September im DAX: Warum der Monat schwächelt

Der September im DAX ist berüchtigt für seine Schwächephasen. Schon jetzt zeigt sich am deutschen Aktienmarkt ein Minus von rund einem halben Prozent. Historisch betrachtet gilt dieser Monat als schwierig – und die Frage bleibt, ob der DAX weitere Kursverluste hinnehmen muss.
Historische Muster im September
Der DAX hat seit dem August-Schlussstand leicht nachgegeben und notiert bei rund 23.788 Punkten. Damit liegt das Minus bisher im moderaten Bereich. Doch die Statistik ist eindeutig: Über die vergangenen Jahrzehnte verzeichnete der DAX im September durchschnittlich Rückgänge von bis zu sechs Prozent. Börsianer sprechen deshalb gern vom „schwächsten Monat des Jahres“.
Lehman-Jahrestag und das schlechte Omen
Am 15. September jährt sich die Pleite von Lehman Brothers, die 2008 eine globale Finanzkrise auslöste. Solche Ereignisse prägen den Ruf des Septembers. Auch wenn der DAX aktuell stabiler wirkt, erinnern Anleger sich an historische Crashs, die gerade in diesem Monat ihren Ausgang nahmen.
Zinsentscheid der US-Notenbank als Impuls
Besonderes Augenmerk liegt in dieser Woche auf der Sitzung der US-Notenbank Federal Reserve. Die Mehrheit der Marktteilnehmer rechnet mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte. Sollte die Fed jedoch hinter den hohen Erwartungen zurückbleiben, könnte dies den DAX erneut unter Druck setzen. Das Risiko einer klassischen „Buy the rumor, sell the fact“-Bewegung ist hoch.
Internationale Einflüsse auf den DAX
Auch externe Faktoren spielen eine Rolle: An der Wall Street sorgt die Aussicht auf sinkende Zinsen für Kauflaune, was den DAX zeitweise stützt. Gleichzeitig beeinflussen geopolitische Themen und Herabstufungen wie jene Frankreichs durch Fitch die Stimmung. Hinzu kommen Entwicklungen am Rohstoffmarkt: Der Goldpreis notiert nur knapp unter seinem Rekordhoch und signalisiert damit, dass Anleger nach sicheren Häfen suchen.
Unternehmensnachrichten geben Akzente
Neben makroökonomischen Themen bestimmen Einzelwerte die Marktstimmung. Rheinmetall profitiert von der Übernahme der Marinesparte von Lürssen und erreicht ein Rekordhoch. Im MDAX sorgt die RTL-Aktie für Aufsehen mit einem Kurssprung von über acht Prozent. Gleichzeitig plant Ottobock, der weltgrößte Prothesenhersteller, den Börsengang im Herbst. Diese Nachrichten zeigen, dass trotz schwächelndem September im DAX positive Impulse aus der Unternehmenswelt kommen.
Warum der September im DAX kritisch bleibt
Obwohl der DAX bisher nur leicht verloren hat, ist die Skepsis groß. Historische Muster, die Erinnerung an Finanzkrisen und die Unsicherheit über den Zinskurs der Fed verstärken die Nervosität. Anleger beobachten daher mit besonderer Aufmerksamkeit, ob sich der bekannte Trend „schwacher September im DAX“ auch 2025 bestätigt.
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