Intel und QUALCOMM: Vorerst keine Übernahme

Der US-Halbleiterhersteller QUALCOMM zieht möglicherweise eine Übernahme des Konkurrenten Intel in Betracht. Kurzfristig rechnet zwar niemand mit einem Angebot, doch die Intel-Aktie reagiert trotzdem.

Keine weiteren Schritte bis zur US-Wahl

Schon seit einiger Zeit spekulieren Brancheninsider darüber, ob QUALCOMM plant, den Chiphersteller Intel zu übernehmen. Nun heißt es, entsprechende Pläne wurden vorerst auf Eis gelegt. Bis zu den US-Wahlen möchte QUALCOMM keine entsprechenden Schritte unternehmen, berichtet das Nachrichtenportal Bloomberg. 

Diese Nachricht lässt vermuten, dass der Ausgang der US-Wahl die Pläne von QUALCOMM möglicherweise stärken oder durchkreuzen könnte. Insbesondere die Wirtschaftspolitik des künftigen US-Präsidenten oder der künftigen US-Präsidentin sowie die Haltung der neuen Regierung zu kartellrechtlichen Fragen könnten für QUALCOMM und Intel wegweisend sein.

Politische Landschaft als relevanter Faktor

Hinsichtlich der Durchführbarkeit einer solchen Großübernahme ist die politische Landschaft ein entscheidender Faktor. Der Bloomberg-Bericht zitiert verschiedene Quellen, denen zufolge QUALCOMM sich unbedingt mehr Klarheit über die Politik des künftigen Präsidenten wünscht. Schließlich könnte die neue Regierung das kartellrechtliche Umfeld und die Beziehungen zwischen den USA und China erheblich beeinflussen.

US-Chipproduktion soll stärker werden

In der Tat ist es sehr wahrscheinlich, dass sowohl Donald Trump als auch Kamala Harris eine solche Großübernahme im Chipsektor sehr genau unter die Lupe nehmen dürften. Intel zählt mutmaßlich zu den größten Subventionsempfängern des 2022 verabschiedeten CHIPS and Science Act. Dieser soll die Forschung, Entwicklung und Produktion von Halbleitern in den USA ankurbeln und die Führungsrolle der USA in diesem Bereich sichern. Intel könnte auf diesem Weg bis zu 8,5 Milliarden US-Dollar an Subventionen erhalten. Einige Medien sprechen sogar von zehn Milliarden US-Dollar.

Dennoch laufen die Geschäfte bei Intel derzeit alles andere als rund. Für das dritte Geschäftsquartal rechnen Analysten mit einem Verlust. Auch der Umsatz dürfte im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen sein.

Dass QUALCOMM in dieser schwierigen Situation mögliche Übernahmepläne vorübergehend auf Eis legt, ist wenig überraschend. Die Börse reagierte enttäuscht auf diese News: Die Intel-Aktie verlor gestern an der NASDAQ 1,54 Prozent auf 22,31 Dollar.

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