Deutsche Börse meldet sinkende Anleger-Goldbestände
Gold wirft weder Zinsen noch Dividenden ab. Als nach der langen Niedrigzinsphase die Zinsen auf Tagesgeld und Sparbuch endlich wieder stiegen, begann so mancher Anleger mit der Umschichtung seines Vermögens. Doch zuletzt erlebten Edelmetalle wieder einen Höhenflug, ausgelöst durch die vielen Krisen weltweit, die massenhaften Goldkäufe internationaler Notenbanken und die Erwartung sinkender Leitzinsen der Notenbanken. Dennoch meldet die Deutsche Börse nun sinkende Anleger-Goldbestände.
Gold für Gold-Anleihen
Die Deutsche Börse legt immer dann neues Gold in ihren Tresor, wenn jemand eine Xetra-Gold-Anleihe erwirbt. Pro Anteilschein wandert ein Gramm des Edelmetalls in den Tresor. Ein ähnliches börsengehandeltes Wertpapier auf Gold-Basis hat auch die Börse Stuttgart im Angebot: Euwax Gold.
Zum Ende des ersten Halbjahres 2024 lagerten laut Angaben der Deutschen Börse 175,5 Tonnen des gelben Edelmetalls in ihren Tresoren in Frankfurt. Der für Anleger von der Deutschen Börse verwahrte Goldbestand hatte somit einen Gesamtwert von 12,3 Milliarden Euro. Auch wenn das eine gewaltige Menge zu sein scheint: Es waren 23,2 Tonnen weniger als zu Jahresbeginn. Damals betrugen die Anleger-Goldbestände noch 198,7 Tonnen. Während der Goldpreis pro Gramm in Euro in den letzten fünf Jahren um insgesamt 75 Prozent gestiegen ist, sank der verwahrte Bestand im gleichen Zeitraum um 18,8 Tonnen gesunken, teilte die Deutsche Börse mit.
Goldrausch in Asien ungebrochen
Vor allem in Nordamerika und Europa gab es im letzten Halbjahr Abflüsse von Gold-Wertpapieren. Viele Anleger wollten Gewinne mitnehmen und verkauften ihre Anteile zu Höchstständen. Anders die Entwicklung bei den internationalen Notenbanken: Die befinden sich nach wie vor in einem regelrechten Gold-Kaufrausch. Vor allem im asiatischen Raum stocken die Staatsbanken ihre Goldreserven auf. Und auch private Goldkäufe in Asien sind ungebrochen hoch. All das treibt den Goldpreis seit letztem Herbst auf immer neue Höchststände. Der Goldpreis in US-Dollar konnte in den letzten zwölf Monaten um gut 20 Prozent zulegen, seit Jahresbeginn immerhin rund 13 Prozent.
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