Der große Gold-Guide: Zahlen, Infos & Fakten rund um Gold
Gold fasziniert die Menschheit schon seit Jahrtausenden. Egal ob in Form von Schmuck, als Verwendung in der Industrie oder als lukratives Investment: Das gelbe Edelmetall hat zahlreiche Verwendungen in der Praxis und bietet vielfältige Einsatzmöglichkeiten auf den unterschiedlichsten Gebieten. Gerade als Absicherung vor wirtschaftlich schwierigen Zeiten wird Gold gerne gewählt.
Die Förderung und das Vorkommen von Gold weltweit, aber auch das Mittel der Wahl, um in Gold zu investieren, spielen eine wichtige Rolle für die Anlageentscheidung von Privatanlegern. Seit es kaum noch Währungen gibt, die mit Gold durch die Zentralbanken besichert werden, hat sich der Goldpreis mit einigen Unterbrechungen kontinuierlich nach oben entwickelt. Die künftige Entwicklung kann jedoch nur schwerlich vorhergesagt werden.
Gold wirft keine laufenden Renditen ab, Gold ist ein reines Spekulationsobjekt, Gold ist lediglich eine physische Absicherung. Egal wie man zu Gold als Investment steht: Man sollte die Gegebenheiten der Förderung und die möglichen Einsatzzwecke genau kennen. In diesem Beitrag zeigt die Redaktion die wichtigsten Infos, Fakten und Zahlen rund um das Edelmetall Gold aus Sicht von Investoren und Anlegern. So werden Sie in Kürze zum echten Goldexperten.
Vorkommen von Gold auf der ganzen Welt
Gold kommt als natürliches Element in der Erdkruste vor. Der Erzgehalt ist dabei aber unheimlich gering. Pro Tonne Erdkruste gibt es nur einen Anteil von 0,0011 Gramm an Gold. Auch im Meerwasser gibt es Gold. Der Anteil hierbei ist noch geringer als in der gewöhnlichen Erdkruste. Auf eine Tonne Meerwasser kommen lediglich 0,00001 Gramm Gold.
Die verfügbare Menge an Gold auf unsere Planeten ist durch das natürliche Vorkommen begrenzt. Die Vorräte der großen Minenbetreiber sind im Regelfall deutlich über dem Durchschnitt der Erdkruste. Einer der größten Goldförderer der Welt, in den auch Warren Buffett investiert ist, der Förderer Barrick Gold, kommt auf ein durchschnittliches Vorkommen von 1,5 Gramm Gold pro Tonne an Erzgehalt.
Aktuell gehen Wissenschaftler davon aus, dass rund drei Viertel der weltweit förderbaren Goldmenge bereits gefördert wurden. Bis zum Jahr 2038 könnten damit die förderbaren Goldbestände der Erde aufgebraucht sein. Voraussetzung dafür ist, dass das Niveau der Goldförderung gleich bleibt und keine neuen Technologien gefunden werden, um Gold auch bei geringerer Golddichte wirtschaftlich gefördert werden kann.
Zur Zeit werden pro Jahr rund 3.300 Tonnen Gold auf der ganzen Welt gefördert. Die Produktion erhöht sich dabei auf Grund des steigenden Goldpreises langsam aber stetig. Gleichzeitig werden jedoch auch neue Erdschichten gefunden, die über eine ausreichend hohe Golddichte verfügen, um wirtschaftlich befördert werden zu können. Die größten Goldförderer sind aktuell China, Australien, Russland, die USA und Kanada in dieser Reihenfolge.
So wird Gold in der Praxis verwendet
Oftmals denken Investoren, dass Gold auf Grund der großen Bedeutung für die Halbleiterindustrie ganz natürlich steigen wird. Hier sollte man sich aber nicht täuschen lassen: Die Menge an Gold, die in der Industrie benötigt wird, ist im Vergleich zur Schmuckindustrie, dem Investmentsektor und den Notenbanken verschwindend gering.
Rund die Hälfte (im Schnitt etwa 51 %) des gesamten geförderten Goldes pro Jahr wird in der Schmuckindustrie verarbeitet. Zwischen 35 und 40 % des Goldes wird in Münzen und Barren gegossen, um im Investmentbereich verwendet zu werden. Die Notenbanken, die ihr Gold oft für unbestimmte Zeit kaufen und damit dem Markt entziehen, nehmen weitere 5 % der Förderung ein. Der Anteil an Gold, der in der Industrie verwendet wird, liegt damit bei weniger als 5 %.
Der Grund für die geringe Goldmenge in der Industrie ist die hohe Ergiebigkeit des Materials. Als nicht anlaufender Leiter ist Gold für Kabel und Mikrochips unersetzbar. Aus einem einzigen Gramm Gold lassen sich jedoch rund 3,7 km Kabel herstellen. Entsprechend fällt der Goldanteil bei Chips und Elektrogeräten praktisch überhaupt nicht ins Gewicht.
Die Geschichte der menschlichen Goldförderung
Die Menschheit fördert Gold bereits seit rund 6.600 Jahren. In dieser Zeit wurde die sensationelle Menge von rund 200.000 Tonnen Gold abgebaut. Das mag auf den ersten Blick nach unglaublich viel Gold klingen. Tatsächlich ist das Volumen dieses Goldes aber äußerst gering. Auf Grund der hohen Dichte von Gold wiegt ein Kubikmeter Gold stolze 19,3 Tonnen. Das gesamte jemals geförderte Gold würde also in einen Würfel mit einer Kantenlänge von nur 22 meter passen.
Auch wenn die Menschheit schon sehr lange Gold fördert: Der Löwenanteil des bisher jemals geförderten Metalls wurde in den letzten Jahrzehnten zu Tage gefördert. Bis zum Jahr 1835 etwa wurden insgesamt weniger 20.000 Tonnen Gold gefördert. Bis zum Jahr 1940 erhöhte sich die gesamte Menge geförderten Goldes auf rund 60.000 Tonnen. Von 1940 bis 1970 wurden rund 30.000 Tonnen Gold gefördert, was zum Jahr 1970 stolze 90.000 Tonnen Gold bedeutet.
Insgesamt wurden 80 % des jemals geförderten Goldes seit 1910 abgebaut. Die Hälfte des gesamten Goldes wurde seit 1967 gefördert. Die rasche Steigerung der Fördermenge beruht auf einer Kombination aus kontinuierlich steigendem Goldpreis und dem massiven technologischen Fortschritt bei der Förderung. Insofern dürfte auch die künftige Förderkapazität für Gold weltweit kontinuierlich ansteigen.
So können Anleger in Gold investieren
Gold ist für viele Anleger eine notwendige Beimischung in das eigene Portfolio. Egal ob physisch, als verbriefte Commodity oder in Form von Aktien der Minenbetreiber: Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, wie Gold gefördert werden kann. Dabei kommt es vor allem auf die Ansprüche und die Vorstellungen des Anleger an, welche Form des Investments in das Edelmetall wirklich Sinn macht.
Wer Gold als Absicherung in Krisenzeiten kaufen will und im Falle einer Währungsreform ein liquides Zahlungsmittel halten möchte, der sollte auf physisches Gold in möglichst kleiner Stückelung in Form von Münzen zurückgreifen. Auch kleinere Barren eignen sich sehr gut. Wichtig ist, immer darauf zu achten, die passende Lagermöglichkeit zu haben. Diese sollte einen jederzeitigen Zugriff ermöglichen, gleichzeitig aber maximale Sicherheit bieten.
Wer einfach nur kurzfristig an der Entwicklung des Goldpreises partizipieren möchte, der ist mit einem ETC oder einem Zertifikat auf den Goldpreis – möglicherweise auch XETRA-Gold – besser beraten. Auf Grund des im Vergleich zu Aktien eher undurchsichtigen intrinsischen Wertes von Gold ist die Entwicklung des Goldpreises aber kaum bis gar nicht prognostizierbar.
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