Hoffnung auf Friedensgespräche beflügelt Börse

Der deutsche Leitindex DAX könnte seine Rekordrally fortsetzen. Vorbörslich wird er ein Prozent höher bei 22.367 Punkten taxiert. Hintergrund sind die jüngsten Entwicklungen im Ukraine-Krieg: US-Präsident Trump und Kremlchef Putin haben direkte Verhandlungen vereinbart. Bereits am Vortag konnte der DAX mit 22.193 Punkten ein neues Allzeithoch erreichen und schloss mit einem Plus von 0,5 Prozent bei 22.148 Punkten.
Friedenshoffnungen treiben die Märkte
Die Aussicht auf ein Ende des Konflikts beflügelt die Märkte. „Hoffnungen auf ein Ende des Krieges machen die Runde und sorgen für Unterstützung“, kommentieren Marktbeobachter der Helaba. Allerdings dürften Zoll- und Handelsrisiken weiterhin für Unsicherheit sorgen.
US-Inflation dämpft Zinssenkungserwartungen
Die Hoffnung auf eine baldige Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed hat einen Dämpfer erhalten. Die Inflation in den USA stieg im Januar auf 3,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, nach 2,9 Prozent im Dezember. Experten rechnen nun damit, dass die Fed an ihren hohen Zinsen festhalten wird. „Die Fed wird die Zinsen in der Schwebe halten und die Auswirkungen der Regierungsmaßnahmen genau beobachten“, so Währungsstratege Tom Nakamura von AGF Investments.
Wall Street mit schwachen Vorgaben
Die US-Börsen reagierten verhalten auf den Inflationsbericht. Der Dow Jones schloss mit einem Minus von 0,5 Prozent bei 44.368 Punkten, während der S&P 500 um 0,3 Prozent auf 6.051 Punkte fiel. Der Nasdaq stagnierte bei 19.649 Punkten.
Nikkei-Index profitiert vom fallenden Yen
Die asiatischen Märkte zeigen sich gemischt. Während die geplanten US-Gegenzölle die Anleger verunsichern, sorgt der fallende Yen für Erleichterung in Tokio. Der Nikkei-Index stieg um 1,3 Prozent auf 39.485 Punkte. Der breiter gefasste Topix legte um 1,2 Prozent auf 2.764 Punkte zu. „Die Sorgen über einen zu starken Yen haben sich vorerst gelegt“, erklärt Fumio Matsumoto, Chefstratege bei Okasan Securities. In China blieb der Shanghai Composite nahezu unverändert, während der Hang Seng Index in Hongkong mit einem Plus von einem Prozent ein neues Viermonatshoch erreichte.
Rheinmetall-Aktie unter Druck
Die Friedenshoffnungen setzen Rüstungskonzerne unter Druck. Die Aktie von Rheinmetall verlor im späten Handel bei Tradegate bis zu sechs Prozent und fiel auf 684 Euro. Seit Kriegsbeginn in der Ukraine hatte sich die Aktie durch die verstärkten Verteidigungsausgaben fast verachtfacht.
Siemens mit starkem Gewinnsprung
Der Technologiekonzern Siemens konnte dank des Verkaufs seiner Tochter Innomotics seinen Gewinn deutlich steigern. Das Unternehmen erzielte im ersten Quartal einen Nettogewinn von 3,9 Milliarden Euro. Der Verkauf brachte 3,1 Milliarden Euro ein. Allerdings litt das operative Geschäft unter der Schwäche in der Automatisierungssparte.
Nestlé kämpft mit Umsatzrückgang
Steigende Kosten und ein nachlassender Konsum belasten Nestlé. Der Gewinn des Lebensmittelriesen sank 2024 um 2,9 Prozent auf 10,9 Milliarden Franken. Besonders schwächelte das organische Wachstum, das von 7,2 Prozent im Vorjahr auf 2,2 Prozent fiel.
Cisco profitiert vom KI-Boom
Der Netzwerk- und IT-Gigant Cisco hebt erneut seine Prognosen an. Die Umsätze stiegen um neun Prozent auf 14 Milliarden Dollar. Der Quartalsgewinn von 0,94 Dollar je Aktie lag über den Erwartungen. Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen nun mit einem Umsatz von bis zu 56,5 Milliarden Dollar. Die Dividende wird um drei Prozent auf 0,41 Dollar je Aktie erhöht.
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