Diese Risiken bei der Baufinanzierung sollten Sie kennen

Eine Baufinanzierung mag erst einmal reizvoll erscheinen. Schließlich investiert man in die eigene Zukunft und stellt somit auch einen Teil der Altersvorsorge sicher. Doch diese hervorragende Aussicht kann unter Umständen auch in eine Sackgasse führen. Die Vergangenheit hat mehrfach gezeigt, dass sich manche Menschen eine Baufinanzierung zutrauen, den finanziellen Anforderungen aber letztendlich nicht gerecht werden können.

Bevor solch ein Projekt also in Angriff genommen wird, sollte man sich erst einmal über die finanziellen Möglichkeiten im Klaren sein. Das beständige Einkommen entscheidet darüber, ob ein Kredit in der benötigten Höhe überhaupt zu tilgen ist. Liegen diesbezüglich begründete Zweifel vor, sollte man sich (so schwer es auch klingen mag) die Baufinanzierung aus dem Kopf schlagen. Ein Leben als Mieter ist schließlich immer noch besser als ein Leben mit hohen Schulden.

Sollten die finanziellen Möglichkeiten für eine Baufinanzierung wiederum ausreichen, müssen auch die Lebenshaltungskosten berücksichtigt werden. Letztendlich kommt es nämlich nicht auf das Einkommen sondern auf jenes Geld an, das man wirklich in die Baufinanzierung investieren kann. Der potentielle Eigenheim – Besitzer sollte diesbezüglich ehrlich zu sich selber sein und sich fragen, wieviel Geld wirklich zur Verfügung steht. Rechnerisch wäre es natürlich möglich, alle unnötigen Ausgaben zu streichen und sich vorzunehmen, sehr sparsam zu leben.

In den meisten Fällen wird diese Rechnung allerdings nicht aufgehen. Denn früher oder später wird man mit dem Verzicht auf jeglichen Luxus nicht mehr zurecht kommen und somit über den eigenen Verhältnissen leben, was letztendlich dazu führt, dass man der Baufinanzierung nicht mehr gerecht werden kann und in der Schuldenfalle endet. Eine Baufinanzierung macht also wirklich nur Sinn, wenn die finanziellen Risiken zumindest einzugrenzen sind.

Die berufliche Mobilität nicht vergessen

Wer sich für eine Baufinanzierung entschieden hat, möchte im Regelfall sesshaft werden. Ein Wunsch, der sich aufgrund des heutigen Berufslebens nicht immer realisieren lässt. Früher oder später werden viele Arbeitnehmer mit einer Versetzung konfrontiert, die in eine andere Stadt oder sogar ins Ausland führt. Der hiermit verbundene Umzug mag eine Baufinanzierung erst einmal unsinnig erscheinen lassen. Schließlich peilt man auch berufliche Verbesserungen an, weshalb man durch das Eigenheim nicht an die Heimat gefesselt sein möchte.

Doch auch bei Berücksichtigung der beruflichen Ziele kann eine Baufinanzierung von Vorteil sein. Wird man zum Beispiel für einige Jahre ins Ausland versetzt, hat dies zumeist eine gravierende Gehaltssteigerung zur Folge. Dieser finanzielle Bonus wäre zum Beispiel bestens dafür geeignet, sich ein gewisses Eigenkapital anzusparen, was die Baufinanzierung erheblich vereinfacht.

Sollte der Auslandsaufenthalt dann verlängert werden, oder nach einer gewissen Zeit erneut verlangt werden, wird das Eigenheim eben vermietet, wodurch ein finanzieller und steuerlicher Vorteil entsteht. In diesem Fall bleibt es einem stets selber überlassen, zu welchem Zeitpunkt man wieder ins eigene Heim zurückkehren möchte. Hierbei ist allerdings die Kündigungsfrist zu beachten, die bei einer Vertragsauflösung genau eingehalten wird.

Immer die eigenen Möglichkeiten berücksichtigen

Bei der Immobilienfinanzierung hat jeder Mensch seine Vorstellungen. Doch sind diese auch zu realisieren? Gerade in diesem Bereich muss man ehrlich zu sich selber sein und sich fragen, welcher Immobilienfinanzierung man wirklich gerecht werden kann.

Das Einfamilienhaus am See mag zweifelsohne ein Traum sein. Doch bevor man einem unerfüllbaren Traum hinterherläuft, sollte man lieber schauen, was wirklich zu realisieren ist. Am günstigsten sind zum Beispiel gebrauchte Wohnungen. Sogar junge Leute mit mäßigen Einkommen sind dazu in der Lage, solch eine Immobilie zu finanzieren. Es spricht also nichts dagegen, von der üblichen Suche nach einer Mietwohnung abzusehen und stattdessen lieber eine Eigentumswohnung zu suchen.

Interessiert man sich jedoch für eine Neubauwohnung, sieht die ganze Sache schon wieder ein bisschen anders aus. Die Preise liegen weit höher und sind somit kaum niedriger als die Kosten für ein Reihenhaus. Kein Wunder also, dass immer mehr Verbraucher, die eigentlich nach einer Eigentumswohnung suchten, letztendlich in einem Reihenhaus landen.

Doppelhaushälften sind bereits sehr teuer

Auf der nächsten Preisebene sind die Doppelhaushälften zu finden. Für einen Normalverdiener ist es nur selten möglich, solch eine Immobilie zu finanzieren. Nur bei einem hohen Verdienst oder einem doppelten Einkommen wird man darüber nachdenken, solch eine Baufinanzierung durchzuführen. Selbiges trifft bei den Einfamilienhäusern zu, die die Krönung in dem Bereich der Wohnhäuser darstellen.

Der genaue Preis hängt aber nicht nur von der Immobilie sondern auch von der Lage ab. So kann es durchaus sein, dass eine Doppelhaushälfte in der Stadt letztendlich teurer ist als ein Einfamilienhaus, das sich außerhalb der Stadt befindet. Wer auf das Stadtleben also verzichten kann, sollte auch außerorts nach geeigneten Wohnhäusern suchen, um die Immobilienfinanzierung günstiger zu machen.

Die Haftung bei Mängeln im Auge behalten

Beim Hauskauf bzw. Wohnungskauf sieht der Gesetzgeber eine Mängelhaftung vor. Über welchen Zeitraum sich diese erstreckt, hängt von der Grundlage des Vertrages ab. Nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch (dem GBG) beträgt die Gewährleistungszeit 5 Jahre. Bei der Vergabeordnung für Bauleistungen (der VOB) sind es wiederum vier Jahre. So gesehen mag man die Meinung vertreten, bei einem Hauskauf sei man erst einmal auf der sicheren Seite. Ein schöner Gedanke! Leider aber auch ein Falscher.

Dem Verkäufer steht es nämlich frei, die Gewährleistungsklausel auszuschließen. Sollte dies geschehen, liegt das gesamte Risiko beim Käufer. Dies mag erst einmal unseriös klingen, ist aber völlig legal und mittlerweile sogar zur Regel geworden. Hieraus ergibt sich, wie wichtig eine genaue Prüfung des Anwesens ist.

Ein Sonderfall hinsichtlich der Gewährleistung liegt allerdings vor, sollte der Verkäufer wissentlich einen Mangel verschwiegen haben. In diesem Fall könnte der Verkäufer verklagt werden. Aufgrund der Beweisbarkeit ist dies allerdings sehr schwierig. Der Ankläger müsste dem Verkäufer wirklich nachweisen können, dass er zum Zeitpunkt von dem Hauskauf bereits wusste, dass ein Mangel vorliegt.

Kann man dies nicht nachweisen, wird man den Fall verlieren und muss sich selber um die Reparaturen bzw. Renovierungsmaßnahmen kümmern. Aufgrund dieser Gefahr sei noch einmal erwähnt, dass man bei der Besichtigung eines Anwesens nichts auslassen darf. Jede Etage, jedes Zimmer, jede Ecke, sogar jede Abstellkammer muss genauestens überprüft werden. Erst danach sollte es zu einem Hauskauf kommen.

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