Mercedes-Rückruf Airbags: Über 200.000 Vans betroffen

Der aktuelle Mercedes-Rückruf Airbags betrifft weltweit rund 223.000 Fahrzeuge der Modelle Viano und Vito, die zwischen Dezember 2002 und Februar 2006 produziert wurden. In Deutschland allein sind mehr als 60.000 Fahrzeuge potenziell betroffen. Hintergrund ist ein mögliches Sicherheitsrisiko durch Airbag-Module des Herstellers Takata.
Risiko durch defekte Gasgeneratoren
Bei bestimmten Reparaturen könnte in älteren Mercedes-Vans ein Takata-Airbag verbaut worden sein. Das Problem: Der Gasgenerator im Airbag kann bei Auslösung bersten. Dadurch verlieren die Airbags ihre Rückhaltewirkung, und es können scharfkantige Metallteile in den Innenraum geschleudert werden. Weltweit sind bereits rund 30 Todesfälle mit solchen Airbags dokumentiert.
Mercedes informiert betroffene Fahrzeughalter schriftlich und bietet eine kostenlose Überprüfung in der Werkstatt an. Der Austausch oder die Reparatur des Airbags dauert in der Regel etwa eine Stunde. Der Konzern betont, dass der Mercedes-Rückruf Airbags eine reine Vorsichtsmaßnahme sei, um potenzielle Verletzungen zu verhindern.
Takata – ein Hersteller mit unrühmlicher Geschichte
Die Probleme mit Takata-Airbags sind nicht neu. Bereits vor mehr als zehn Jahren kam es zum größten Rückruf in der Automobilgeschichte. Millionen Fahrzeuge verschiedener Hersteller, darunter auch Mercedes, mussten damals in die Werkstatt. 2014 forderte die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA einen umfassenden Rückruf aller Frontairbags des japanischen Unternehmens, nachdem mehrere Unfälle mit Todesfolge bekannt wurden.
Im Jahr 2017 endete die Affäre für Takata mit einer Strafe von einer Milliarde US-Dollar und Anklagen gegen drei Manager. Trotz der damaligen Maßnahmen kommt es immer wieder zu Rückrufen – allein 2025 waren bereits Citroën und Volkswagen betroffen.
Einfluss von Klima und Alterung
Laut ADAC verändern sich die Gasgeneratoren in den Takata-Airbags im Laufe der Zeit, insbesondere unter Einfluss von Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit. Das erhöht die Gefahr, dass sie im Ernstfall unkontrolliert explodieren. Diese Materialalterung ist einer der Hauptgründe, warum der Mercedes-Rückruf Airbags jetzt erneut notwendig wurde.
Sicherheit geht vor – auch bei älteren Fahrzeugen
Der Mercedes-Rückruf Airbags zeigt, dass selbst ältere Fahrzeuge nach Jahren noch sicherheitsrelevant überprüft werden müssen. Für Halter betroffener Modelle ist es daher entscheidend, die von Mercedes angebotene kostenlose Überprüfung schnell wahrzunehmen. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Schutzsysteme im Fahrzeug im Notfall zuverlässig funktionieren.
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