Goldpreis steigt und steigt – Silberpreis ebenfalls vor neuer Rallye?

Der Goldpreis hat zum ersten Mal in der Geschichte die 2.500 US-Dollar erreicht. Und was macht der Silberpreis? Fest steht, dass auch er sich langsam aber sicher seinem Rekordhoch nähert. Die meisten Rohstoffanalysten blicken also überaus optimistisch in die Zukunft.

Preise in 2024 bereits deutlich gestiegen

2024 war bislang ein gutes Jahr für Investoren, die auf Edelmetalle gesetzt hatten. Am 16. August gelang es, den Goldpreis erstmals über die magische 2.500 US-Dollar-Marke zu bugsieren. Im Vergleich zum Jahresbeginn ist er bereits um rund 23 Prozent gestiegen. Silber, oft auch der „kleine Bruder des Goldes“ genannt, konnte seit Jahresbeginn ebenfalls rund 23 Prozent zulegen. 

Doch es gibt auch Unterschiede: Während Gold derzeit von Rekordhoch zu Rekordhoch eilt, bleibt der Silberpreis doch recht weit unter seinem bisherigen Rekord aus seinen Glanzzeiten vor 13 Jahren. Damals kratzte er an der 50 US-Dollar-Marke. Der diesjährige Rekordkurs von 36,54 US-Dollar stammt vom 30. Juli.

Ungewöhnlich: Gold steigt, Silber fällt

Normalerweise bewegen sich die Preise von Gold und Silber mehr oder weniger synchron, doch abgesehen von dem einen, sehr markanten Ausreißer am 30. Juli ist Silber seit Mai auf dem Rückzug. Während Gold also von den zuletzt wieder gestiegenen geopolitischen und konjunkturellen Sorgen der Anleger profitieren und an Wert gewinnen konnte, scheint das bei Silber nicht so recht zu klappen. Trotz des allgemeinen Aufwärtstrends bei Gold verlor Silber in den letzten drei Monaten zwischenzeitlich bis zu 15 Prozent an Wert. Gold hingegen legte im gleichen Zeitraum um fünf Prozent zu. Diese gegenläufige Entwicklung der beiden Edelmetalle ist äußerst ungewöhnlich und sorgt unter Experten für besondere Aufmerksamkeit – und für eine durchaus bullische Stimmung bei Silber.

Gold-Silver-Ratio macht Silberanlegern Hoffnung

Die Gold-Silver-Ratio, die das Verhältnis zwischen dem Gold- und dem Silberpreis beschreibt, ist ein zentraler Faktor zur Bewertung des Silberpreises. Investoren nutzen diese Kennzahl häufig, um einen mutmaßlich „fairen“ Silberpreis zu ermitteln. Schließlich weist die Silberperformance historisch betrachtet meist eine auffällige Korrelation zur Goldperformance auf. Dieses Verhältnis liegt seit 2022 in der Regel zwischen 80 und 90. Das bedeutet: Eine Unze Gold kostet seit Anfang 2022 in der Regel das 80- bis 90-Fache einer Unze Silber.

Da die Gold-Silber-Ratio zuletzt bei 88 lag, scheint Silber im Mehrjahresvergleich zu Gold derzeit stark unterbewertet zu sein. Damit sich das Verhältnis wieder in Richtung der unteren Schwelle von 80:1 bewegt, müsste Silber kräftig an Wert zulegen. Das Plus müsste rund zehn Prozent betragen. Eine andere Möglichkeit wäre, dass Gold an Wert verliert. In Anbetracht der anhaltenden globalen Krisen und des ungebrochenen Kaufinteresses erscheint das zweite Szenario derzeit eher unwahrscheinlich. Ein Anstieg des Silberpreises auf ein neues Rekordhoch wäre deutlich wahrscheinlicher als ein Rückgang des Goldpreises. Damit würde sich das Gold-Silber-Verhältnis wieder dem langjährigen Durchschnitt annähern.

Konjunkturelle Erholung pusht Silberpreis

Zudem erwarten Analysten mittelfristig eine konjunkturelle Erholung. Da die Performance von Silber viel stärker als die von Gold von der industriellen Nachfrage bestimmt wird, sorgt diese Erwartung für Zuversicht. Sobald die Nachfrage für Silber durch die Industrie steigt, wächst die Nachfrage nach Silber insgesamt und das wiederum hätte Preissteigerungen zur Folge.

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