Trump droht EU mit 200-Prozent-Zöllen auf Wein und Champagner

US-Präsident Donald Trump verschärft den Handelsstreit mit der EU und droht mit massiven Zollerhöhungen auf europäische Alkoholprodukte. Sollte die EU ihre geplanten Zölle auf amerikanischen Whiskey nicht zurücknehmen, könnte es zu Einfuhrzöllen von bis zu 200 Prozent auf Wein, Champagner und andere Spirituosen kommen.
Eskalation im Handelsstreit
Die EU hatte als Reaktion auf die Einführung von US-Zöllen auf Stahl- und Aluminiumprodukte Vergeltungsmaßnahmen beschlossen. Geplant ist eine Erhöhung der Zölle auf US-Whiskey um 50 Prozent. Trump reagierte darauf mit scharfen Worten auf seiner Plattform „Truth Social“. Er bezeichnete die EU als eine der „feindseligsten und missbräuchlichsten Steuer- und Zollbehörden der Welt“ und unterstellte ihr, die Vereinigten Staaten wirtschaftlich ausnutzen zu wollen.
Frankreich besonders betroffen
Frankreich wäre von den angedrohten US-Zöllen besonders betroffen, da es der größte Wein- und Cognac-Exporteur in die USA ist. Laut Eurostat betrugen die Exporte europäischer Weine in die USA im vergangenen Jahr 4,9 Milliarden Euro, wovon fast 40 Prozent auf Frankreich entfielen. Für die französische Weinbranche sind die USA ein zentraler Absatzmarkt, der bislang von Zöllen weitgehend verschont blieb.
Frankreich bleibt hart
Der französische Handelsminister Laurent Saint Martin erklärte, Frankreich werde sich von Trumps Drohungen nicht einschüchtern lassen. Gemeinsam mit der EU-Kommission wolle man entschlossen auf die angedrohten Maßnahmen reagieren. Auch der Verband der französischen Wein- und Spirituosenexporteure zeigt sich besorgt: Die europäischen Gegenzölle auf US-Whiskey hätten die Branche ins Fadenkreuz von Trump gebracht.
US-Bourbonindustrie fordert Deeskalation
Auch in den USA gibt es Widerstand gegen die Eskalation des Zollstreits. Die amerikanische Whiskey-Industrie, insbesondere die Bourbonhersteller, fordert die Regierung auf, eine Einigung mit der EU zu erzielen. Der Distilled Spirits Council betonte, dass der transatlantische Spirituosenhandel seit 1997 durch Nullzölle geprägt sei und es im Interesse beider Seiten liege, diesen Zustand beizubehalten.
EU signalisiert Dialogbereitschaft
Die EU hat bereits erste diplomatische Schritte eingeleitet. Handelskommissar Maros Sefcovic steht laut EU-Kommission im Austausch mit Washington, um Verhandlungen vorzubereiten. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonte, dass die US-Zölle sowohl der Wirtschaft als auch den Verbrauchern schaden würden.
Zollerhöhungen auf europäische Alkoholprodukte
Der Handelskonflikt zwischen den USA und der EU nimmt weiter an Schärfe zu. Trumps Drohungen setzen insbesondere Frankreichs Wein- und Spirituosenbranche unter Druck. Gleichzeitig könnte auch die amerikanische Whiskey-Industrie durch europäische Gegenzölle Schaden nehmen. Ob es zu einer diplomatischen Lösung kommt oder eine Eskalation unausweichlich ist, bleibt abzuwarten.
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