Goldpreis weiter im Höhenrausch

Seit Monaten schon springt der Goldpreis von Rekord zu Rekord. Mitte letzter Woche kletterte das glänzende Edelmetall in London vorübergehend auf rund 2.753 US-Dollar. So viel kostete es noch nie. Auch in Euro erreichte Gold mit 2.549 Euro je Feinunze ein neues Rekordhoch. Auf Jahressicht hat es sich sogar um mehr als ein Drittel verteuert. Der Goldpreis erlebt einen wahren Höhenrausch. Wenn der Preisanstieg so weiter geht, wäre das die höchste Steigerung seit 45 Jahren, lässt eine kürzlich erstellte Analyse der Commerzbank erkennen.

Unterstützende Faktoren

Vor allem globale Unsicherheiten treiben den Goldpreis immer wieder auf neue Höchststände. Das glänzende Edelmetall gilt nach wie vor als sicherer Hafen in schwierigen Zeiten. So spielt derzeit der Konflikt zwischen Israel und dem Iran eine relevante Rolle. Auch die Präsidentschaftswahlen in den USA, die am 5. November stattfinden, stehen im Fokus der Goldanleger. Last but not least haben auch die Zinssenkungen der Notenbanken die Goldpreisrallye weiter befeuert. Die jüngste Zinssenkung der EZB unterstützt die Annahme, dass die meisten Zentralbanken einen langfristigen Lockerungskurs eingeschlagen haben. Davon sind Strategen und Analysten mehrheitlich überzeugt.

Kein Ende beim Goldpreis-Höhenrausch in Sicht

Experten sehen genügend Anzeichen dafür, dass der Preisanstieg so schnell kein Ende nehmen dürfte. Der Trend zeigt nach oben. Die Haupttreiber für Gold sind unverändert. 

Das wären zum einen die ausufernden Staatsausgaben, die die US-Notenbank dazu zwingen, den US-Dollar abzuwerten. Zum anderen bleibt die Auslandsnachfrage stark, und die Pläne der BRICS-Staaten zur Entdollarisierung könnten sie weiter befeuern. Westliche Investoren haben Gold bislang nur zögerlich angenommen, doch sobald sich das ändert, dürfte das den Goldpreis ebenfalls nach oben treiben. Eine Preisobergrenze ist derzeit deshalb nicht abzusehen. 

MarketWatch berichtet, dass Gold auf Basis des aktivsten Kontrakts in diesem Jahr bisher über 33 Intraday-Rekordhochs erreicht hat. Den aktuellen Rekord hält das Jahr 2011, als das glänzende Edelmetall laut Dow Jones Market Data auf 38 Höchststände kletterte.

Aufwärtstrend geht weiter

Strategen und Analysten weisen darauf hin, dass Gold nicht nur gegenüber dem US-Dollar, sondern gegenüber allen Papierwährungen steigt. Da die preistreibenden Faktoren weiterhin vorhanden sind, dürfte der Goldpreis-Höhenrausch noch eine Weile anhalten. Sie sehen einen starken Aufwärtstrend für Gold und schließen nicht aus, dass sich die Rallye bis Ende des Jahres fortsetzt oder sogar noch verstärkt. Angesichts der jüngsten Dollargewinne finden sie die Widerstandsfähigkeit von Gold ausgesprochen beeindruckend.

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