Apple Rekordquartal dank iPhone-Boom und KI-Strategie

Apple hat im zweiten Quartal 2025 den höchsten Umsatz seiner Unternehmensgeschichte erzielt. Haupttreiber war ein außergewöhnlich starker iPhone-Absatz, begünstigt durch vorgezogene Käufe wegen drohender US-Zölle. Gleichzeitig setzt der Konzern stärker auf Künstliche Intelligenz (KI) und zeigt sich offen für strategische Übernahmen.

iPhone-Absatz sorgt für Apple Rekordquartal

Laut Unternehmensangaben stiegen die iPhone-Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um 13,5 Prozent auf 44,58 Milliarden Dollar. Der Gesamtkonzernumsatz wuchs um knapp zehn Prozent auf 94,04 Milliarden Dollar – der stärkste Zuwachs seit 2021. Das Apple Rekordquartal übertraf damit deutlich die Erwartungen der Analysten.

Ein Teil des Wachstums ist auf einen sogenannten Vorzieheffekt zurückzuführen: Viele Kunden ersetzten ihre Geräte früher als geplant, um möglichen Preissteigerungen durch neue US-Zölle zu entgehen. Apple profitierte so in einem traditionell eher schwachen Quartal von einer außergewöhnlich hohen Nachfrage.

US-Handelspolitik erhöht Produktionskosten

Das Unternehmen fertigt seine iPhones überwiegend in China, verlagert aber zunehmend Produktionskapazitäten nach Indien. Hintergrund sind geopolitische Spannungen zwischen den USA und China sowie das Ziel, Lieferketten zu diversifizieren. Ab dem 1. August 2025 werden voraussichtlich 25-prozentige Zölle auf sämtliche indischen Waren fällig, was auch Apple betreffen wird.

Konzernchef Tim Cook schätzte die Mehrkosten für das abgelaufene Quartal auf 800 Millionen Dollar. Im laufenden Quartal könnten weitere 1,1 Milliarden Dollar hinzukommen. Langfristig erwarten Branchenexperten jedoch, dass die Produktion in Indien trotz der Zölle kostengünstiger bleibt als in China.

China-Geschäft stabilisiert sich

Auf dem wichtigen chinesischen Markt konnte Apple den Abwärtstrend bei den iPhone-Verkäufen vorerst stoppen. Rabattaktionen und Sonderangebote führten zu einer Stabilisierung der Nachfrage. Dennoch steht das Unternehmen in China unter starkem Druck durch heimische Konkurrenten wie Huawei und Xiaomi. Diese bieten Smartphones mit hochentwickelten Funktionen, insbesondere im Bereich KI, und sprechen damit eine technikaffine Kundschaft an.

Apple verstärkt KI-Investitionen

Im Rahmen seiner langfristigen Wachstumsstrategie spielt Künstliche Intelligenz eine immer größere Rolle. Obwohl Apple die Einführung einer erweiterten KI-Version von Siri auf das kommende Jahr verschoben hat, betonte das Management, dass man im Bereich KI massiv investieren werde.

Das Apple Rekordquartal schafft zusätzliche finanzielle Spielräume für mögliche Übernahmen. Apple prüfte laut Bloomberg bereits Gebote für die KI-Unternehmen Perplexity und Mistral. Beide Firmen sind in der milliardenschweren KI-Branche aktiv und könnten Apples Rückstand gegenüber Wettbewerbern wie Google oder Samsung verkleinern.

Historisch hat Apple meist kleinere Firmen übernommen, wie 2014 beim Kauf von Beats für drei Milliarden Dollar, um das eigene Musikstreaming-Geschäft aufzubauen. Nun scheint der Konzern jedoch auch zu größeren Akquisitionen bereit.

Bedeutung für Investoren und Markt

Für Investoren ist das Apple Rekordquartal ein starkes Signal: Trotz globaler Unsicherheiten gelingt es Apple, neue Umsatzrekorde zu erzielen und gleichzeitig strategische Weichen für die Zukunft zu stellen. Die Kombination aus starkem Kerngeschäft und wachsenden Ambitionen im KI-Sektor könnte langfristig Wettbewerbsvorteile sichern.

Auch am Aktienmarkt blieb die Reaktion nicht aus: Die Apple-Aktie legte im nachbörslichen Handel um knapp drei Prozent zu. Analysten werten dies als Vertrauensbeweis in die Strategie des Unternehmens.

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