Physische Anlage in Gold – Fake-Shops im Internet erkennen

Die physische Anlage in Gold und Silber ist momentan bei vielen Anlegern beliebt. Immerhin haben die Edelmetalle einen Inflationsschutz, der bei Preissteigerungsraten von momentan über sechs Prozent vorteilhaft ist. Leider machen sich auch Betrüger diese Entwicklung zunutze, indem sogenannte Fake-Shops eröffnet werden. Im Beitrag möchten wir näher darauf eingehen, wie Sie derart unseriöse Onlineshops angeblicher Edelmetallhändler erkennen können.

Was sind Edelmetall Fake-Shops?

Bei Edelmetall Fake-Shops handelt es sich um Online-Shops, die zwar vorgeben, Edelmetalle zu verkaufen und teilweise anzukaufen. Tatsächlich hat der Betreiber jedem nicht vor, Goldbarren, Silberbarren oder Münzen an die Käufer zu liefern. Stattdessen funktionieren sämtliche Shops dieser Art nach dem gleichen Muster. Anleger sollen in Vorkasse zahlen, in der Regel mittels eines Online-Bezahldienstes.

Die Händler haben ihren Sitz in der Regel im Ausland, nutzen allerdings häufiger Anschriften real existierender und seriöser Shops. Wenn nun genügend Geld von den Anlegern und Käufern eingesammelt wurde, werden die entsprechenden Internetseiten geschlossen und natürlich haben die Kunden ihr Geld verloren.

Wie können Anleger solche Fake-Shops im Bereich Edelmetalle erkennen?

Damit Sie möglichst nicht auf einen sogenannten Fake-Shop hereingefallen, wenn Sie sich zum Beispiel für den Kauf von Goldbarren oder Goldmünzen interessieren, sollten Sie einige Merkmale beachten. Im Folgenden möchten wir Auffälligkeiten nennen, an denen Sie unseriöse Online-Shops im Bereich Edelmetallhändler erkennen können. Zumindest sollten Sie hellhörig werden, wenn mehrere der folgenden Eigenschaften zutreffen.

Ungesicherte Webseite (http)

Ein mögliches Erkennungsmerkmal der Fake-Shops kann eine nicht gesicherte Webseite sein. Das bedeutet, dass die Browserzeile nicht – wie mittlerweile üblich – mit „https“ beginnt, sondern stattdessen lediglich mit „http“. Der Grund ist, dass für eine sichere Seite ein Zertifikat notwendig ist, welches die Fake-Shop Betreiber normalerweise nicht erhalten.

Fehlendes Impressum und Datenschutzangaben

Ein weiteres Merkmal von Edelmetall Fake-Shops ist häufig ein fehlendes Impressum oder es wird dort ausschließlich eine Post Box ohne weitere Kontaktpersonen bzw. Ansprechpartner genannt. Darüber hinaus fehlen häufig ebenso Datenschutzangaben, AGBs auch ein Hinweis auf das gesetzlich existierende Rücktrittsrecht für die entsprechenden Käufe.

Rechtschreib- und/oder Grammatikfehler

Sie sollten insbesondere die Webseite des Fake-Shops und die darin enthaltenen Texte überfliegen oder sogar detailliert lesen. Nicht selten handelt es sich nämlich lediglich um automatisch übersetzte Seiten oder schnell zusammengebastelte Texte, die zahlreiche Rechtschreib- und Grammatikfehler enthalten. Sieht der Text sogar so aus, als wenn er lediglich von anderen Beiträgen zusammenkopiert wurde, ist das durchaus ein Anzeichen für einen eventuell nicht seriösen Shop.

Ausschließlich positive Bewertungen für den Edelmetall-Shop

Bewertungen können zwar hilfreich sein, werden allerdings gerade von unseriösen Anbietern nicht selten gekauft oder gefaked. Stutzig sollten Sie unter der Voraussetzung werden, dass Sie beim entsprechenden Shop nur positive Bewertungen finden. Da ist deshalb ungewöhnlich, weil es fast immer negative Kundenmeinungen gibt, denn grundsätzlich wird Kritik schneller als Lob geäußert. Das trifft selbst auf seriöse und sonst sehr guter Anbieter zu, denn auch dort gibt es normalerweise einige, negative Bewertungen.

Hohe Rabatte werden angeboten

Ebenfalls ein Anzeichen für einen Fake-Shop im Bereich Edelmetalle kann sein, dass der Betreiber ungewöhnliche Rabattangebote macht. Dazu müssen Sie wissen, dass die Marge für den Edelmetallhändler bei Gold oder Silber nicht besonders hoch ausfällt. Wenn dann zum Beispiel Rabatte von 10 oder 20 Prozent angeboten werden, häufig als Neukundenrabatte getan, ist das eher unrealistisch und kann durchaus für ein nicht seriöses Angebot sprechen.

Western Union und/oder MoneyGram als Zahlungsmethoden

Ebenfalls ein Anzeichen für einen Fake-Shop kann darin bestehen, dass nur wenige Zahlungsmethoden angeboten werden und nicht die bekannten, wie zum Beispiel Banküberweisung, PayPal und Kreditkarte. Stattdessen sind es vorwiegend Bargeldtransferdienste, zu denen beispielsweise Western Union oder MoneyGram zählen, über welche das Geld an den Shop fließen soll. Wenn ein Anbieter ausschließlich diese Zahlungsmethoden zur Verfügung stellt, sollten Sie definitiv kritisch sein.

Es gibt keine telefonische Hotline

Fragen bei Edelmetallgeschäften sind üblich, da es öfter um größere Summen geht. Deshalb ist es ein negatives Zeichen, wenn zum Beispiel im Impressum des Shops oder bei den Kontaktmöglichkeiten keine Telefonnummer angegeben wird. Ist das dennoch der Fall, sollten Sie trotzdem einen Testanruf durchführen, denn manchmal handelt es sich auch bei der angegebenen Nummer um einen Fake.

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