Präsidentschaftsdebatte zwischen Trump und Harris
Mit Spannung wurde das gestrige TV-Duell zwischen den beiden US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump und Kamala Harris verfolgt. Die Investoren scheinen einen Sieger der Präsidentschaftsdebatte ausgemacht zu haben.
Erstes Aufeinandertreffen mit verbalem Schlagabtausch
Millionen von Zuschauern verfolgten gestern Abend den verbalen Schlagabtausch zwischen Donald Trump und Kamala Harris im Fernsehen. Es war das erste persönliche Aufeinandertreffen der beiden US-Präsidentschaftskandidaten vor den Kameras, geprägt von gegenseitigen Angriffen.
Trump stellt Behauptungen auf – Harris schießt zurück
Donald Trump vertrat die Ansicht, er habe nach seiner ersten Amtszeit die USA im besten Zustand aller Zeiten hinterlassen. Der derzeitige Amtsinhaber Joe Biden und seine Vizepräsidentin Kamala Harris hätten danach das Land in den Abgrund gestürzt. Seinen Worten nach liegt die Nation im Sterben.
Kamala Harris wiederum erklärte, Trump habe das Land 2021 in einem katastrophalen Zustand hinterlassen. Das Land kämpfte mit einer immens hohen Arbeitslosigkeit, der höchsten seit der Großen Depression, mit der schlimmsten Epidemie im Gesundheitswesen seit einem Jahrhundert und dem heftigsten Angriff auf die amerikanische Demokratie seit dem Bürgerkrieg. Den Demokraten blieb die Aufgabe, erst einmal Donald Trumps Chaos aufzuräumen.
Migration als eines der Hauptthemen der Präsidentschaftsdebatte
Trump warf der derzeitigen Regierung vor, Millionen und Abermillionen von Migranten und Kriminellen unkontrolliert ins Land gelassen zu haben, die „die Struktur unseres Landes zerstört“ hätten. Ohne Beweise dafür zu haben, unterstellte er den Migranten sogar, sie würden Haustiere essen. Harris hingegen beschuldigte Trump, in erster Linie in seinem eigenen Interesse zu handeln und Steuersenkungen für die Reichen anzustreben. An den einfachen Amerikanern hätte er kein Interesse. Sie empfahl den Bürgern, sich bei einem Besuch einer Trump-Wahlkampfveranstaltung selbst davon zu überzeugen, dass Trump laufend absurde Behauptungen aufstelle, wie die, dass Windräder Krebs auslösen würden. Das Einzige, worüber er nicht redet, sind die einfachen Bürger, denn für die hat Trump keinen Plan, sagte Harris.
Öffentlichkeit sieht Harris als Gewinnerin des Duells
Dass sich Kamala Harris in ihrem ersten TV-Duell besser geschlagen hat als der amtierende Präsident Joe Biden in seinem letzten, darüber gab es keine Zweifel. Im Nachhinein gestanden immer mehr Stimmen ein, dass die Demokratin auch Donald Trump den Rang abgelaufen hat. Der TV-Sender CNN führte nach dem Duell eine Zuschauerbefragung durch. Darin sahen 63 Prozent der Zuschauer die Demokratin vorn, nur 37 Prozent stimmten für Trump.
Selbst der konservative TV-Sender Fox News, der eigentlich als Trump-freundlich gilt, urteilte nach der Debatte, Trump habe einen „schlechten Abend“ gehabt. Er habe sich von Harris ködern lassen, die in der Debatte die Oberhand behalten habe.
TMTG-Aktie als Barometer
Ein Blick auf die Aktie der Truth Social-Mutter Trump Media & Technology Group zeigt, dass auch Investoren diese Einschätzung teilen. Das Papier wird seit Beginn des Wahlkampfs häufig als Gradmesser für Trumps Aussichten bei den US-Präsidentschaftswahlen herangezogen. An ihm lässt sich deutlich ablesen, wie Investoren den Ausgang des TV-Duells bewerten. War die Aktie gestern unmittelbar vor dem Duell noch mit einem Plus von 3,27 Prozent bei 18,63 US-Dollar aus dem NASDAQ-Handel gegangen, so brach sie heute im vorbörslichen Handel um rund 15 Prozent auf unter 16 US-Dollar ein. An kursbewegenden Nachrichten von Unternehmensseite kann der Kurssturz nicht liegen, denn davon gab es keine. Bereits in den vergangenen Monaten hatte der Anteilsschein kontinuierlich Verluste einstecken müssen. Mittlerweile befindet er sich auf dem tiefsten Stand des laufenden Jahres und weit unter dem Ausgabepreis des Börsengangs im März dieses Jahres.
Erneute Debatte im Oktober?
Kurz nach Ende des TV-Duells forderte Kamala Harris Donald Trump zu einer zweiten Debatte heraus. Harris‘ Wahlkampfteam kommentierte: „Im Scheinwerferlicht konnten die Amerikaner sehen, vor welcher Wahl sie im Herbst stehen: Vorwärtsgehen mit Kamala Harris oder rückwärtsgehen mit Trump. Das haben sie heute Abend gesehen und das sollten sie in einer zweiten Debatte im Oktober sehen.“
Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin und Vizepräsidentin Kamala Harris ist bereit für eine zweite Debatte. Ist es ihr republikanischer Kontrahent Donald Trump auch?
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