Luxus im Depot: Diese 5 Aktien aus Frankreich sollte man kennen
Jede Sekunde wächst die Mittelschicht auf unserem Platen um 5 Menschen an. Alleine in China konnte seit 1980 durch die Einführung von Marktwirtschaft, Privateigentum und Kapitalismus (jedenfalls bis zu einem gewissen Punkt) der Anteil der Menschen, die in Armut leben, von über 80 % auf ca. 1 % abgesenkt werden. Dieser Trend existiert aber nicht nur in China.
Auch in anderen aufstrebenden Nationen (Emerging Countries / Tigerstaaten), wie Indien, Vietnam oder Thailand wächst die Mittelschicht kontinuierlich. Menschen entkommen der Armut und können sich westliche Lebensstandards leisten. Das umfasst natürlich auch westlichen Luxus. Dieser Luxus wird insbesondere von französischen Konzernen in die Welt getragen.
Aber welche Konzerne profitieren eigentlich besonders von der wachsenden Mittelschicht? Die Luxusgüterkonzerne aus Frankreich bedienen Kunden jeden Alters und Geschlechts auf der ganzen Welt. Wir zeigen in diesem Beitrag die fünf größten französischen Luxuskonzerne, deren Aktien in jedes Depot gehören. So können Anleger effektiv vom zunehmenden Wohlstand weltweit profitieren.
Hermés: Das höchste der Gefühle im Luxusbereich
Die französische Marke Hermés ist vermutlich jedem Menschen in Europa bekannt, der ein Auge für Luxusgüter aus Leder hat. Die Taschen der Marke sind beinahe legendär. Die Modelle Birkin und Kelly können praktisch nicht ohne entsprechende Warteliste erworben werden. Je nach Ausführung und Modell kann die Wartezeit für die Taschen, die ab ca. 8.000 € zu haben sind, mehrere Jahre betragen.
Neben Lederwaren gibt es von Hermés auch Accessoires, Möbel, Sättel, Tücher und viele weitere Produkte. Der Konzern ist nicht nur am Markt gut positioniert, sondern auch die Bilanz ist hervorragend. Umsatz, Gewinn und Dividende steigen seit Jahren kontinuierlich. Die Aktie ist aktuell gut bewertet, es bleibt jedoch immer noch Luft nach oben. Diese Wachstumsstory ist noch nicht zu Ende.
LVMH: Breit gestreut und gut diversifiziert
Die Taschen Neverfull, Speedy und Neonoé sind einige Beispiele für die aktuell wohl beliebtesten Modelle der französischen Luxusmarke Louis Vuitton. Zusammen mit anderen Marken findet sich dieses Label im Konzern LVMH wieder. LVMH steht für Louis Vuitton Moet Hennessy. Das französische Unternehmen LVMH gehört neben anderen Luxusunternehmen zum Großteil dem reichsten Europäer überhaupt, Bernard Arnault.
Nicht nur Taschen und Spirituosen, sondern auch Schuhe, Uhren und andere Luxusgüter werden von Marken aus dem LVMH-Universum produziert. Auch LVMH ist fundamental hervorragend aufgestellt. Umsatz, Gewinn, Eigenkapital und Dividende wachsen kontinuierlich und mit gutem Tempo. Dabei kann die Eigenkapitalquote von knapp unter 40 % zwar nicht mit den stolzen 70 % von Hermés mithalten, dafür ist LVMH bedeutend breiter am Markt positioniert.
Christian Dior: Bekannte Marke und LVMH
Die Marke Christian Dior ist eine bekannte und berühmte Luxusmarke aus Frankreich, die in der Preisklasse von Louis Vuitton spielt. Im Gegensatz zu den meisten anderen Luxuskonzernen fokussiert man sich bei Christian Dior nicht auf eine Vielzahl unterschiedlicher Brands, sondern es geht primär um die Kernmarke Dior. Interessant ist jedoch die 40 % Beteiligung an LVMH – und diese hat einen sehr guten und einfach Grund.
Christian Dior gehört zu über 95 % der Familie Arnault. Diese hält über Christian Dior rund 40 % der Anteile an LVMH. Wer Christian Dior Aktien kauft, der profitiert also auch von einem LVMH Kursanstieg. Umsatz und Gewinn legten in den letzten vier Jahren kontinuierlich zu, die Ausstattung mit Eigenkapital ist bei einer EK-Quote von nur rund 12 % sehr gering. Der Aufwärtstrend der Aktie ist bislang aber ungebrochen.
Kering: Sehr viele Marken und Produkte im Portfolio
Aktionäre von Kering konnten nicht nur die letzten Monate gut verdienen – bereits seit vielen Jahren laufen die Aktien von Kering hervorragend. Kein anderer Konzern konnte zuletzt Umsatz und Gewinn so massiv steigern wie Kering. Neben den Kleidungsmarken Gucci, Saint Laurent, Brioni, Balenciaga und Bottega Veneta gehören auch Uhrenmarken wie Girard Perregaux und Ulysse Nardin zu Kering.
Die Eigenkapitalquote von knapp unter 40 % kann sich durchaus sehen lassen, aber auch andere Kennzahlen sind beeindruckend. Seit 2011 konnte der Umsatz pro Aktie um ca. 25 % gesteigert werden, die Dividende hat sich seither mehr als verdreifacht. Auch der Gewinn pro Aktie hat sich seither mehr als verdoppelt. Kering ist aktuell gut bewertet, langfristig dürfte es jedoch weiter nach oben gehen.
L’Oréal: Kosmetik und Konsumgüter aus Frankreich
Im Gegensatz zu den übrigen vier Konzernen ist L’Oréal den meisten Verbrauchern wohl auch aus dem Supermarkt und der TV-Werbung bekannt. Die Produkte von L’Oréal sind in erster Linie im Kosmetikbereich angesiedelt, es gibt jedoch auch Konsumgüter und professionelle Produkte für Friseure und andere Dienstleister von L’Oréal. Diese breite Diversifikation sorgt für eine starke Kursentwicklung und eine gute Absicherung.
Die Eigenkapialquote liegt bei fast 70 %, das Unternehmen hat also kaum Schulden im Verhältnis zum Eigenkapital. Umsatz und EBIT wachsen zwar langsam, dafür aber sehr stetig. Umsatz pro Aktie und Gewinn pro Aktie konnten seit 2011 etwa um 50 % gesteigert werden. Die Dividende hat sich seither fast verdoppelt. L’Oréal ist aktuell relativ hoch bewertet – aber qualitativ hochwertige Aktien haben eben auch ihren Preis.