Gerichtsbeschluss: neue Auflagen für den Google Play Store in den USA

Google muss richterliche Auflagen erfüllen und mehr Wettbewerb auf seiner App-Plattform Play Store erlauben. Die Spielefirma Epic Games hatte einen entsprechenden Antrag gestellt. Alphabet ist nicht erfreut und möchte Berufung einlegen. Die Auflagen gelten ausschließlich für den US-amerikanischen Markt. In der EU gibt es mit dem Digital-Gesetz DMA ohnehin eigene Regeln für große Online-Plattformen.

Mehr Freiheiten für Entwickler

Ab 1. November darf Google nicht mehr verlangen, dass App-Entwickler im Play Store das hauseigene Bezahlsystem des Internetkonzerns nutzen müssen. Zudem muss es den Entwicklern gestatten, Nutzerinnen und Nutzer innerhalb der Google-Plattform darüber zu informieren, wo ihre Apps außerhalb des Play Stores erhältlich sind. Auch Vergünstigungen dafür, dass Entwickler ihre Apps exklusiv im Play-Store anbieten, sind ab dem 1. November verboten.

Google bemängelt Auflagen

Aufgrund dieser Entscheidung könnten sich Googles USA-Umsätze im App-Geschäft verringern. Der Internetkonzern betonte erneut, dass in erster Linie Epic von den geforderten Auflagen in der Praxis profitieren dürfte. Nutzern, App-Entwicklern und Geräteherstellern könnten sie jedoch schaden.

Googles Kritik bezieht sich unter anderem darauf, dass das Gericht das Geschäft mit Android-Smartphones als eigenständigen Markt betrachtet und die Konkurrenz durch Apples iPhone bei diesem Urteil außer Acht gelassen hat.

Epic möchte eigenen App-Store auf Googles Plattform starten

Konkurrierende App-Stores sind auf Android-Smartphones schon länger zugelassen. Die Geschworenen kamen im Epic-Prozess allerdings zu dem Schluss, dass Google dem Spieleunternehmen das Geschäft mit unfairen Mitteln erschwert hat. Nach der Verkündung der gerichtlichen Auflagen plant Epic nun, im kommenden Jahr in den USA einen eigenen App-Store innerhalb von Googles Play Store zu starten.

Streit schwelt schon lange

Der Streit zwischen Google und Epic Games zieht sich bereits über vier Jahre hin. Im August 2020 schmuggelte der „Fortnite“-Entwickler eine Version des Spiels an Apple und Google vorbei in deren App-Stores. Entgegen der Plattform-Regeln konnten Spieler in dieser Version digitale Items über einen anderen Zahlungsabwickler kaufen, ohne dass Abgaben für die beiden Konzerne fällig wurden. Apple und Google verbannten daraufhin die „Fortnite“-App aus ihren Download-Angeboten. Im Streit gegen Apple konnte sich Epic in den USA vor Gericht nicht durchsetzen.

Im US-Handel an der NASDAQ verlor die Alphabet-Aktie gestern 2,47 Prozent auf 164,39 Dollar.

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