Alibaba – steigender Aktienkurs trotz enttäuschender Quartalszahlen
Der chinesische Online-Riese Alibaba blieb mit seinen Ergebnissen für das erste Geschäftsquartal deutlich hinter den Erwartungen des Marktes zurück. Die chinesischen Verbraucher kaufen wenig und der Wettbewerb um Marktanteile ist hart. Das bremst das Geschäft.
Umsatz und Gewinn blieben hinter Erwartungen zurück
In den drei Monaten bis Juni 2024 erwirtschaftete Alibaba einen Umsatz in Höhe von 243,24 Milliarden Yuan. Im Vergleich zum Vorjahresquartal entspricht dies zwar einem Wachstum von vier Prozent, Analysten hatten sich laut „ntv“ mit 246,36 Milliarden Yuan aber deutlich mehr erhofft.
Auch beim Ergebnis wartet eine Enttäuschung auf die Märkte. Der Nettogewinn sank im Vergleich zum Vorjahresquartal um 29 Prozent auf 24,27 Milliarden Yuan. Analysten hatten laut einer Factset-Umfrage im Schnitt aber nur einen Rückgang auf 28,18 Milliarden Yuan prognostiziert. Alibaba führt den Gewinneinbruch vor allem auf einen Rückgang der Einnahmen aus dem operativen Geschäft sowie auf einen Anstieg der Abschreibungen auf eigene Investitionen zurück.
Management dennoch optimistisch
Eddie Wu, der CEO von Alibaba, zeigte sich optimistisch. Er erklärte, dass die Ergebnisse in diesem Quartal zeigen, dass Alibabas Strategie funktioniert. Der Fokus lag auf die Verbesserung des Nutzererlebnisses. Alibaba hatte sich in diesem Zusammenhang dazu entschlossen, Qualitätsprodukte zu attraktiven Preisen und mit hervorragendem Service anzubieten. Dieses Vorgehen führte zu einer Stabilisierung des Marktanteils von Taobao und der Tmall Group, während das Geschäft zurück auf den Wachstumspfad fand. Das Cloud-Geschäft erlebte eine positive Umsatzdynamik, angetrieben durch Public Cloud und KI-Produkte, da der Online-Riese weiter investiert hatte, um seine Marktführerschaft zu behaupten.
Positive Aspekte für Aktionäre
Weitere Investitionen in das Wachstum der Kerngeschäfte und eine gleichzeitige Reduzierung der Verluste in anderen Geschäftsbereichen durch operative Effizienz bestimmten das Quartal. Die Margen blieben intakt und der Online-Gigant erzielte ein konstantes bereinigtes EBITA. Darüber hinaus haben konnten den Aktionären durch den Rückkauf eigener Aktien im Wert von 5,8 Milliarden US-Dollar, einschließlich des gleichzeitigen Rückkaufs von Aktien im Zusammenhang mit der Ausgabe von Wandelanleihen erhebliche Werte zurückgegeben werden – und das in einem höheren Tempo als in den Vorquartalen. Toby Xu, Chief Financial Officer der Alibaba Group, kommentierte die Quartalszahlen mit den Worten: „Diese Transaktion unterstreicht unser Vertrauen in unsere Geschäftsaussichten.“
Reaktion der Alibaba-Aktie
Obwohl die Quartalszahlen durch die Bank enttäuschend ausgefallen waren, stieg die Alibaba-Aktie in Hongkong um 4,84 Prozent auf 80,10 Hongkong-Dollar. An der New Yorker Börse legte sie um 5,02 Prozent auf 83,53 Dollar zu. Kurstreiber sind vermutlich Spekulationen um Pläne des Online-Riesen, sein Listing in Hongkong aufzuwerten, damit auch Anleger vom chinesischen Festland Anteile erwerben können.
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