China Plug-in-Exporte steigen durch EU-Zölle

Chinesische Autohersteller reagieren auf die verschärfte Zollpolitik der EU mit einer strategischen Neuausrichtung: Statt batterieelektrischer Fahrzeuge setzen sie vermehrt auf Plug-in-Hybride. Diese sind aktuell nicht vom neuen Zollregime betroffen und ermöglichen weiterhin Zugang zum europäischen Markt. Die China Plug-in-Exporte steigen dadurch stark an.
Verkaufszahlen steigen im dreistelligen Bereich
Im ersten Halbjahr 2025 exportierten chinesische Hersteller rund 33.000 Plug-in-Hybride in die EU – ein Anstieg von über 360 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders deutlich ist das Wachstum bei BYD und Lynk & Co. BYD konnte allein 20.000 Fahrzeuge zulassen, Lynk & Co erreichte 4.000 Zulassungen für das Modell 01. Damit wird deutlich: Die China Plug-in-Exporte entwickeln sich zur bevorzugten Lösung, um wirtschaftliche Interessen und regulatorische Anforderungen in Einklang zu bringen.
Reaktion auf EU-Strafzölle auf E-Autos
Hintergrund dieser Entwicklung sind die im Sommer 2025 eingeführten Strafzölle auf batterieelektrische Fahrzeuge aus China. Die EU reagierte damit auf aus ihrer Sicht wettbewerbsverzerrende Subventionen. Plug-in-Hybride hingegen sind von diesen Regelungen ausgenommen – ein rechtlicher Spielraum, den die Hersteller konsequent nutzen. China Plug-in-Exporte gelten aktuell als Lücke im Zollsystem.
Vertriebsstrategien werden angepasst
Neben kurzfristigen Exportlösungen verfolgen einige chinesische Marken auch den Aufbau lokaler Produktionsstätten in Europa. Diese Option ist jedoch kostenintensiv und zeitaufwendig. Der beschleunigte Export teilelektrischer Modelle bietet einen deutlich schnelleren Marktzugang. Die China Plug-in-Exporte sind damit nicht nur eine Übergangslösung, sondern auch Teil einer strategischen Neuausrichtung.
Kritik und Forderungen aus der EU
Innerhalb der EU mehren sich Stimmen, die diese Entwicklung kritisch sehen. Einzelne Abgeordnete fordern eine Ausweitung der Zollregelungen auf Plug-in-Hybride. Aktuell bestehen jedoch keine einheitlichen Pläne, die China Plug-in-Exporte zu regulieren. Der politische Umgang mit dieser Dynamik bleibt somit ein offenes Feld – zwischen industriepolitischem Kalkül und dem Anspruch auf fairen Wettbewerb.
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