So sparen Kreditnehmer durch Umschuldung bares Geld
Unter einer Umschuldung, bzw. Umfinanzierung versteht man das Zusammenlegen verschiedener Kredite in einem neuen Kreditvertrag. Das hört sich erst einmal ganz einfach an, ist in vielen Fällen aber dennoch mit Haken und Ösen versehen die vor allem dann auftreten, wenn eine aktuelle Finanzierung in unterschiedliche Darlehen aufgeteilt ist, für die jeweils individuelle Zinsbindungsfristen gelten.
Man sollte also darauf achten, wie die eigene Finanzierung ausgerichtet ist und wann die Zinsbindungsfrist dafür ausläuft. Dabei kommt es außerdem darauf an wie die Finanzierungen im einzelnen gestrickt sind und wann sich die aktuelle Zinsbindung dem Ende neigt. Je nachdem wann dies der Fall ist, bestehen bei einer Umfinanzierung verschiedene Möglichkeiten. Dabei ist nicht zuletzt darauf zu achten, inwiefern man bei einer solchen Umfinanzierung besser oder gar schlechter abschneidet.
Endet die Zinsbindung ihres Kredites kurzfristig, ist man durch das knappe Zeitfenster zur Eile aufgerufen. Da mit dem Auslaufen der Zinsbindung nicht automatisch auch der Darlehensvertrag endete, sollte man sich diesbezüglich mit den Kündigungsfristen der laufenden Finanzierungen auskennen. Es ist also mit Nachdruck anzuraten, dass man bei einer bald auslaufenden Zinsbindung schnellstmöglich eine kostengünstige Umfinanzierung in Angriff nimmt.
Wann ist eine Umschuldung möglich?
Sollte die Zinsbindung eines Kredites mittelfristig (circa 9-12 Monate) auslaufen, können Sie die Planung für eine ansprechende Umfinanzierung natürlich mit entschieden mehr Ruhe angehen. Sie haben dann die Möglichkeit nach Banken Ausschau zu halten, die für den angegebenen Zeitraum auf so genannte Bereitstellungszinsen verzichten. Sollten Sie bei ihrer Suche erfolgreich sein, ist das so gut wie immer mit einem sofortigen Beginn der Zinsfestschreibung verbunden, die dann zur vereinbarten Laufzeit ausläuft. Bei normalen Forward Darlehen ist es dagegen üblich, das die Zinsbindung erst zum Zeitpunkt der Auszahlung beginnt.
Um einiges problemloser gestaltet sich in die Suche nach einem, für eine Umfinanzierung geeigneten Forward Darlehen dann, wenn Ihre Zinsbindung in einem Zeitraum von 12- bis maximal 60 Monaten ausläuft. In dieser Situation nehmen Sie ein Darlehen auf das bis zur festgesetzten Umfinanzierung für sie bereitgestellt wird und müssen bis zu diesem Termin weder Zinsen noch andere Kosten zahlen. In den meisten Fällen kümmert sich hier sogar der neue Kreditgeber (durch Ablösung des vorangegangenen Geldinstituts etc.) um alle Formalitäten.
Über einen Zeitraum von mehr als 60 Monaten Vorlaufzeit ist eine Umfinanzierung über ein Forward Darlehen nicht möglich.
So funktioniert die Umschuldung in der Praxis
Eine Umschuldung (auch Umfinanzierung genannt) ist in den meisten Fällen eine Neustrukturierung bereits bestehender, aktueller Darlehen zu einer übersichtlicheren Einzelfinanzierung. Ein Ansammeln mehrerer Kredite kann zum Beispiel dann zustandekommen, wenn man durch verschiedene Lebensumstände mehrfach dazu gezwungen wurde, auch kurzfristig auf Finanzierungen oder Ratenkredite zuzugreifen. Dazu gehört auch das Einbeziehen eines aus dem Ruder gelaufenen Dispositionskredites in eine Umschuldung.
Eine solche Umschuldung scheint vom Prinzip her eine rundum gute Sache zu sein, bekommt man doch auf diese Art und Weise alle laufenden Finanzierungen unter einen Deckel und somit eine bessere und übersichtlichere Struktur in den eigenen Haushaltsplan. Gerade im Fall eines Kontokorrentkredits (Dispositionskredits), der durch die hohen Überziehungszinsen für einen nicht unerheblichen finanziellen Druck sorgen kann, ist eine Umschuldung wirklich sinnvoll.
Doch diese spezielle Art der Kontobereinigung ist auch schon einer der wenigen Ausnahmefälle bei dem sich eine Umschuldung wirklich lohnt. Es gibt Banken die sich darauf spezialisiert haben, ihren Kunden, für die bereits Kredite existieren, schon bei Antragstellung eines weiteren Darlehens das Zusammenlegen sämtlicher Kredite in einer neuen Gesamtfinanzierung anzubieten.
Dem potentiellen Kunden werden bei solchen Gesprächen natürlich nur die Vorteile angepriesen. So wird zum Beispiel damit geworben, dass man durch die angebotene Umschuldung seine Finanzen übersichtlicher gestaltet und somit wieder besser in den Griff bekommt. Die Tatsache, dass mit jedem neuen Kreditvertrag und den damit verbundenen Dienstleistungen auch immer wieder hohe Bearbeitungsgebühren und eventuelle Provisionszahlungen für den Berater anfallen, wird dem Kunden dagegen nur zu gerne verschwiegen.
Rechnet man diese Kosten mit in die Umschuldung ein und teilt man die Gesamtsumme anschließend durch die Anzahl der Monatsraten, dann wird einem sehr schnell auffallen, dass die tatsächlichen Raten oftmals höher liegen als die Summe aller Ratenzahlungen der wenigen Einzelkredite insgesamt. Doch bis dem Kunden dieser Umstand bewusst wird, was nur sehr selten der Fall ist, ist es für einen schriftlichen Widerruf oft zu spät. Meist ist die Bank auf Nachfragen des Kunden dann nur noch dazu bereit, die Kreditlaufzeit zu verlängern, was letztlich dazu führt, dass der Kredit durch die längeren Zinszahlungen noch teurer wird.
Was tun, wenn sich die Umschuldung nicht lohnt?
Sollte man in eine solche Umschuldungsfalle getappt sein, dann ist man gut damit beraten, schon bei den ersten auftretenden Zahlungsschwierigkeiten auf die Bank zuzugehen, in den „sauren Apfel“ zu beißen und nach einer Verlängerung der Kreditlaufzeit sowie den damit verbundenen niedrigeren Darlehensraten zu fragen. Auf diese Weise erhöht sich zwar die Gesamtsumme des Kreditbetrags aber man läuft nicht Gefahr seinen Ratenzahlungsverpflichtungen nicht mehr nachzukommen.
Sollte dies geschehen, dann ist es durchaus möglich dass die Bank den Kredit kündigt und ihn anschließend zur sofortigen Zahlung fällig stellt. Bedauerlicherweise ist bei einer genehmigten Absenkung der Darlehensraten und der damit verbundenen Verlängerung der Kreditlaufzeit oftmals auch eine Bearbeitungsgebühr zu entrichten, an der die Bank ein weiteres Mal ordentlich verdient. Wenn am Ende trotzdem der der schlimmste Fall eintritt und der Kredit gekündigt wird, kann er vom Kreditnehmer im Prinzip wieder nur durch eine Umschuldung über einen anderen Kreditgeber bezahlt werden. Somit geht das Spiel von vorne los und es kann ganz schnell geschehen dass man von Umschuldung zu Umschuldung hastet und am Ende dieses Teufelskreises sogar in der Privatinsolvenz endet.
Es bleibt also festzustellen, dass sich eine Umschuldung nur dann wirklich lohnt, wenn das Umfinanzierungsangebot keinen finanziellen Mehraufwand für den Kreditnehmer bedeutet. Immer dann, wenn Banken und Kreditinstitute offensiv auf Sie zugehen und mit einer problemlosen und schnellen Zusammenlegung ihrer einzelnen Kredite in Form einer Umschuldung werben, ist besondere Obacht geboten. Nehmen Sie sich dann unbedingt die Zeit und prüfen Sie den Ist-Zustand ihrer aktuell laufenden Kredite mit dem Umschuldungsangebot der Bank auf das genaueste. Die Mühe lohnt sich alle Mal und kann Ihnen am Ende neben viel Geld auch viel Zeit und Nerven ersparen.
Sinnhaftigkeit und Vorteile beim Kredit Umschulden
Mit dem Begriff Umschulden ist von der Sache her nichts anderes gemeint als eine Umfinanzierung oder auch Umschuldung. Dennoch gibt es auch an dieser Stelle ausreichend Anlass das Thema nochmals zu vertiefen. Das Umschulden über einen seriösen Kreditgeber kann nämlich durchaus auch positive Auswirkungen auf die finanzielle Situation des Antragstellers haben. Dabei spielt es jedoch eine entscheidende Rolle um was es sich für einen Kredit handelt und wie dieser umfinanziert werden soll.
Bei der Finanzierung von Baukrediten (Eigenheim, Büro- und Geschäftsgebäude etc.) wird in den meisten Fällen, aus Mangel an Eigenkapital, ein Baudarlehen bei einer Bank oder anderen Kreditinstituten beantragt. Ist alles abgesegnet und das Projekt in arbeit, wird die Kreditsumme anschließend und in aller Regel von den Bauherren über die vereinbarten Ratenzahlungen getilgt.
Die Zinsbindung der Primärfinanzierung läuft jedoch irgendwann aus und so ist es ratsam, sich schon beizeiten nach einer lukrativen Umfinanzierung umzuschauen. Das Umschulden eines solchen Baukredits kann zu einer durchaus lohnenswerten Angelegenheit für den Kreditnehmer werden. So ist es zum Beispiel möglich, dass die veralteten Zinssätze im aktuellen Zeitraum deutlich günstiger sind und dem Finanzierungsnehmer dadurch zum Vorteil gereichen können.
Auch kann die Bank, über welche die aktuelle Finanzierung läuft, durch die wirtschaftliche Situation und die Zuverlässigkeit des Kunden, ein großes Interesse an einer partnerschaftlichen Kundenbindung über die alte Finanzierung hinaus haben. Dann befindet man sich natürlich in einer besseren Verhandlungsposition und kann mit dementsprechend besseren Kreditkonditionen rechnen.
Es ist sehr deutlich geworden, dass ein Umschulden (Umfinanzierung, Umschuldung) ein äußerst facettenreiches Gebiet innerhalb der Kreditwirtschaft darstellt, dass wenn man es richtig anstellt, mit spürbaren Verbesserungen für den Finanzierungsnehmer verbunden sein kann. Da das Pendel jedoch auch ganz schnell in die andere Richtung ausschlagen kann, ist noch einmal darauf hinzuweisen, diesem Thema die notwendige Aufmerksamkeit zu schenken.
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