Glücksritter stürmen Rubinmine in Mosambik

24 Stunden lang sollte die Rubinmine “Montepuez Ruby Mine” in Mosambik öffentlich zugänglich sein – das versprach eine Mitteilung in den sozialen Medien. Hunderte Glücksritter folgten dem Aufruf und verschafften sich Zugang zu besagter Mine. Doch die Mitteilung war eine Falschmeldung und ihr Vordringen aufs Minengelände war illegal, erklärten CEO Sean Gilbertson und das Minenmanagement. Polizei und Sicherheitspersonal versuchten, die Eindringlinge zu vertreiben. Es kam zu Schüssen und Verletzten.

Verhängnisvolle Falschmeldung

„Die Montepuez Ruby Mine (MRM) in Cabo Delgado öffnet 24 Stunden lang ihre Tore für die Öffentlichkeit.“ Diese Ankündigung der Minenleitung schlug in den sozialen Medien hohe Wellen. Hunderte Menschen folgten dem Aufruf und pilgerten am Sonntag zur 34.966 Hektar großen Rubinmine – wohl in der Hoffnung, dort einen kostbaren Rubin zu finden.

Doch bei diesem Social-Media-Post handelte es sich um eine Falschmeldung. Das erklärte das Management der Mine in einer umgehenden Stellungnahme. Für etliche hoffnungsfrohe Amateurbergleute kam diese Richtigstellung allerdings zu spät. Sie waren bereits auf das Minengelände vorgedrungen – illegalerweise, wie das Minenmanagement in seiner offiziellen Erklärung betonte. Das Sicherheitspersonal versuchte, die Eindringlinge zu vertreiben und nahm polizeiliche Unterstützung in Anspruch. Es kam zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den Sicherheitskräften und den Glücksrittern, die auf die falschen Informationen hereingefallen waren. Nach Angaben von MRM wurden dabei zwei Menschen durch Schüsse verletzt.

Ermittlungen laufen

Woher die Falschmeldung stammt, ist derzeit noch nicht abschließend geklärt. MRM äußerte Vermutungen, dass ein Schmugglersyndikat dahinter stecken könnte. Eine wahrscheinliche Theorie ist, dass die Schmuggler die Unruhe durch den Social Media Post provoziert hätten, um währenddessen ungestört Edelsteine aus der Mine stehlen zu können.

Diese Annahme ist durchaus plausibel. Die Montepuez Ruby Mine ist nach Angaben ihres Haupteigentümers, des britischen Bergbauunternehmens Gemfields, eines der bedeutendsten Rubinvorkommen der Welt. 

Wertvolle Güter sind zudem oft das Ziel von Dieben. Das gilt natürlich für Edelsteine und traditionelle Wertgegenstände, aber die Diebe machen vor nichts Halt: Sogar Olivenöl wurde schon gestohlen.

Winzige Rubine, hoher Wert

Der Wert von Farbedelsteinen wie Rubinen hängt von verschiedenen Faktoren ab. Je reiner der Stein und je schöner seine Farbe, desto wertvoller ist der Edelstein. So können schon Leichtgewichte von wenigen Karat (ein Karat entspricht 0,2 Gramm) extrem kostbar sein. Farbedelstein-Experte Chris Pampel vom Deutschen Edelstein Kontor bestätigt, dass ein Rubin mit einem Gewicht von nur einem Karat, je nach Qualität, mehrere hundert bis mehrere tausend Euro kosten kann. 

Die Wahrscheinlichkeit, als Amateur einen solch wertvollen Rubin zu finden, ist allerdings verschwindend gering. Aber die Glücksritter in Mosambik waren voller Hoffnung.

 

Weitere Beiträge aus dieser Kategorie

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.