Windindustrie Unabhängigkeit soll bis 2035 deutlich steigen

Die deutsche und europäische Windbranche steht vor einem strategischen Wandel: Die Windindustrie Unabhängigkeit von China soll in den kommenden Jahren erheblich ausgebaut werden. Hintergrund ist die Tatsache, dass aktuell rund 90 Prozent der für Windkraftanlagen essenziellen Permanentmagnete aus China stammen – ebenso wie die seltenen Erden, die für ihre Herstellung benötigt werden.
Ziel: Weniger Abhängigkeit bei Schlüsselkomponenten
Laut dem neuen Fahrplan des Bundeswirtschaftsministeriums soll der Anteil alternativer Bezugsquellen bis 2030 auf 30 Prozent steigen und bis 2035 die Marke von 50 Prozent erreichen. Diese Permanentmagnete sind entscheidend für die Effizienz und Langlebigkeit moderner Windturbinen. Eine stärkere Windindustrie Unabhängigkeit gilt daher als zentraler Baustein für die künftige Versorgungssicherheit im Energiesektor.
Neue Partnerschaften und Investitionsgarantien
Um dieses Ziel zu erreichen, setzt das Ministerium auf Investitionsgarantien, die an langfristige Lieferverträge gebunden sind. Parallel dazu werden Kooperationen mit rohstoffreichen Ländern wie Australien und Japan intensiviert. Diese sollen sowohl den Zugang zu seltenen Erden als auch zu verarbeiteten Magneten sichern.
Der Plan wurde in enger Abstimmung mit der deutschen und europäischen Windbranche erarbeitet und ist Teil einer umfassenderen De-Risking-Strategie, mit der die Abhängigkeit von einzelnen Lieferländern verringert werden soll.
Lehren aus der Energiekrise
Die Dringlichkeit dieser Maßnahmen zeigt sich im Rückblick auf die Energiekrise, die nach dem russischen Angriff auf die Ukraine begann. Damals wurde deutlich, wie riskant einseitige Lieferabhängigkeiten für kritische Infrastruktur sein können. Die Windindustrie Unabhängigkeit wird deshalb nicht nur als industriepolitisches Ziel, sondern auch als Beitrag zur nationalen und europäischen Energiesicherheit betrachtet.
Technologische und wirtschaftliche Bedeutung
Neben geopolitischen Aspekten spielen auch technologische Entwicklungen eine Rolle. Permanentmagnete ermöglichen leichtere, leistungsstärkere und wartungsärmere Windturbinen, was die Stromerzeugung aus Wind weiter optimiert. Eine diversifizierte Lieferkette könnte zudem die Preise stabilisieren und Innovationen beschleunigen.
Mit dem neuen Fahrplan sendet Deutschland ein deutliches Signal: Die Windindustrie Unabhängigkeit ist ein zentrales Ziel der Energie- und Industriepolitik der nächsten Dekade.
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