Brüssel genehmigt Milliarden-Förderung für neue Chip-Fabrik in Dresden

Brüssel genehmigt Milliarden-Förderung für neue Chip-Fabrik in Dresden

Die EU-Kommission hat die Beihilfe in Höhe von 920 Millionen Euro für den Bau einer neuen Chip-Fabrik von Infineon in Dresden genehmigt. Mit dieser Entscheidung unterstützt Brüssel das Ziel, die europäische Halbleiterproduktion zu stärken und unabhängiger von globalen Lieferketten zu werden. Dies ist ein bedeutender Schritt für die technologische Souveränität Europas.

Neue Chip-Fabrik in Dresden erhält EU-Förderung

Die Halbleiterindustrie in Europa erhält mit der Genehmigung der milliardenschweren Beihilfe für Infineon einen bedeutenden Impuls. Die EU-Kommission sieht das Projekt als zentralen Bestandteil des europäischen Chip-Gesetzes, das die lokale Produktion ausbauen soll. Ziel ist es, den EU-Anteil an der weltweiten Halbleiterfertigung bis 2030 auf 20 Prozent zu erhöhen. Das Vorhaben ist Teil eines umfassenden Plans, um Abhängigkeiten von internationalen Herstellern zu reduzieren und eine stabile Versorgung mit Halbleitern für europäische Unternehmen sicherzustellen.

Bauarbeiten bereits gestartet

Die Bauarbeiten für das neue Infineon-Werk in Dresden haben bereits begonnen. Die Produktion der Halbleiter soll 2026 starten, während die volle Kapazität bis 2031 erreicht werden soll. Durch das neue Werk entstehen rund 1.000 zusätzliche Arbeitsplätze. Infineon betreibt in Dresden bereits ein Werk mit etwa 3.900 Mitarbeitern, die auf 200- und 300-Millimeter-Siliziumscheiben spezialisierte Chips herstellen. Die neue Fabrik wird voraussichtlich leistungsstärkere und effizientere Halbleiter produzieren, die speziell auf die Bedürfnisse moderner Anwendungen zugeschnitten sind.

Chip-Fabrik mit Bedeutung für Automobil- und Energiebranche

Die in der neuen Fabrik gefertigten Halbleiter sollen vor allem in der Automobilbranche und im Bereich erneuerbare Energien zum Einsatz kommen. Angesichts der wachsenden Nachfrage nach leistungsfähigen Chips in Elektrofahrzeugen und Energiemanagementsystemen gilt das Projekt als strategisch bedeutend für die europäische Wirtschaft. Zudem sollen neue Technologien wie Künstliche Intelligenz und Industrie 4.0 von der Produktion in Dresden profitieren.

Verzögerungen bei anderen Herstellern

Während Infineon mit seinem Neubau voranschreitet, stehen andere Halbleiterprojekte vor Herausforderungen. Intel hat den Bau einer geplanten Chip-Fabrik in Magdeburg um mindestens zwei Jahre verschoben. Auch die geplante Halbleiterfabrik von Wolfspeed und ZF im Saarland wurde auf Eis gelegt. Die Branche leidet unter schwankender Nachfrage und hohen Investitionskosten, wodurch nicht alle Vorhaben wie geplant umgesetzt werden können. Experten betonen, dass langfristige staatliche Unterstützung und strategische Investitionen notwendig sind, um Europa als wettbewerbsfähigen Standort für Halbleiterproduktion zu etablieren.

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