Berkshire Hathaway durchbricht Schallmauer: Börsenwert steigt über eine Billion US-Dollar
Berkshire Hathaway, das Unternehmen des legendären Investors Warren Buffett, hat es geschafft, die Marke von einer Billion Dollar Börsenwert zu knacken. Im NYSE-Handel erreichte die Berkshire Hathaway-Aktie heute mit 466,59 US-Dollar einen neuen Höchstwert. Damit übersprang die Investmentgesellschaft als erstes US-Unternehmen außerhalb der Tech-Industrie die magische Marke von einer Billion US-Dollar Marktkapitalisierung.
Erster Nicht-Tech-Konzern
Die Mitgliedschaft in diesem exklusiven Club war bislang Technologiegiganten wie Apple, Microsoft, Amazon, NVIDIA, dem Facebook-Konzern Meta Platforms oder der Google-Mutter Alphabet A vorbehalten. Auch Tesla gehörte eine Zeit lang zu dieser Elite, doch mittlerweile ist der E-Auto-Pionier wieder deutlich unter diese Schwelle gerutscht. Aktuell steht Apple mit einer Marktkapitalisierung von knapp 3,5 Billionen Dollar an der Spitze.
Das Berkshire Hathaway-Imperium umfasst unter anderem bekannte Namen wie den Versicherer Geico, die Eisenbahngesellschaft BNSF, die Fast-Food-Kette Dairy Queen und den Batteriehersteller Duracell. Beteiligungen an vielen anderen Unternehmen ergänzen das Portfolio.
Vom Textilunternehmen zur Investmentgesellschaft
Ursprünglich war Berkshire eine kleine Textilfirma. In den 60er Jahren kaufte sie der heute 93-jährige Warren Buffett und machte über die Jahre eine überaus erfolgreiche Investmentgesellschaft daraus. Buffetts Gespür für gute Geschäfte bewirkte, dass sich Berkshires Investitionen in diverse Unternehmen über die Jahre deutlich besser als der Marktdurchschnitt entwickelten. Seine Strategie war immer, zu vergleichsweise günstigen Konditionen in sehr aussichtsreiche Unternehmen einzusteigen. Berkshire Hathaway hält unter anderem große Beteiligungen an Apple, der Bank of America, Coca-Cola, American Express und Chevron. Auch wenn hin und wieder Teile davon verkauft werden.
Beteiligung an der Bank of America schrumpft
Bereits im Juli verkaufte Starinvestor Warren Buffett Teile seiner Bank of America-Aktien in mehreren Tranchen. Und wie heute bekannt wurde, trennte sich seine Holding Berkshire Hathaway auch im August von weiteren Aktien der US-Großbank. Aus einem bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereichten Formular geht hervor, dass Berkshire Hathaway am 23., 26. und 27. August insgesamt rund 24,66 Millionen Bank of America-Aktien verkauft hat. Der Erlös betrug rund 982 Millionen US-Dollar. Bloomberg hat errechnet, dass Warren Buffett seinen Anteil an der zweitgrößten US-Bank seit Juli um insgesamt 13 Prozent reduziert und durch die Aktienverkäufe rund 5,4 Milliarden US-Dollar eingenommen hat. Trotz der kürzlichen Verkäufe besitzt Berkshire Hathaway immer noch rund 903,8 Millionen BofA-Aktien im Wert von rund 36 Milliarden Dollar.
Zum Ende des zweiten Quartals 2024 befanden sich 1.032.852.006 Aktien der Bank of America im Berkshire-Depot, was die Beteiligung zur zweitgrößten Position im Aktienportfolio machte.
Keine Gründe für Buffetts BofA-Verkäufe bekannt
Zu den Gründen, warum er sich derzeit immer wieder von Aktien des Finanzinstituts trennt, hat sich Warren Buffett bislang noch nicht geäußert. Die Performance der Aktie ist bislang eigentlich nicht zu beanstanden. Sie liegt seit Jahresbeginn mit 17,82 Prozent im Plus und auch in den letzten fünf Tagen konnte sie trotz der Buffett-Verkäufe um 2,37 Prozent zulegen. Auch heute stieg die BofA-Aktie an der New Yorker Börse zeitweise um 1,5 Prozent auf 4,27 US-Dollar.
Experten vermuten, dass der Investor mit der Führung der Bank nicht mehr ganz zufrieden sein könnte, und er deshalb einen Teil seiner BofA-Aktien verkauft.
Auch Apple stand auf der Verkaufsliste
Nicht nur bei der Bank of America, auch bei Apple machte Warren Buffett im zweiten Quartal Kasse. Er reduzierte seine Beteiligung am iKonzern um fast 50 Prozent. Bereits im ersten Quartal hatte Buffett einige Apple-Anteile verkauft, angeblich aus steuerlichen Gründen. Was ihn diesmal dazu bewogen hat, so enorm große Aktienpakete abzustoßen, verriet er bislang nicht. Erst kürzlich beklagte Buffett, dass er derzeit keine attraktiven Investitionsobjekte finde. Ein neues, vielversprechendes Unternehmen dürfte demnach nicht der Anlass gewesen sein.
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