E-Auto-Hersteller: mehr Fahrzeugauslieferungen im zweiten Quartal

Der Elektroautohersteller Tesla hat am Dienstag seine Auslieferungszahlen für das zweite Quartal 2024 veröffentlicht. Die Zahlen übertrafen alle Erwartungen. Aber auch die chinesischen Konkurrenten NIO, BYD, Li Auto und Xpeng melden Steigerungen bei den Absatzzahlen. Insgesamt nahmen die Fahrzeugauslieferungen bei allen chinesischen Marken zu.

Bei Tesla vor allem Model 3 und Model Y begehrt

Aus einer Veröffentlichung des Unternehmens geht hervor, dass der Elektroauto-Pionier Tesla im zweiten Quartal 2024 mehr Fahrzeuge ausgeliefert hat als erwartet. Insgesamt gingen 443.956 Elektrofahrzeuge an Kunden raus. Der Großteil entfiel dabei auf die beiden Modelle 3 und Y mit zusammen 422.405 Fahrzeugen. Die übrigen 21.551 Auslieferungen verteilten sich auf andere Fahrzeugtypen. Mit diesen Zahlen übertraf Tesla alle Erwartungen: Analysten hatten laut Bloomberg 439.302 ausgelieferte EVs prognostiziert.

Damit konnte Tesla im Vergleich zum Vorquartal seine Fahrzeugauslieferungen um 14,77 Prozent steigern. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2023 wurden allerdings 4,76 Prozent weniger Fahrzeuge ausgeliefert.

Produktion zurückgefahren

Die Produktion zeigte sich bei Tesla im zweiten Quartal 2024 rückläufig. Im ersten Jahresviertel liefen noch insgesamt 433.371 Elektroautos vom Band. Nun waren es nur noch 410.831 Fahrzeuge. Das entspricht einem Rückgang von 5,2 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr ging die Produktion sogar um 14,36 Prozent zurück.

Das Unternehmen von Elon Musk hatte in der jüngeren Vergangenheit in einem überraschend schwachen Marktumfeld wiederholt mehr produziert als verkauft. Im Anschluss gewährte Tesla dann hohe Rabatte, um die Autos absetzen zu können. Mit dieser Strategie sorgte der Elektroauto-Pionier für reichlich Unmut in der Branche. Andere Hersteller sahen sich gezwungen, nachzuziehen. Die Geschäftszahlen für das zweite Quartal plant Tesla am 23. Juli vorzulegen.

Chinageschäft bleibt schwierig

Bloomberg schreibt unter Berufung auf vorläufige Daten der chinesischen Automobilbehörde, dass sich dieser Abwärtstrend auch in der Volksrepublik fortsetzt. Die Fahrzeugauslieferungen aus der Gigafactory des Elektroautoherstellers in Shanghai sind im Juni im Vergleich zum Vorjahr um 24,2 Prozent gesunken. Das ist bereits der vierte Rückgang in Folge, den Tesla in diesem Jahr angesichts des immer härter werdenden Preiskampfes in China hinnehmen musste.

Wie Bloomberg anhand der chinesischen Daten errechnete, fanden im Juni nur noch 71.007 Fahrzeuge der Modelle 3 und Y einen Käufer. Das entspricht einem Rückgang von 2,2 Prozent im Vergleich zum Mai. 

Absatzkrise abgehakt

Die chinesischen Tesla-Rivalen Xpeng, Li Auto und BYD konnten ihre Fahrzeugauslieferungen im Juni deutlich steigern. Und auch der chinesische Elektroautobauer NIO begeisterte am Montag  mit seinen Auslieferungszahlen für den Monat Juni sowie das zweite Quartal 2024. An der Wall Street sorgte diese Nachricht am Montag für Kurssprünge bei den dort gelisteten Aktien, an der Börse in Hongkong fiel die Reaktion am Dienstag eher verhalten aus.

NIO begeistert mit Auslieferungszahlen im Q2

Der chinesische Elektroautohersteller NIO sorgte bei den Anlegern am Montag mit seinen Auslieferungszahlen für Juni und das zweite Quartal 2024 für Begeisterung. Auch die chinesischen Tesla-Konkurrenten BYD, Xpeng und Li Auto legten zu Wochenbeginn neue Daten zu ihren Autoverkäufen vor. Zurückhaltung der Verbraucher was die Verkäufe angeht oder gar eine Absatzkrise waren dabei nicht auszumachen.

BYD liefert mehr Elektroautos aus

Der vermutlich stärkste chinesische Tesla-Konkurrent BYD meldete für Juni 2024 die Auslieferung von insgesamt 341.658 sogenannte New Energy Vehicles (NEV). Damit sind Fahrzeuge mit alternativen Antriebstechnologien gemeint. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einer Steigerung von rund 35 Prozent, gegenüber dem Vormonat Mai liegt der Absatz immerhin mit drei Prozent im Plus. Bei den reinen Elektroautos gab es im Juni mit 145.179 Fahrzeugen 13 Prozent mehr Auslieferungen als im Vorjahreszeitraum. Wesentlich stärker fiel das Plus bei den Plug-in-Hybriden aus: Hier steigerte BYD den Absatz auf 195.032 Fahrzeuge, was im Vergleich zum Juni 2023 einem Plus von beeindruckenden 58 Prozent entspricht. Seit Jahresbeginn konnte der chinesische Autokonzern seine Gesamtauslieferungen gegenüber dem Vorjahr um 28 Prozent auf 1.612.983 NEV steigern.

Mehr Fahrzeugauslieferungen bei Xpeng, vor allem beim E-Van X9

Der Elektroautohersteller Xpeng aus Guangzhou konnte im Juni bei den Fahrzeugauslieferungen ebenfalls zulegen. 10.668 Elektroautos brachte das Unternehmen im letzten Monat auf die Straße, 24 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Im gesamten zweiten Quartal konnte Xpeng seine Auslieferungen sogar auf 30.207 Fahrzeuge steigern, das entspricht einem Plus von satten 30,2 Prozent.

Vor allem der neue E-Van X9 scheint bei den Käufern gut anzukommen: Xpeng lies in einer Pressemitteilung verlauten, dass im Juni 1.687 Einheiten des erst vor einem halben Jahr auf den Markt gebrachten X9 ausgeliefert wurden. Insgesamt fanden bereits 13.143 Einheiten des E-Vans einen Besitzer. Das Unternehmen freut sich, dass das Fahrzeugs  beeindruckenden Erfolgsserie dieses seine beeindruckende Erfolgsserie in China fortsetzt. Es gilt als Bestseller sowohl im Segment der vollelektrischen Minivans als auch der dreireihigen Modelle.

Li Auto feiert sich als Verkaufs-Champion

Bei Li Auto griffen die Käufer im Juni ebenfalls zu: Das Unternehmen lieferte im vergangenen Monat 47.774 E-Autos aus. Das sind 46,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Im gesamten zweiten Quartal wurden 108.581 E-Autos verkauft, ein Plus von 25,5 Prozent gegenüber 2023. Xiang Li, Präsident und CEO von Li Auto, freut sich über die beschleunigte Verkaufsdynamik im Juni. Von den monatlich über 40.000 ausgelieferten Fahrzeugen entfielen mehr als 20.000 auf den Li L6. Li Auto war nach Aussagen seines CEO im zweiten Quartal der Verkaufschampion unter den chinesischen Automarken im NEV-Markt ab 200.000 RMB. Vor allem die Einführung des Li L6 und die Effizienzsteigerung in den Niederlassungen haben in seinen Augen dazu beigetragen.

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