OECD senkt Wachstumsprognose für Deutschland drastisch

Die OECD hat ihre Wachstumsprognose für Deutschland fast halbiert und sieht die wirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2025 kritisch. Besonders die internationale Handelspolitik und globale Unsicherheiten dämpfen die Konjunkturaussichten.

Deutschland: Wirtschaftswachstum bleibt schwach

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) prognostiziert für Deutschland im Jahr 2025 nur noch ein Wirtschaftswachstum von 0,4 Prozent. Noch im Dezember lag die Schätzung bei 0,7 Prozent. Damit ist Deutschland eines der am schwächsten wachsenden Länder innerhalb der G20, lediglich Mexiko schneidet schlechter ab. Die Prognosen zeigen, dass die deutsche Wirtschaft unter strukturellen Schwächen leidet und der Aufschwung langsamer als erwartet verläuft.

Finanzpaket könnte Impulse setzen

Ein Hoffnungsschimmer könnte das geplante Finanzpaket für Verteidigung und Infrastruktur sein, das in Deutschland zur Debatte steht. Experten gehen davon aus, dass es private Investitionen anregen und das Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr stärken könnte. Allerdings wird erwartet, dass die positiven Effekte erst verzögert eintreten. Zusätzlich betont die OECD, dass langfristige Strukturreformen erforderlich sind, um die Effizienz der Staatsausgaben zu verbessern und die Steuereinnahmen breiter aufzustellen.

OECD warnt vor schwacher Weltwirtschaft

Nicht nur Deutschland, sondern auch die globale Wirtschaft leidet unter den aktuellen wirtschaftspolitischen Unsicherheiten. Die OECD hat ihre weltweite Wachstumsprognose auf 3,1 Prozent gesenkt, ein Rückgang um 0,2 Prozentpunkte im Vergleich zur Dezember-Schätzung. Als Hauptgründe nennt die Organisation höhere Handelsschranken und geopolitische Spannungen.

US-Handelspolitik belastet Wirtschaftswachstum

Besonders die Handelspolitik der USA unter Donald Trump beeinflusst die wirtschaftlichen Aussichten negativ. Die OECD hebt hervor, dass bereits umgesetzte Zollerhöhungen und neue Handelsbarrieren zu wachsender Unsicherheit führen. Für die USA selbst prognostiziert die Organisation ebenfalls eine Abschwächung des Wachstums: 2025 soll das Bruttoinlandsprodukt dort um 2,2 Prozent steigen, 2026 wird sogar nur noch ein Plus von 1,6 Prozent erwartet.

Deutschland braucht Reformen für nachhaltiges Wachstum

Die OECD betont, dass Deutschland sich langfristig nicht nur auf Konjunkturpakete verlassen kann. Strukturreformen sind notwendig, um langfristig Wachstum zu sichern. Dazu gehören effizientere Staatsausgaben, eine Umverteilung der Budgetmittel und eine breitere Steuerbasis. Ohne solche Reformen könnte die deutsche Wirtschaft weiterhin hinter anderen Industrienationen zurückfallen.

 

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