TikTok-Verkauf erneut verschoben: Trump verlängert Frist um 90 Tage

US-Präsident Donald Trump hat die Frist für den TikTok-Verkauf erneut verlängert. Die chinesische Video-App, die seit Jahren im Zentrum geopolitischer Spannungen steht, bleibt damit vorerst weiter auf dem US-Markt verfügbar. Das neue Dekret gewährt dem Mutterkonzern Bytedance weitere 90 Tage, um einen Käufer zu finden – oder zumindest eine Lösung, die mit den Sicherheitsanforderungen der USA vereinbar ist.

TikTok-Verkauf weiterhin ungelöst

Der TikTok-Verkauf entwickelt sich zunehmend zu einem geopolitischen Dauerbrenner. Die Plattform ist insbesondere bei Jugendlichen in den USA beliebt, doch seit Jahren werfen US-Behörden dem Betreiber Bytedance vor, Nutzerdaten an chinesische Behörden weiterzuleiten. Die Folge: Ein im Januar in Kraft getretenes Gesetz zwingt Bytedance zum Verkauf von TikTok. Doch dieser Schritt verzögert sich nun zum dritten Mal.

Trump rechtfertigt die Entscheidung mit dem Wunsch, die Plattform „am Laufen zu halten“. Das Dekret zur Fristverlängerung soll laut dem Weißen Haus noch diese Woche unterzeichnet werden.

Wirtschaftliche und politische Interessen

Hinter dem Ringen um den Verkauf stehen mehr als Datenschutzbedenken. Der Fall symbolisiert den wirtschaftlichen Machtkampf zwischen den USA und China. Tech-Plattformen wie TikTok sind längst zum politischen Spielfeld geworden – mit direkten Folgen für Nutzer, Investoren und internationale Beziehungen. Experten sehen im Verkauf ein Signal: Die USA wollen mehr Kontrolle über digitale Plattformen mit ausländischen Eigentümern.

Risiko für TikTok-Nutzer in den USA

Für TikTok-Nutzer bleibt die Lage ungewiss. Sollte Bytedance keinen Käufer finden, droht weiterhin ein vollständiges TikTok-Verbot in den USA. Das würde nicht nur den App-Zugang blockieren, sondern auch die wirtschaftlichen Interessen zahlreicher Influencer, Werbepartner und Entwickler gefährden. Bisher ist unklar, ob ein US-amerikanisches Unternehmen bereit ist, TikTok in seiner Gesamtheit zu übernehmen – auch weil der Preis und politische Auflagen unkalkulierbar sind.

TikTok-Verkauf

 

Der Begriff TikTok-Verkauf wird in der politischen Debatte immer mehr zu einem Synonym für die wachsenden Spannungen zwischen Tech-Giganten und Nationalstaaten. Inzwischen steht nicht mehr nur der Datenschutz im Vordergrund, sondern auch die Frage, wie viel Einfluss ein Staat auf digitale Infrastrukturen haben darf. Dass Trump nun erneut die Frist für den TikTok-Verkauf verlängert hat, zeigt, wie komplex das Thema ist – und dass eine schnelle Lösung weiterhin nicht in Sicht ist.

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