Mittelständische Unternehmen besorgt

Nach dem Aus der Ampel-Regierung und dem Wahlerfolg Donald Trumps in den USA ist auch die deutsche Wirtschaft verunsichert. Nicht nur die großen Konzerne, auch der Mittelstand ist betroffen. Viele mittelständische Unternehmen sind besorgt.

Verunsicherung und Kurzarbeit

Im Herbst standen die meisten mittelständischen Unternehmen noch gut da und konnten sich über die gute Auftragslage freuen. Doch dann wurde alles anders. Die Aufträge brachen weg, die Produktion musste gedrosselt werden. Mittlerweile gibt es mancherorts Kurzarbeit in der Produktion. Für viele Mitarbeitenden ist es das erste Mal. Das verunsichert – auch die Geschäftsführung. Niemand weiß, wie sich die Lage entwickeln wird. In einem derartigen Umfeld hat kaum jemand den Mut zu investieren. Und wenn die Kunden nicht investieren wollen, bleiben neue Aufträge aus.

Rasche Klarheit gewünscht

Mittelständische Unternehmen fordern deshalb möglichst schnell Klarheit und eine Regierung, die sagt, wohin es wirtschaftspolitisch gehen soll. Schnelle Entscheidungen und eine handlungsfähige Regierung mit einer sie tragenden Mehrheit im deutschen Parlament sind wichtig für den Standort Deutschland.

Ein weiterer Faktor für die Unsicherheit ist das Wahlergebnis in den USA. All diejenigen, die gute Geschäfte mit Exporten in die USA machen, fragen sich nun, ob Donald Trump wieder Handelskonflikte vom Zaun brechen wird, so wie es in seiner ersten Amtszeit der Fall war. Diese könnten die deutsche Wirtschaft erneut empfindlich treffen.

Handelszölle angedroht

In seinem diesjährigen Wahlkampf hatte Trump immer wieder erklärt, dass er plant, Einfuhren aus Europa und aus Deutschland mit Zöllen von bis zu 20 Prozent zu belegen. Derartige Zölle würden die deutsche Wirtschaft hart treffen: Der deutsche Außenhandel mit den USA erzielte 2023 einen Rekord-Exportüberschuss von 63,3 Milliarden Euro. Mit den US-amerikanischen Zöllen wird das ziemlich sicher nicht der Fall sein.

Klare Rahmenbedingungen

Sollte es zu einem Handelsstreit mit den USA kommen, bräuchte es eine Strategie der Bundesregierung. Deutschlands Wirtschaft braucht deshalb schnellstmöglich eine gesprächsfähige Regierung. Eine “Hängepartie” mit Wahlkampfvorbereitungen und Wahlkampfthemen wäre extrem kontraproduktiv.

Noch arbeiten viele Unternehmen alte Aufträge ab. Damit neue Aufträge eingehen, muss es ein sicheres Umfeld und klare Rahmenbedingungen geben. Dafür ist eine funktionierende Regierung eine wichtige Grundbedingung.

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