Die beste Trading-Strategie finden: Einfach und effektiv

Die beste Trading-Strategie finden
Die beste Trading-Strategie finden

Bei der Konzeption einer Handelsstrategie stehen Investoren zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung: Jede halbwegs leistungsfähige Software erlaubt die Konstruktion regelbasierter Signalgenerierung und ermöglicht die Erstellung einer den eigenen Anforderungen angepassten Systematik. Komplexität als solche stellt allerdings auch im Forex-Trading keinen Wert dar. Eine einfach strukturierte Vorgehensweise bietet insbesondere weniger erfahrenen Tradern die Möglichkeit, sich einen Eindruck vom schnellsten Markt der Welt zu verschaffen.

Eine bewährte Strategie ist das Trading von Hochs in einem Trend. Dabei können sowohl kurzfristige Intraday-Hochs gehandelt werden als auch mittelfristige Kursmarken und Allzeithochs. Der Hintergrund ist dabei die empirisch relativ hohe Wahrscheinlichkeit, dass ein Markt sich nach dem Durchbrechen eines vorangegangenen Hochs weiter aufwärts entwickelt.

Wer mit einer Handelsplattform arbeitet, kann mit sehr geringem Zeitaufwand eine plausible Strategie umsetzen. Mit Stopp-Buy-Orders (je nach Market Maker auch als Market-if-touched-Order o.ä. bezeichnet) können über dem letzten Hoch Einstiegskurse definiert werden, bei deren erreichen automatisch eine Position eröffnet wird. Mit dem Orderticket wird gleichzeitig ein Stopp-Loss übermittelt, das kurz unter dem letzten Hoch liegt und für den Fall eines nicht wie erhofft verlaufenden Marktes die Verluste der Position minimiert.

Hochs als Einstiegssignal richtig nutzen

Entwickelt sich der Markt tatsächlich über das Hoch und den Einstiegskurs hinaus nach oben, können die Profite in regelmäßigen Abständen durch das trendfolgende Adjustieren des Ausstiegslevels gesichert werden. Bei einer Korrektur oder einer Trendwende wird die Position dann mit Gewinn geschlossen.

Der besondere Reiz der Strategie liegt in ihrer sehr einfachen Umsetzung, die ohne viel Zeitaufwand und weitergehende Kenntnisse der Technischen Analyse vollzogen werden kann. Je nach Zeithorizont generiert die Systematik mehr oder weniger viele Signale. Im Intraday-Bereich sollten in den größten Währungspaaren ausreichend viele Trading-Chancen zur Verfügung stehen. Positionstrader müssen länger auf Einstiegssignale warten und sind daher gut beraten, neben Euro, Dollar und  Yen auch den Kursverlauf den Schweizer Frankens und des britischen Pfunds zu beobachten. Ein weiterer wesentlicher Vorzug für Trader, die ausschließlich neue Hochs handeln, liegt in der einfachen Definition der Stopp-Loss-Marken.

Die Strategie freilich hat auch ihre Nachteile. Wie bei jeder Systematik besteht insbesondere  in volatilen Märkten die Gefahr, dass der Kurs eines Währungspaares sein zurückliegendes Hoch zunächst überschreitet um dann zunächst wieder unter die Stopp-Loss-Schwelle zu fallen, bevor der tatsächliche Aufwärtsimpuls erfolgt.

Eine weitere Problematik liegt in der hin und wieder zeitgleichen bzw. zeitnahen Kursentwicklung verschiedener Währungspaare. Im schlimmsten Fall werden zwei oder sogar drei eng korrelierte Positionen gleichzeitig eröffnet, wodurch sich – auf den ersten Blick nur schwer ersichtlich  -ein signifikante Cluster-Bildung auf dem Handelskonto vollzieht, die zu ungewollt großen Verlusten führen kann.

Fazit: Handel neuer Hochs ist im Devisenmarkt eben so wenig wie in anderen Assetklassen eine Lizenz zum Gelddrucken. Der Ansatz verspricht dennoch Erfolg und kann mit geringem Aufwand realisiert werden.

Alternative: News-Trading für Swingtrader

Eine andere, verhältnismäßig leicht umzusetzende Strategie ist die Antizipation künftiger Marktbewegungen im zeitlichen Umfeld marktrelevanter Nachrichten. Dabei wird systematisch versucht, an Marktimpulsen, die auf wichtige Meldungen folgen, zu partizipieren. Von Relevanz sind dabei zahlreiche Daten. Entscheidungen und Stellungnahmen der Notenbanken zur künftigen Geldpolitik, Daten zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (Arbeitsmarkt, Konjunktur, Konsumklima) und weitere Nachrichten über häufig Einfluss auf das Marktgeschehen aus.

Die meisten Meldungen erfolgen dabei – im Hinblick auf ihre Veröffentlichung – keinesfalls spontan. Die Notenbanken beispielsweise halten in regelmäßigen Abständen Pressekonferenzen ab und auch der Zeitpunkt der Veröffentlichung fast aller Wirtschaftsdaten ist hinlänglich und meist Wochen vorher bekannt. Die meisten Handelsplattformen bieten Zugriff auf eine Terminübersicht und ermöglichen so einen schnellen Überblick über die in einer Handelswoche oder an einem Handelstag anstehenden Termine.

Sind bedeutsame Veröffentlichungen ausgemacht, wird dann kurz vor der Bekanntgabe eine limitierte Kauforder kurz oberhalb des aktuellen Kurse und eine limitierte Verkaufsorder kur unterhalb des Marktes platziert. Anleger profitieren dann von steigenden Kursen infolge der Nachrichten ebenso wie von fallenden Notierungen.

Die Absicht hinter der Vorgehensweise ist es, starke, ereignisgetriebene Marktimpulse zu antizipieren. Der Devisenhandel  bietet sich aufgrund seiner nahezu unendlichen Liquidität für eine derartige Strategie so gut an wie kein anderer Markt: Während im Aktienmarkt die Order bei einer solchen Konstellation mit einer hohen Wahrscheinlichkeit zu Kursen ausgeführt wird, die deutlich von den Limitorders abweichen, können sich Trader im Forexmarkt einer zielgenauen Positionseröffnung sicher sein.

Auch das Trading am Puls des Marktes und der Nachrichten ist freilich nicht frei von Risiken: In einigen Fällen schlägt der Kurs nach Bekanntgabe wichtiger Daten einen „Haken“ und vollzieht zunächst eine Bewegung nach oben oder unten, um dann zu drehen und in die entgegengesetzte Richtung zu laufen. Die Konsequenzen für den Anleger sind hier abhängig von den Stopp-Kursen bzw. davon, ob solche gesetzt wurden: Liegt zwischen den Eröffnungskursen der Long- und Shortposition kein Stopp-Loss, wird die zunächst eröffnete Position durch die Eröffnung der zweiten Position glattgestellt und es kommt zu einem entsprechenden Verlust. Je nach Situation kann dieser durchaus schmerzlich ausfallen – die Nutzung von Ausstiegslevels ist daher unbedingt empfehlenswert.

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