Neues Rekordhoch beim DAX

Der DAX legte heute den Rallye-Gang ein und erreichte wieder ein neues Rekordhoch. In der Spitze kletterte der deutsche Leitindex auf 19.169,23 Punkte. Rückenwind kam von den umfangreichen Maßnahmen Chinas zur Stützung der chinesischen Wirtschaft und von guten Nachrichten aus dem Technologiesektor. Dort wartete der US-Konzern Micron (Micron Technology) mit einem positiven Umsatzausblick auf.

Deutsche und US-amerikanische Börsen im Plus

Um die Mittagszeit stieg der Dax dann um 1,10 Prozent auf über 19.126 Punkte. Damit baute der Leitindex sein Jahresplus auf mehr als 14 Prozent aus. 

Der MDAX legte am Donnerstag sogar noch deutlicher zu und stieg um 1,86 Prozent auf 26.808 Punkte. Auch beim EuroStoxx 50 ging es um 1,7 Prozent nach oben. An den US-Börsen zeichneten sich ebenfalls Kursgewinne ab. Vor allem die Nasdaq dürfte sich deutlich im Plus bewegen.

Nachrichten aus China beflügeln

Bereits in der Nacht gaben Nachrichten aus China den Börsen Schwung. Angesichts der angespannten Wirtschaftslage forderte die chinesische Führung weitere Hilfen für den angeschlagenen Immobilienmarkt, ausreichende Steuerausgaben und eine Verbesserung des lahmenden Konsums. Nachdem die USA nun die Zinswende eingeleitet haben, flutet nun auch China den Markt mit Liquidität und Micron Technology entfacht die KI-Fantasie neu, fasst ein Marktbeobachter die Lage zusammen.

Charttechnisches Neuland

Allerdings mehren sich auch Stimmen, die den Aktienmarkt für überkauft halten und denken, dass eine erneute Korrektur nur eine Frage der Zeit ist. Doch genau diese Mischung sei der beste Nährboden für eine Fortsetzung der Rallye, kontern die Optimisten. Der DAX könnte nun wieder einmal charttechnisches Neuland ohne Widerstände betreten. Als der Dax die Marke von 19.000 Punkten überschritten hatte, waren die Anleger aufgrund von Konjunktursorgen zunächst noch sehr  zurückhaltend, was die Käufe anging. Dieser Knoten scheint jedoch nun geplatzt zu sein.

BASF verliert 

Wegen der Vorstellung der neuen Strategie konnte die BASF-Aktie nicht mithalten und dem Dax nach oben folgen. Ein Abschlag von 2,3 Prozent zeigt, dass die Anleger von der Ankündigung, dass die Mindestdividende in den kommenden Jahren nur noch 2,25 Euro je Aktie betragen soll, enttäuscht sind. BASF hatte 2023 noch 3,40 Euro je Aktie bezahlt. Die Aussagen zur operativen Gewinnentwicklung und zum Börsengang des Agrargeschäfts konnten dies nicht ausgleichen.

Erfreuliche News von der Commerzbank 

Die Commerzbank, die wegen des Übernahmeinteresses der UniCredit im Fokus steht, sorgte mit ihrem Geschäftsausblick für positive Schlagzeilen. Mitten im Kampf um die Eigenständigkeit kündigte das Frankfurter Bankhaus deutlich höhere Ausschüttungen an die Aktionäre an. Zudem wurden die mittelfristigen Ertrags- und Renditeziele angehoben. Diese für Anleger erfreulichen Nachrichten ließen den Kurs um 5,6 Prozent steigen.

Autowerte schöpfen Hoffnung

Die Autowerte gehörten heute Morgen zu den Gewinnern. Die Nachrichten aus China schüren die Hoffnung, dass dort das so wichtige Geschäft wieder anläuft. Um bis zu 4,3 Prozent Steigerung war für die Aktien von Volkswagen (Volkswagen (VW) vz), Mercedes-Benz (Mercedes-Benz Group (ex Daimler)), BMW und der Porsche AG (Porsche) drin. Sportartikelkonzerne wie Adidas oder Luxusgüterwerte wie Hugo Boss profitierten ebenfalls von den Nachrichten aus China.

Chipsektor im Plus

Im Chipsektor brachte Micron international gute Stimmung an die Börse. Die Papiere von Infineon stiegen um 3,2 Prozent und die des Branchenausrüsters Aixtron (AIXTRON SE) um 4,4 Prozent. Aber auch die Anteilsscheine des Waferherstellers Siltronic konnten zulegen.

Erholung bei den Nebenwerten

Bei den Nebenwerten sorgten die Nachrichten für deutliche Erholungsbewegungen. Evotec (EVOTEC SE) gab eine Partnerschaft mit dem Diät-Spritzen- und Insulinhersteller Novo Nordisk bekannt, woraufhin der Wirkstoffforscher im SDAX um 5,6 Prozent zulegte.

Verbio (VERBIO Vereinigte BioEnergie) setzte mit einem prozentual zweistelligen Kurssprung, der für einen kräftigen Erholungsschub sorgte, noch einen drauf. Der Biokraftstoffhersteller konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr seinen operativen Zielkorridor knapp erreichen. Die Reaktion der Anleger spiegelte die große Erleichterung wider. Am Montag hatte sich der Kurs zunächst noch dem Vierjahrestief genähert.

Im SDax legten Ceconomy (Ceconomy St) dank einer Kaufempfehlung der Investmentbank Kepler Cheuvreux mit 14 Prozent ähnlich deutlich zu. Ein Minus von rund einem Viertel mussten dagegen die Anleger von Mutares verkraften. Auslöser dürften hier Aktivitäten des Leerverkäufers Gotham City gewesen sein.

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