ChatGPT-4 erstellt genauere Gewinnprognosen als Finanzanalysten
In einer kürzlich durchgeführten Studie untersuchten Forscher der University of Chicago die Genauigkeit von KI bei Gewinnprognosen. Das überraschende Ergebnis lautete: Die Gewinnprognosen von ChatGPT-4 sind genauer als die menschlicher Finanzanalysten.
ChatGPT-4 kann Finanzberichte erfolgreich analysieren
Künstliche Intelligenz, kurz KI, hält zunehmend Einzug in unser alltägliches Leben. ChatGPT-4 zählt zu den meistgenutzten KI-Tools und ist mittlerweile weltbekannt. Im Rahmen einer Studie der University of Chicago stellten Forscher nun fest, dass Large-Language-Modelle (LLMs) wie ChatGPT-4 in der Lage sind, nicht nur Finanzberichte erfolgreich zu analysieren, sondern auch künftige Gewinne präziser vorherzusagen als professionelle menschliche Analysten.
Alex G. Kim, Maximilian Muhn und Valeri V. Nikolaev erforschten in dieser Studie, die Genauigkeit der Vorhersagen der KI. Sie erkannten das enorme Potenzial, das KI im Bereich der Finanzanalyse vorzuweisen hat. Die Ergebnisse sprechen für sich. Gegenstand der Studie war die Auswertung von standardisierten und anonymen Finanzberichten durch ChatGPT-4. Selbst ohne branchenspezifische Informationen kam die KI zu genaueren Auswertungen als menschliche Analysten. Das hoben die Forscher als bemerkenswerten Aspekt hervor.
Die Genauigkeit der KI-Vorhersagen übertraf nicht nur die Erwartungen, sondern zeigte auch, dass LLMs mehr als nur Hilfsmittel sein können. Die Forscher fanden es beachtlich, dass die Genauigkeit der Vorhersage des LLMs ähnlich der eines speziell auf Finanzdaten trainierten Modells war. Daraus schlossen sie, dass die Prognosen nicht lediglich auf dem Trainingsgedächtnis der KI basieren, sondern dass die KI tatsächlich in der Lage ist, nützliche Einsichten über die zukünftige Leistung eines Unternehmens zu gewinnen.
Innovative spezielle Vorgehensweise bei Prompts
Das Nachrichtenportal VentureBeat berichtet, dass die Forscher sogenannte Chain-of-thought-Aufforderungen verwendet hatten. Dank dieser soll ChatGPT-4 in die Lage versetzt worden sein, den analytischen Prozess eines Finanzanalysten zu emulieren, Trends zu erkennen, Kennzahlen zu berechnen und die gesamten Informationen anschließend in einer Prognose zusammenzufassen.
Das Ergebnis: ChatGPT-4 erreichte bei der Vorhersage künftiger Gewinne eine Genauigkeit von 60 Prozent. Die Prognosen der menschlichen Analysten schafften dagegen nur 53 bis 57 Prozent. Ein klarer Sieg für die KI.
Zudem wollten die Forscher eruieren, welchen wirtschaftlichen Nutzen die ChatGPT-4-Prognosen tatsächlich haben. Auch hier konnte die KI überzeugen: Handelsstrategien, die auf den Vorhersagen des LLM basierten, erzielten höhere Renditen als die anderer Modelle. Die Strategien von ChatGPT-4 überzeugten mit höheren Sharpe-Quotienten und Alphas, was bedeutet, dass sie besser im Markt abschnitten. Die Forscher erklärten, dass ihre Studie zeigt, dass LLMs künftig eine zentrale Rolle bei der Entscheidungsfindung spielen könnten.
KI könnte langfristig die Art der Finanzanalysen revolutionieren
Die Studienergebnisse erscheinen vielversprechend. Die Autoren betonen allerdings, dass unbedingt weitere Forschung notwendig sei, um vollständig zu verstehen, wo die Grenzen und Beschränkungen von LLMs bei der Entscheidungsfindung im Finanzbereich liegen.
Sie sind sich aber jetzt schon sicher, dass KI-Technologien wie ChatGPT die Zukunft der Finanzanalyse völlig neu gestaltet werden. Die Tatsache, dass ChatGPT-4 in der Lage ist, mit spezialisierten maschinellen Lernmodellen (ML-Modellen) gleichzuziehen und sogar menschliche Experten zu übertreffen, beweist das enorme Potenzial von LLMs im Finanzbereich. Diese Erkenntnis dürfte die Art und Weise, wie Anleger und Finanzprofis künftig Finanzberichte analysieren und ihre Entscheidungen treffen, mit hoher Wahrscheinlichkeit revolutionieren.
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