Vier starke Monatszahler für regelmäßige Dividenden im Depot
Wer eine Dividendenstrategie an der Börse verfolgt, der versucht meist, über regelmäßige und vor allem regelmäßig steigende Ausschüttungen, einen kontinuierlichen Cashflow zu erreichen. Dafür eignet sich kaum ein Investment-Vehikel so sehr wie REITs. Diese Investmentfonds, die wie Aktien an der Börse gehandelt werden, investieren in Immobilien und müssen mindestens 90 % ihrer Gewinne als Dividenden an die Aktionäre ausschütten. Wohnimmobilien sind jedoch für REITs tabu – dafür gibt es dann spezielle Immobilien-Konzerne wie Vonovia, die Deutsche Wohnen oder LEG Immobilien.
REITs haben gleich mehrere Vorteile: Die hohe Ausschüttungsquote sorgt für regelmäßig sehr hohe Dividendenrenditen. Weil die Immobilienpreise immer weiter steigen, steigt auch der Buchwert der Konzerne, was zu höheren Bewertungen an der Börse führt. Zudem sind Immobilien eine Art zeitlicher Puffer im Auf und Ab der Konjunktur. Langfristig vermietete Objekte an große und finanzstarke Kunden laufen auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten nicht Gefahr, Mietausfälle zu produzieren.
Ein weiterer Vorteil von REITs ist die gute Planbarkeit der Cashflows. Diesen sollte sich am besten über die FFOs, die sogenannten Funds Form Operations, also die tatsächlichen Erträge aus der Geschäftstätigkeit, genähert werden. Dann macht bei diesen Unternehmen eine Discounted Cashflow Rechnung Sinn. Aber welche REITs und andere Unternehmen, die monatlich ausschütten, sind überhaupt für Privatanleger empfehlenswert? Wir zeigen in diesem Beitrag vier Titel, die man auf der Watchlist haben sollte.
Realty Income Corporation: Der Klassiker
Der wohl bekannteste Monatszahler an der gesamten Börse ist das Unternehmen, das sich den Namen „The Monthly Dividend Company“ sogar schützen lies: Die Realty Income Corporation. Unter dem Ticker-Symbol „o“ findet man hier einen REIT, der sich auf Immobilien in den Bereichen Einzelhandel, Logistik, Industrie und Office spezialisiert hat. Die 10 größten Mieter vereinen bereits rund ein Drittel der Immobilien des Konzerns in sich – das schafft Sicherheit, auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten.
Der Kurs der Realty Income Aktie ist im Zuge der Covid19-Pandemie massiv eingebrochen – wie auch alle anderen REITs und ähnliche Gesellschaften. Dennoch konnte sich die Aktie bereits wieder deutlich erholen. Das dürfte nicht zuletzt an den wirtschaftlich gut aufgestellten Mietern des Konzerns liegen, sowie an der hohen Qualität der Immobilien im Portfolio von Realty Income. Wer sich hier beteiligen möchte, der bekommt eine gute Dividendenrendite und ein attraktives Unternehmen zu einer aktuell vergleichsweise günstigen Bewertung.
Gladstone Commercial Corporation: Industrie und Logistik
Die Gladstone Commercial Corporation ist ein REIT aus den USA, der in mehr als 28 Ländern auf der ganzen Welt aktiv ist. Rund 130 Immobilien verteilen sich auf diese aktiven Länder, sodass eine ausreichend breite Streuung des Portfolios vorliegt, um Klumpenrisiken vorzubeugen. Dabei gibt es hier nicht wenige, dafür umso wichtigere Mieter wie bei Realty Income, sondern die Immobilien werden fast ausschließlich an einen Mieter vergeben, der nur diese Immobilie erhält. Entsprechend gibt es über 100 Mieter bei den knapp 130 Immobilien von Gladstone Commercial.
Der Schwerpunkt bei Gladstone liegt auf Industrieanlagen und Logistikzentren, die natürlich weltweit enorm an Bedeutung gewinnen. Der Industrie-Schwerpunkt macht Gladstone Commercial jedoch recht abhängig vom konjunkturellen Zyklus. Dennoch sprechen die Zahlen für das Unternehmen: Die Belegungsquote der Immobilien liegt im Moment bei 95 %. In der gesamten Geschichte des Konzerns lag diese Quote noch nie niedriger als 95 %, was für eine hohe Qualität des gesamten Portfolios spricht.
Noch mehr Industrie: Stag Industrial, Inc.
Mit mehr als 450 Immobilien in 38 Staaten der USA gehört Stag Industrial zu den größten und wichtigsten REITs der Welt. Zwar macht der Schwerpunkt des Trusts in den USA das Unternehmen abhängig von der dort vorherrschenden Konjunktur – die USA sind in diesem Bereich jedoch sicher nicht die schlechteste Anlaufstelle. Weil der Fokus hier aber sehr stark auf Industrieimmobilien und Fabriken liegt, musste die Aktie von Stag Industrial seit März enorm Federn lassen – eine wirtschaftliche Erholung würde dem REIT jedoch ebenfalls wieder Aufschwung geben.
Die Erholung im Jahr 2020 nach März hat Stag Industrial wieder nahe an alte Höchststände katapultiert. Ein erneutes Aufflammen der Covid19-Krise könnte den Kurs jedoch schnell wieder auf Talfahrt schicken. Bei einem KBV von rund 1.9 und einer Dividendenrendite von rund 4,7 % mit monatlicher Ausschüttung ist das Unternehmen immer noch attraktiv für Investoren mit einem langen Anlagehorizont. Dabei sollte man jedoch nicht die konjunkturellen Risiken außer Acht lassen.
Main Street Capital Corporation: Private Equity
Auch Main Street Capital ist ein Unternehmen, das in Kreisen von Dividendenanlegern bestens bekannt sein dürfte. Dabei handelt es sich bei diesem Unternehmen nicht um einen REIT, sondern um eine sogenannte BDC. BDC steht für „Business Development Company“. Main Street Capital ist ein Private Equity Investor, der kleinen und mittleren Unternehmen Eigenkapital und Know-How zur Verfügung stellt, um diese nachhaltig zu großen Unternehmen aufzubauen. Die Corona-Krise hat hier tiefe Spuren hinterlassen.
Der Kurs der Aktie hat sich seit mehreren Monaten bei einem Niveau um 25 EUR eingependelt. Langfristig dürfte Main Street Capital zwar wieder auf den Wachstumspfad zurückfinden – mittelfristig, sowie vor allem kurzfristig drohen jedoch massive Einschnitte in der Bilanz und damit auch in der Dividende. Wer hier investieren möchte, der sollte einen langen Atem mitbringen und berücksichtigen, dass das Konjunkturrisiko von BDCs gerade in Krisenzeiten enorm hoch ist. Die Chancen könnten dennoch langfristig überwiegen.
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