Neues Allzeithoch beim Dax – Hoffnung auf fallende Zinsen beflügelt die Kurse
Der DAX strebt nach oben. Belebt durch die Hoffnung auf fallende Zinsen, erreicht der Deutsche Aktienindex im frühen Freitagshandel ein neues Spitzenlevel. Es ist bereits das zweite Rekordhoch in Folge.
Auch heute zeigen sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt in bester Kauflaune. Das gestrige Rekordhoch im DAX von 18.699 Zählern wurde heute direkt wieder übertroffen: Im frühen Handel erreichte der DAX 18.815 Punkte – und setzte damit ein erneutes Allzeithoch.
Die gängige Handelsstrategie „Sell in May“ ist dieses Jahr somit ein ziemlich schlechter Rat. Im Vergleich zum Schlusskurs vom 30. April bei 17.932 Punkten ist der DAX im Mai bisher um 4,9 Prozent gestiegen. Das ist außergewöhnlich. In den letzten 20 Jahren hat das deutsche Börsenbarometer nur zweimal einen stärkeren Start in den Mai hingelegt.
Deutliche Kaufsignale beim DAX
Durch das Erreichen des neuen Allzeithochs sendet der DAX eines der besten technischen Kaufsignale. Er betritt quasi charttechnisches Neuland, „uncharted territory“ nennen es Experten.
Oberhalb eines Allzeithochs existieren naturgemäß keine Widerstände. Es gibt keine Kursniveaus, an denen die Verkäufer in der Vergangenheit die Oberhand gewonnen haben und der DAX nach unten gedreht wurde. Charttechnik-Experten vermuten nun die nächste Zielmarke des DAX bei 19.000 Punkten.
Hoffnung auf sinkende Zinsen beeinflusst Kurse
So ganz grundsätzlich sind es vor allem die schwächeren US-Arbeitsmarktdaten, die den Aktienmärkten aktuell Auftrieb geben. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind in dieser Woche überraschend stark gestiegen. Experten werten diese Entwicklung als einen Hinweis auf eine Abschwächung des US-Arbeitsmarktes. Das wäre ein wichtiger Anreiz für die US-Notenbank Fed, die Zinsen sehr bald zu senken. Derzeit rechnen die Anleger mit einer ersten Zinssenkung der Fed im Herbst. Sie spekulieren darauf, dass sie noch vor den US-Präsidentschaftswahlen im November kommt.
Britische Wirtschaft scheint Rezession überwunden zu haben
Gute Stimmung unter den Anlegern verbreiteten auch die gestrigen Aussagen der britischen Zentralbank. Sie verstärkten die Hoffnung auf eine baldige Lockerung der Geldpolitik in ganz Europa.
Und auch Großbritanniens heutige Bruttoinlandsprodukt (BIP) Daten zeigen, dass die britische Wirtschaft zu Jahresbeginn deutlich zugelegt hat. Im ersten Quartal des Jahres wuchs das BIP im Vergleich zum Vorquartal um 0,6 Prozent. Damit übertraf es die Erwartungen der Ökonomen, die im Durchschnitt einen Anstieg von lediglich 0,4 Prozent erwartet hatten. In den beiden vorherigen Quartalen war das BIP noch gesunken. Die britische Wirtschaft hat eine technische Rezession durchlaufen.
Wall Street verzeichnet Kursgewinne
Von der Wall Street erreichen ebenfalls positive Impulse den DAX-Handel. Die Aussicht auf sinkende Zinsen sorgte gestern in New York bei den großen Indizes für Auftrieb. Der Dow-Jones beendete den Tag 0,9 Prozent höher bei 39.387 Punkten. Der marktbreite S&P 500 stieg um 0,5 Prozent auf 5.214 Punkte, während der Technologieindex Nasdaq um 0,3 Prozent auf 16.346 Zähler zulegte.
Rückenwind auch für Asiens Börsen
Die Anleger an den Asien-Börsen taten es dem Rest der Welt gleich und zeigten sich zum Wochenschluss ebenso optimistisch. Der japanische Leitindex Nikkei, der 225 Werte umfasst, beendete den Tag 0,4 Prozent höher bei 38.229 Punkten. Und auch der technologielastige Hang Seng in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong stieg um 2,1 Prozent.
Globale Finanzmärkte beflügelt
Die globalen Finanzmärkte lassen sich zum Schluss der Börsenwoche von diversen positiven Impulsen beflügeln. Angeführt von starken Kursgewinnen an der Wall Street, die durch die Aussicht auf sinkende Zinsen angetrieben wurden, erleben auch die europäischen und asiatischen Börsen eine optimistische Stimmung. In Europa markiert der DAX ein neues Allzeithoch, während positive Daten zum Bruttoinlandsprodukt Großbritanniens Hoffnung auf ein Ende der britischen Rezession schüren. Die erwartete geldpolitische Lockerung sowohl in den USA als auch in Europa verstärkt die Kauflaune der Anleger und sorgt für Aufwärtsdynamik an den internationalen Aktienmärkten.
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