ID. UNYX – ein Elektrofahrzeug für China aus dem Hause Volkswagen
Volkswagen, Europas größter Autobauer mit Sitz in Wolfsburg, plant mit einer neuen Elektro-Marke den chinesischen Markt zu erobern. Bereits im Sommer soll unter der neuen Submarke ID. UNYX der erste PKW auf den Markt kommen. Das verkündete ein Sprecher bei der Weltpremiere des ersten Modells am Produktionsstandort. Bis 2026 sollen vier weitere folgen. Auf diesem Weg möchte VW vor allem in China Boden gut machen. Dort boomt die Elektromobilität und bislang geben lokale Hersteller wie BYD den Ton an.
Mehr Lifestyle für chinesische Kundschaft
Bislang hat VW Schwierigkeiten, mit seinen Elektromodellen den Geschmack der Kundschaft im Reich der Mitte zu treffen. Die dortigen Käufer wünschen sich mehr Software und Vernetzung im Auto. Der Konzern betrachtet Elektromodelle wie den neuen ID. UNYX als Schlüssel, um junge, lifestyle-orientierte Zielgruppen zu gewinnen. Die Submarke möchte VW einem Sprecher zufolge oberhalb der Kernmarke VW ansiedeln. Sie soll sogar ein eigenes Händlernetz mit 40 Verkaufsstellen in 20 Städten erhalten.
Cupra Tavascan Schwestermodell
Das erste Modell der neuen Marke wirkt äußerlich fast wie ein Klon des Cupra Tavascan. Das goldfarbene VW-Zeichen der Frontpartie und die goldenen Fahrzeugschriftzüge sind ergänzende Lifestyle-Elemente. Die goldene Farbe der Signets steht in China für hohe Qualität, Zuverlässigkeit und Sicherheit – Eigenschaften, die man im Reich der Mitte mit einem Volkswagen assoziiert. Der Innenraum des ID. UNYX ist allerdings komplett neu gestaltet und erinnert gar nicht an das Schwestermodell.
Der Cupra Tavascan wird im selben Werk produziert und soll im Herbst nach Europa kommen. Er ist das bislang erste und einzige VW-Modell, das VW in China für den Export nach Europa baut. Auf dem chinesischen Markt wird der Cupra nicht angeboten.
In China für China entwickelt
Der ID. UNYX wurde im ostchinesischen Hefei im neuen Innovations- und Entwicklungszentrum von Volkswagen entwickelt, wo ausschließlich smarte Elektro-Fahrzeuge der neuesten Generation für den lokalen Markt erschaffen werden. Gebaut wird der ID. UNYX ebenfalls in Hefei, in einem der fortschrittlichsten Elektro-Werke des VW-Konzerns.
Das innovative HMI des ID. UNYX beinhaltet einen interaktiven, KI-basierten 3D-Avatar. Der Kunde kann das Erscheinungsbild des Avatars mittels einer App individuell anpassen und ihn mit dem Fahrzeug-HMI synchronisieren. Die Stimme des Avatars lässt sich auf Basis einer menschlichen Stimme konfigurieren. Sie kann Fahrer mit Gesprächen unterhalten.
Die Grundversion des ID. UNYX punktet mit einer Reichweite von bis zu 621 km (CLTC-Norm, China Light-Duty Test Cycle). Sie verfügt über eine 210 kW (286 PS) starke E-Maschine, die die Hinterachse antreibt. Die Batterie hat eine Kapazität von 77 kWh (netto). Zusätzlich soll eine Allradversion mit zwei E-Maschinen mit insgesamt 250 kW (340 PS) auf den Markt kommen.
BYD mittlerweile vor VW
Jahrzehntelang hatte VW die Marktführerschaft in China inne, doch diese musste der Wolfsburger Konzern 2023 an den lokalen Herausforderer BYD abgeben. VW verkaufte insgesamt weniger Fahrzeuge als BYD allein an Elektromodellen. Während die Wolfsburger bei den Verbrennern nach wie vor die Nase vorn haben, spielen sie bei den E-Autos aktuell nur eine untergeordnete Rolle. Von den 1,345 Millionen Fahrzeugen aller Konzernmarken, die im ersten Halbjahr in China ausgeliefert wurden, hatten nur gut 90.000 einen E-Antrieb.
Um das zu ändern, will der Konzern von nun an verstärkt in China entwickeln, um den Geschmack der dortigen Kundschaft besser zu treffen. Bereits 2023 ging VW eine Kooperation mit dem chinesischen Autobauer Xpeng ein. Gemeinsam mit diesem Partner entstehen zwei elektrische Mittelklassewagen für den chinesischen Markt, die 2026 in den Verkauf gehen sollen. Ob diese Modelle auch der Submarke ID. UNYX angehören werden, wollte VW noch nicht verraten.
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