Meta Zerschlagung: Wie realistisch ist das Szenario?

Der US-Technologiekonzern Meta steht erneut unter regulatorischem Druck. Vor einem Gericht in Washington verhandelt die US-Handelsbehörde FTC derzeit über eine mögliche Zerschlagung von Meta. Im Fokus stehen die Übernahmen von WhatsApp und Instagram – zwei Plattformen, die heute das Rückgrat der Meta-Unternehmensstrategie bilden. Doch was steht hinter der Forderung, Meta zur Trennung von seinen Töchtern zu zwingen?

Der Vorwurf: Wettbewerbsverzerrung durch Übernahmen

Die Federal Trade Commission (FTC) wirft Meta vor, sich durch den Erwerb von WhatsApp (2014) und Instagram (2012) eine Monopolstellung auf dem Social-Media-Markt gesichert zu haben. Diese Akquisitionen sollen nicht dem Fortschritt, sondern der Ausschaltung potenzieller Konkurrenz gedient haben – ein schwerwiegender Vorwurf im amerikanischen Wettbewerbsrecht. Die Behörde fordert als Konsequenz nichts Geringeres als eine rückwirkende Meta Zerschlagung.

Politische Wurzeln und juristische Schwächen

Die Klage hat eine längere Geschichte: Bereits Ende 2020, unter Präsident Trump, wurde sie erstmals eingereicht – und zunächst von Richter Boasberg wegen mangelnder Substanz abgewiesen. Die FTC unter Joe Biden legte jedoch nach und reichte eine überarbeitete Fassung mit detaillierten Nutzungszahlen ein: Marktanteile von über 80 Prozent auf Mobilgeräten und sogar bis zu 98 Prozent auf Desktop-Rechnern sollen Metas Dominanz belegen. Dennoch bleibt fraglich, ob diese Zahlen vor Gericht ausreichen, um eine Meta Zerschlagung zu rechtfertigen.

Schwierige Beweisführung bei kostenlosen Produkten

Im Gegensatz zu klassischen Wettbewerbsprozessen lässt sich bei kostenlosen Anwendungen wie WhatsApp oder Instagram schwer argumentieren, dass Nutzer durch höhere Preise geschädigt würden. Stattdessen konzentriert sich die FTC auf qualitative Verschlechterungen – etwa stagnierende Innovationen oder Datenschutzprobleme infolge mangelnder Konkurrenz. Doch der Nachweis eines direkten Schadens bleibt herausfordernd und könnte den Prozess über Jahre hinauszögern.

Zuckerberg, Trump und die strategische Nähe

Interessant ist auch die politische Dimension: Meta-CEO Mark Zuckerberg scheint die Nähe zum ehemaligen US-Präsidenten Trump zu suchen. Medienberichten zufolge soll es direkte Appelle an die Regierung gegeben haben, auf die FTC einzuwirken. Auch der Verzicht auf Faktenchecks in den USA sowie eine Millionenzahlung an Trump nach der Account-Sperrung deuten auf strategische Zugeständnisse hin. All dies verleiht der Debatte über die Meta Zerschlagung zusätzliche Brisanz.

Einfluss auf die Tech-Branche

Eine gerichtliche Anordnung zur Trennung von WhatsApp und Instagram wäre ein Präzedenzfall mit Signalwirkung. Große Tech-Unternehmen wie Alphabet, Amazon oder Microsoft verfolgen ähnliche Plattformstrategien. Sollte sich die FTC durchsetzen, könnte das die Struktur des gesamten digitalen Ökosystems neu definieren – und den Begriff Meta Zerschlagung zum Leitmotiv einer neuen Ära machen.

Meta Zerschlagung bleibt rechtlich und politisch komplex

Ob Meta tatsächlich zu einer Abspaltung gezwungen wird, ist noch offen. Sicher ist jedoch: Der Fall wird die juristische und politische Debatte in den USA noch lange dominieren. Für den Moment bleibt Meta ein Symbol für die wachsende Skepsis gegenüber den dominierenden Plattformen der Tech-Giganten – und die Meta Zerschlagung ein realistisches, wenn auch umstrittenes Szenario.

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