter zumindest eine mögliche Spanne angeben. Das Problem ist, dass der Ertrag für Sie als Anleger von vielen Faktoren abhängig ist, der sich auf das Geschäft des Cloud Mining Anbieters auswirkt. Das sind in erster Linie:
- Preisentwicklung der Kryptowährung
- Hardware- und Software-Kosten
- Hash-Rate
- Entwicklung der Stromkosten
Ausschlaggebend ist natürlich in erster Linie die Entwicklung des Kurses der jeweiligen Kryptowährung, da meistens sowohl Ihre Erträge als auch Ihr Kapital in Coins (zurück-)gezahlt werden. Wenn Sie sich also zum Beispiel für das Cloud Mining mit dem Bitcoin entschieden haben, ist es selbstverständlich nicht positiv für den Cloud Mining Anbieter und für Sie als Anleger, wenn der Kurs des Bitcoins steigt. In gewisser Weise handelt sich also auch beim Cloud Mining um eine Spekulation auf steigende Preise der entsprechenden digitalen Währung.
Die beim Cloud Mining Anbieter entstehenden Kosten haben maßgeblichen Einfluss auf die Rendite, die Sie letztendlich erzielen können. Da die Kurse der Kryptowährungen in den letzten Jahren enorm volatil sind, gibt es im Hinblick auf die Rendite nicht einmal Durchschnittswerte. Diese kann von Verlusten bis in den zweistelligen Prozent-Bereich hineinreichen.
Welche Vorteile beinhaltet das Cloud Mining?
Für Anleger hat das Cloud Mining durchaus einige Vorteile, wenn ein Investment in Kryptowährungen geplant ist. Das sind zum Beispiel:
Anleger muss sich nicht selbst um das Mining kümmern
Einfaches Geschäftsmodell
Langfristiges Investment in Kryptowährungen möglich
Attraktive Renditen in Aussicht
Als Hauptvorteil sehen die meisten Anleger, dass sie mit dem Cloud Mining eine Möglichkeit haben, längerfristig in Kryptowährungen zu investieren. Beim gewöhnlichen Kauf und Verkauf der digitalen Währungen handelt es sich in der Regel stattdessen um eine reine Spekulation.
Welche Nachteile beinhaltet das Cloud Mining?
Beim Cloud Mining gibt es nicht nur Vorteile, sondern ebenfalls einige Nachteile. Ein Risiko ist, dass Sie an einen unseriösen Cloud Mining Anbieter geraten könnten. Alternativ erzielt der Anbieter eventuell keine Gewinne, was wiederum mehrere Ursachen haben kann. Dann werden auch Sie als Anleger keine Erträge generieren können. Grundsätzlich gibt es beim Investment mittels Cloud Mining ein höheres Verlustrisiko. Da die Erfolge maßgeblich davon abhängig sind, wie sich der Kurs der Digitalwährung entwickelt, existiert ein relativ hohes Risiko.
Es kann zum Beispiel passieren, dass eine Kryptowährung – fernab des Gesamtmarktes – unbeliebt wird und die Kurse entsprechend massiv fallen. Dann werden auch beim Cloud Mining Anbieter die Kosten vermutlich höher als die Erträge sein, die zum Beispiel beim Tausch der Kryptowährung in Euro erzielt werden können. Das Cloud Mining ist demzufolge zwar interessant, allerdings alles andere als ein sicheres Investment.