Steigende Spritpreise ab 2027 erwartet

Steigende Spritpreise ab 2027. Grund dafür ist die Einführung des europäischen Emissionshandels für den Verkehrssektor. Experten rechnen mit einem Anstieg von bis zu 19 Cent pro Liter Benzin und Diesel. Autofahrer müssen sich auf erhebliche Mehrkosten einstellen.
Reform des Emissionshandels treibt Preise in die Höhe
Die steigenden Spritpreise ab 2027 sind eine direkte Folge der Reform des Emissionshandels. Die EU weitet ihr bestehendes CO2-Zertifikatesystem auf Gebäudewärme und den Verkehr aus. Damit wird der bisher in Deutschland geltende Brennstoffemissionshandel durch ein europaweit einheitliches System ersetzt. Der CO2-Preis, der sich bislang staatlich festgelegt bewegte, wird ab 2027 marktgetrieben sein.
Bisher galt für 2026 ein Preisrahmen von 55 bis 65 Euro pro Tonne CO2. Doch ab 2027 sind keine Preisgrenzen mehr gesetzt. Die Nachfrage nach CO2-Zertifikaten dürfte steigen, was sich direkt auf die Kraftstoffpreise auswirkt.
Steigende Spritpreise ab 2027: um bis zu 19 Cent pro Liter
Der ADAC prognostiziert, dass der Preisanstieg in den Jahren 2026 und 2027 schrittweise verlaufen wird. Während 2026 noch mit einer moderaten Erhöhung von rund 3 Cent pro Liter zu rechnen ist, könnte der Spritpreis ab 2027 um bis zu 19 Cent pro Liter steigen. Die Höhe des Anstiegs hängt davon ab, wie schnell der Klimaschutz vorangetrieben wird und wie sich der Zertifikatepreis entwickelt.
Diese Entwicklung stellt vor allem Pendler und einkommensschwächere Haushalte vor große Herausforderungen. Wer auf das Auto angewiesen ist, wird kaum Alternativen haben, um den steigenden Kosten zu entgehen.
ADAC fordert finanzielle Entlastung der Verbraucher
Angesichts der drastischen Spritpreiserhöhungen fordert der ADAC gezielte Entlastungen für Verbraucher. Besonders betroffen sind Menschen, die auf das Auto angewiesen sind und keine Möglichkeit haben, kurzfristig auf Alternativen wie Elektroautos oder öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.
Mögliche Maßnahmen zur Entlastung sind:
- Klimageld: Ein Teil der Einnahmen aus dem CO2-Preis könnte direkt an Verbraucher zurückgegeben werden.
- Höhere Pendlerpauschale: Vor allem Berufspendler könnten dadurch finanziell entlastet werden.
- Förderprogramme für klimafreundliche Mobilität: Zuschüsse für Elektroautos oder alternative Kraftstoffe könnten helfen, den Umstieg zu erleichtern.
Unsicherheit über die Preisentwicklung birgt Risiken
Ein großes Problem bleibt die Unsicherheit über die tatsächliche Preisentwicklung. Da die CO2-Zertifikate an der Börse gehandelt werden, kann es zu starken Preisschwankungen kommen. Energieversorger stehen vor der Herausforderung, bereits jetzt Verträge für 2027 abzuschließen, ohne genau zu wissen, welche Preise tatsächlich gelten werden.
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft warnt, dass die Bundesregierung sicherstellen muss, dass die Einnahmen aus dem Emissionshandel gezielt zur Verbraucherentlastung genutzt werden. Ohne ein geregeltes Ausgleichssystem drohen wirtschaftliche Unsicherheiten und soziale Belastungen für breite Bevölkerungsschichten.
Autofahren dürfte somit ab 2027 deutlich teurer werden
Die Einführung des europäischen Emissionshandels wird unweigerlich zu steigenden Spritpreisen führen. Die geschätzten 19 Cent pro Liter Mehrkosten stellen für viele Autofahrer eine erhebliche finanzielle Belastung dar. Entlastungsmaßnahmen sind dringend erforderlich, um soziale und wirtschaftliche Folgen abzumildern. Die kommende Bundesregierung steht vor der Herausforderung, einen gerechten Ausgleich zu schaffen und die Akzeptanz der Klimaschutzmaßnahmen sicherzustellen.
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