Flugausfälle wegen Streiks bei Lufthansa-Tochter Discover
Die Ferien neigen sich dem Ende zu und bei der Lufthansa-Tochter Discover streiken seit heute Piloten und Flugbegleiter. Am heutigen ersten Streiktag kommt es allerdings nur vereinzelt zu Flugausfällen. Der größte Teil der für Dienstag geplanten rund 55 Flüge kann wie geplant durchgeführt werden, teilte das Unternehmen mit.
Nur einige wenige Flüge fallen streikbedingt aus.
Auf der Internetseite des Flughafenbetreibers Fraport sind für Dienstag sieben gestrichene Discover-Flüge aufgelistet, unter anderem Verbindungen nach Palma de Mallorca, Ibiza und Mykonos.
Discover Airlines bemüht sich, Streikauswirkungen einzudämmen
Die beiden Gewerkschaften Vereinigung Cockpit (VC) und Ufo riefen Piloten und Kabinenpersonal zu einem viertägigen Streik bis einschließlich Freitag auf. Alle Abflüge aus Deutschland sind davon betroffen. Im gesamten Streikzeitraum sind es rund 270 Flüge ab Frankfurt und München, die nun möglicherweise nicht wie geplant stattfinden werden.
Discover Airlines erklärt, dass alles getan wird, um die Auswirkungen des Streiks so gering wie möglich zu halten. Einzelne für Dienstag vorgesehene Kurzstreckenflüge übernehmen Partnerfluggesellschaften. Für die Passagiere ergeben sich somit keine Änderungen in der Reiseplanung. Auch für die nächsten Tage habe es oberste Priorität, so viele Flüge wie möglich für die Passagiere durchzuführen. Passagiere sollten dennoch ihren Flugstatus regelmäßig überprüfen und sicherheitshalber ihre Kontaktdaten in der Buchung hinterlegen.
Die Ferienfluggesellschaft Discover Airlines wurde erst 2021 gegründet. Sie verfügt über 27 Flugzeuge, mit denen sie Urlaubsziele in Europa und Übersee anfliegt. Rund 1.900 Menschen sind an Bord der Maschinen beschäftigt.
Annäherung zwischen Gewerkschaften und Unternehmen bisher nicht möglich
Die Flugbegleitergewerkschaft Ufo geht davon aus, dass die Lufthansa die Auswirkungen des Streiks durch die Umverteilung von Flügen auf andere Konzerngesellschaften abfedern kann. Sie hält es aber dennoch für möglich, dass sich die Auswirkungen des Streiks in den kommenden Tagen noch verstärken. An einer Kundgebung am Frankfurter Flughafen beteiligten sich nach Ufo-Angaben rund 100 Menschen. Im Tarifkonflikt konnte seitens der Fluggesellschaft bislang keine neue Bewegung ausgemacht werden, erklärte der Leiter Tarifpolitik bei Ufo, Harry Jäger.
Zum Arbeitskampf kam es wegen eines Konflikts mit der Gewerkschaft Verdi. Diese schloss damals bei der noch jungen Fluggesellschaft die ersten Tarifverträge für Piloten und Flugbegleiter der Airline ab. Der Verdi-Vertrag enthält regelmäßige Gehaltssteigerungen für beide Berufsgruppen zwischen 16 und 38 Prozent bis Ende 2027, Regelungen zu Zulagen und Arbeitszeit, zur betrieblichen Altersvorsorge oder zu Hilfen bei Verlust der Fluglizenz.
Die Forderungen von VC und Ufo unterscheiden sich inhaltlich kaum vom Abschluss mit Verdi. Doch die Spartengewerkschaften wollen ihre eigenen Tarifverträge durchsetzen. Sie sind der Meinung, Verdi habe zu wenig Mitglieder im Flugbetrieb. Die Gewerkschaften VC und Ufo sind im Lufthansakonzern tariflich fest verwurzelt. Ihnen geht es deshalb auch um ihren Einfluss in diesem Bereich. Bereits im Winter gab es bei Discover eine Streikwelle.
Lufthansa-Aktie legt zu
Die Lufthansa-Aktie zeigte sich von den Streiks unbeeindruckt und legte im XETRA-Handel zeitweise um knapp 3 Prozent auf 5,88 Euro zu.
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