Tesla Absatzkrise: US-Elektropionier verliert in Europa weiter an Boden

Während sich der europäische Markt für Elektroautos langsam erholt, zeigt sich beim einstigen Vorreiter Tesla ein gegenteiliger Trend. Die Tesla Absatzkrise verschärft sich: In den ersten beiden Monaten des Jahres 2025 gingen die Zulassungszahlen des US-Herstellers in der EU um fast die Hälfte zurück.

Elektroauto-Markt wächst, doch Tesla fällt zurück

Nach Angaben des Herstellerverbandes ACEA wurden im Februar 2025 rund 131.000 batterieelektrische Fahrzeuge in der EU neu zugelassen – ein kräftiger Zuwachs von 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt erreichte der Marktanteil reiner E-Autos wieder 15 Prozent. Parallel schrumpfte der Anteil klassischer Verbrenner auf unter 40 Prozent. Diese Entwicklung verdeutlicht das zunehmende Vertrauen der Konsumenten in Elektromobilität.

Doch der positive Trend lässt Tesla außen vor. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnete der Konzern mit nur 19.000 Neuzulassungen einen Rückgang um satte 49 Prozent. Die Tesla Absatzkrise wird damit zur Ausnahme in einem insgesamt wachsenden Segment.

Ursachen für die Tesla Absatzkrise

Die Gründe für den Einbruch sind vielschichtig. Einerseits sorgt Teslas CEO Elon Musk durch politische Äußerungen und Nähe zur US-Regierung für Imageprobleme. Zahlreiche europäische Unternehmen haben als Reaktion Fahrzeuge von Tesla aus ihren Fuhrparks entfernt. Andererseits gab es produktionsseitige Verzögerungen durch die Umstellung auf das neue Model Y Facelift.

Hinzu kommt der zunehmende Wettbewerb: Europäische und asiatische Hersteller haben technologisch aufgeholt, bieten vergleichbare Reichweiten, bessere Verarbeitung und einen stärker auf die lokalen Märkte zugeschnittenen Service. Der einstige Technologievorsprung Teslas schrumpft. Die Tesla Absatzkrise spiegelt also auch einen Wandel in der Käuferpräferenz wider.

EU-Lockerungen als Rettungsanker?

Ein weiteres Thema, das die Autobranche derzeit bewegt, sind die CO2-Ziele der Europäischen Union. Ursprünglich sollten diese bereits 2025 deutlich gesenkt werden. Doch aufgrund der schwankenden Nachfrage nach E-Autos – trotz des Zuwachses – denkt die EU-Kommission über eine Fristverlängerung um drei Jahre nach.

Branchenvertreter fordern neben regulatorischen Entlastungen auch Investitionen in die Ladeinfrastruktur und staatliche Kaufanreize. Denn das Angebot an Elektrofahrzeugen sei vorhanden, so der ACEA – das Problem liege in der zu zögerlichen Nachfrage. Für Tesla, dessen Absatzkrise immer größere Ausmaße annimmt, dürfte dies jedoch nur bedingt Entlastung bringen.

Image und Innovationsdruck wachsen

Die Tesla Absatzkrise offenbart zudem ein strukturelles Problem: Während andere Hersteller neue Modelle speziell für europäische Bedürfnisse entwickeln, setzt Tesla stark auf globale Plattformen und zentrale Steuerung. Die fehlende Lokalisierung könnte künftig zum Wettbewerbsnachteil werden.

Zudem wird die Rolle von Elon Musk immer mehr zum Risiko. Anders als in den Anfangsjahren ist die Marke Tesla heute stärker mit seiner Persönlichkeit verknüpft als je zuvor – inklusive der Polarisierung, die damit einhergeht.

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